Gerade Böhmermann der sich gerne gesellschaftskritisch äußert, da kann man dem Gehalt ein gewisses Geschmäckle nicht absprechen.
Meinst du, politische Meinung sollte käuflich sein?
Wie auch immer, mich lässt das einigermaßen kalt. Offenbar hat er sich sehr gut verkauft, einen entsprechenden Marktwert und kann hart verhandeln.
Zwar mag ich ihn nicht, aber wenn er das geschafft hat? Du bist doch sonst immer so für marktwirtschaftliche Mechanismen, oder sehe ich das falsch?
Was die Rundfunkgebühren betrifft,
liegt die Schweiz m.W. an der Spitze, wobei die Eidgenossen vor Jahren mehrheitlich gegen die Abschaffung der Gebühr gestimmt haben.
Schweiz "No Billag" Wikipedia
Abgesehen davon: Wer sich darüber aufregt, was Alpha-Entertainer in den ÖRR abstauben, hat zwar einerseits einen Punkt, weil feste Freie und erst recht gänzlich freie Mitarbeiter vergleichsweise mit Brosamen abgespeist werden und obendrein oft genug blöde Jobs erledigen - ... [Achtung, hier folgt eine ziemlich realitätsnahe Satire]
... aber die Privaten sind keineswegs besser, weder qualitativ noch sonstwie. Was die Bezahlung betrifft: Allein der neue Aufsichtsratschef von ProSiebenSat.1 ging 2020 (bis dahin war er im Vorstand bei Springer) mit satten 16,4 Mio Bonus nach Hause, und was seine Vorstandsbuddys erhielten, konnte sich auch sehen lassen. Das Branchenmagazin
"Kress" berichtete im März 2022:
"Für die vier Vorstände, die seit 2016 im Amt waren, findet sich im Bericht "ein Vergütungsanspruch von 88,8 Millionen Euro". Das bedeutet: Nach der Auszahlung an Andreas Wiele, der im Jahr 2020 aus dem Vorstand ausgeschieden war und bei Finanzinvestor und Springer-Eigner KKR angeheuert hatte, teilen sich CEO Mathias Döpfner, Julian Deutz (Finanzen und Personal) und Jan Bayer (News Media) die Summe von 72,4 Millionen Euro. Unterstellt man, dass die Vorstandsmitglieder Deutz und Bayer einen ähnlichen Anspruch wie Andreas Wiele erreicht haben, errechnet sich daraus eine Summe für CEO Mathias Döpfner in Höhe von geschätzten 35 bis 40 Millionen Euro."
Wie auch immer, man kann sicher hier und da Reformen bei den ÖRR fordern, aber wer sie drastisch verschlanken und am liebsten abschaffen will, hat vermutlich nie beispielsweise in Italien ferngesehen. Unterirdisch! Hauptsächlich dank des verblichenen Berlusconi und seines Firmengeflechts.
Und genau diese familiendominierte Krake hat gerade ihre Anteile bei Pro7Sat.1 ordentlich erhöht.
"München (dts Nachrichtenagentur) - Das Medienunternehmen Media for Europe (MFE), das früher Mediaset hieß und von der Berlusconi-Familie dominiert wird, hat seine Anteile am deutschen Fernsehunternehmen ProSiebenSat.1 aufgestockt. "Wir haben jetzt eine direkte Beteiligung an ProSiebenSat.1 in Höhe von 28,9 Prozent gesichert, was Stimmrechten in Höhe von 29,7 Prozent entspricht", sagte Deutschland-Chefin von MFE Katharina Behrends der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe)."
24.09.2023 - Das Medienunternehmen Media for Europe (MFE), das früher Mediaset hieß und von der Berlusconi-Familie dominiert wird, hat seine Anteile am deutschen Fernsehunternehmen ProSiebenSat.1 aufgestockt. 'Wir haben jetzt ...
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Was das für künftige Inhalte bedeutet, will ich noch gar nicht wissen. Aber das nur am Rande.
Für solche schwindelerregenden Summen kann ein Böhmermann noch lange, lange stricken, zumal er davon natürlich auch seine Redaktion und Mitarbeiter:innen beim "Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld" fortlaufend bezahlen muss. Also sichert er damit auch Arbeitsplätze.