Gehört der Islam zu Deutschland?

Ottoman

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"Der Islam gehört zu Deutschland" - sagte die Kanzlerin kürzlich.

Der Islamkritiker Hamed Abdel-Samad geht schwer ins Gericht mit der Aussage der Kanzlerin: Handelsblatt

Hier eine Passage:
Bevor sie, Merkel, diese Behauptung in die Welt setze, sei sie verpflichtet, den Bürgern in Deutschland zu erklären, was der Islam sei, weist Abdel-Samad die Kanzlerin zurecht. Und dann listet er die aus seiner Sicht relevanten Fragen zu dem Thema auf: 'Gehört die Aufteilung der Welt in Gläubige und Ungläubige auch zu Deutschland? Was ist mit Dschihad? Was ist mit Polygamie? Was ist mit der Todesstrafe für Apostaten? Was ist mit Körperstrafen für Diebe und Ehebrecher und Alkoholtrinker? Was ist mit Frauenrechten, die im Islam kaum vorhanden sind? Was ist mit Sklaverei, die im Islam nicht verboten ist? Was ist mit dem Recht der Kinder Angstfrei erzogen zu werden und nicht mit der Drohung mit Höllenqual aufzuwachsen?'

'Mohamed ließ die Lästerer töten'


Vermutlich trifft er derzeit auf einen geeigneten Nährboden für solche Ansichten.
Wie sieht man das eigentlich in einer Deutsch-Türkischen Community?
Was hält man von diesem Artikel?
 
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Skeptiker

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Für mich stellt sich eigentlich nur die Frage, was mit dieser Aussage gemeint ist. Gehört der Islam zu Deutschland.......ja was? Historisch, Zeitgeschlichtlich, Kulturell? Wie/Was denn nun eigentlich?
 

Sophia2

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Für mich stellt sich eigentlich nur die Frage, was mit dieser Aussage gemeint ist. Gehört der Islam zu Deutschland.......ja was? Historisch, Zeitgeschlichtlich, Kulturell? Wie/Was denn nun eigentlich?

Ich würde das so verstehen, dass die Menschen dieser Religion zu uns gehören und man sie nicht ausschliessen sollte.
Allerdings ist das auch ein weites Feld.
 

Majnomon

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Vermutlich trifft er derzeit auf einen geeigneten Nährboden für solche Ansichten.
Wie sieht man das eigentlich in einer Deutsch-Türkischen Community?
Was hält man von diesem Artikel?

Ich befürchte, Abdel-Samad reduziert den Islam auf seine negativen Auswüchse. Letztlich scheint er mir seine eigenen inneren Dämonen als ehemaliger Muslimbruder (?) im Außen bekämpfen zu wollen, wenn auch nur verbal.

Er neigt jedoch immer noch zum Extremismus, jetzt allerdings in seiner vermeintlich aufgeklärten Variante und malt dabei den Teufel an die Wand des Islam als Ganzem.

Die "Einladung" der Kanzlerin an den Islam finde ich begrüßenswert. Insgesamt aber sollte in Folge dessen eine gemäßigte islamische Theologie mehr Gehör finden. So könnte ein aufgeklärter, besonnener und die Vernunft reflektierender "Euro-Islam" gefördert und bestärkt werden, der insgesamt eine Art islamische Reformation vorantreibt.

Angesichts der aktuellen Weltlage vielleicht nur ein frommer Wunsch.
 
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kilicaslan

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Hamed Abdel-Samad, ist seinen Herkunft entfremdet und ist für seine Provokante Haltung bekannt, läuft auf dem Strassen von Kairo mit einem T-Shirt " God is bisy" , mit "Satan" Abbild rum, Passanten beschwehren sich direkt bei ihm. Er ignoriert sie und bezeichnet sie als islamisten. Ich nehme diesen Mann und seine Behauptungen überhaupt nicht ernst, wer aber ihm zuhört denkt vielleicht dass an seinem Behauptungen was dran wäre. Es ist mir und vielen muslimen auch egal wer an was glaubt, aber ein bisschen Respekt wäre wohl zu erwarten.
 

Majnomon

Well-Known Member

Kann man ja mal im Vergleich anschauen: Für den Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad trägt der Islam faschistische Züge. Der Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide bestreitet dies vehement. Ein Streitgespräch, moderiert von Norbert Bischofberger.
 

Lumiukko

Well-Known Member
Ich befürchte, Abdel-Samad reduziert den Islam auf seine negativen Auswüchse.

Ich denke da triffst du den Nagel auf den Kopf. Es ist auch immer interessant wie viele Leute sich eine "Ehe nach christlichen Vorbild" wünschen, wenn es z.B. um das Thema Homo-Ehe geht. Dabei vergessen sie völlig, dass Polygamie auch in der Bibel beschrieben wurde. Die Leute drehen sich den Mist immer so, wie sie's gerade brauchen.
 
P

Pit 63

Guest
Der Islam hat viele unterschiedliche Gesichter.
Wenn gesagt wird, der Islam gehört zu Deutschland, dann darf Deutschland sich nicht davor drücken, zu bestimmen, welcher Islam es ist, der zu Deutschland gehören darf und welcher nicht.
Ohne diese Klarstellung ist die Aussage kontraproduktiv- die übliche politisch korrekte Phrasendrescherei, die niemandem wirklich hilft. Werden die Menschen mit solchen Allgemeinplätzen zurückgelassen, bringt man sie letztlich nur gegeneinander auf, denn jeder wird sich im Guten wie im Bösen auf diese Aussage stürzen und stützen und niemand wird widersprechen können. Da müssen begleitend klare Ansagen gemacht werden, damit die Leute wissen, was los ist.
 
P

Pit 63

Guest
Es ist auch immer interessant wie viele Leute sich eine "Ehe nach christlichen Vorbild" wünschen, wenn es z.B. um das Thema Homo-Ehe geht. Dabei vergessen sie völlig, dass Polygamie auch in der Bibel beschrieben wurde.
Die Bibel, der Glaube oder die Wünsche der Christen sind insofern irrelevant, als die Kirche die Grenzen der Religion verbindlich bestimmt. Konzilsbeschlüsse oder Katechismen der Kirche fügten bzw. fügen sich für alle erkennbar in die Verfassungen und Gesetze der christlichen Länder ein.
 
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