Nur wir Anti- RTE können hier was ändern.
Wenn man aus dem turbulenten 20.Jhd. etwas mitgenommen haben sollte, dann zumindest die Erkenntnis, dass einfach nur "Anti" zu sein nirgendwohin führt, es sei denn, vom Regen in die Traufe. Man muss schon eine gewisse fundierte Vorstellung davon haben, wo die Reise hingehen soll, um dann auch tatsächlich etwas gegen diejenigen ausrichten zu können, die diese Reise verhindern.
Gerade das ist ja das Dilemma der Opposition in der Türkei, die sich für so fortschrittlich hält, in vielen Bereichen aber rückwärtsgewandter und einfaltsloser ist als die Traditionalisten, indem sie glauben, Anti-RTE zu sein wäre Programm genug.
Diese Traditionalisten in der Türkei oder auch esotorisch angehauchte Menschen im Westen sind in einem gewissen wichtigen Bereich einen kleinen Schritt weiter als die modernen Menschen, die zwar glauben, die Metaphysik überwunden zu haben, aber nicht die geringste Vorstellung davon haben, was an ihre Stelle treten soll, um ihr Selbstverständnis, ihr Leben und ihre Zukunft zu begründen. Ganz zu schweigen vom Zusammenleben der Menschen.
Dieses Problem ist eindeutig vorhanden und ungelöst und eine der Hauptursachen dafür, dass eigentlich überkommen geglaubte nationalistische, religiöse oder auch politische polarisierende Vorstellungen eine Rennaisance erleben. Wer das nicht begreift und also das positive nach vorne gerichtete Element dieser Bewegungen nicht erkennt, dem fehlt auch ein Plan, diese Strömungen nachhaltig und dauerhaft zu überwinden.
Solange den Menschen aber Anti-RTE, Anti-AfD oder antikapitalistisch zu sein Ziel und Programm genug ist, werden sich diese Leute und Gruppen noch so manches erlauben dürfen.