halal - koscher - verboten.

eruvaer

Well-Known Member
Auf englisch geslesen, auf Deutsch nur komische Artikel sonderbarer Seiten gefunden, also muss es mal ohne Quelle und großartigen Titel gehen:
Nachdem schon die Schweiz, Polen, Schweden, Norwegen, Island, Liechtenstein und die Niderlande diesen Schritt wagten, reiht sich nun auch Dänemark mit ein.
Lebhaft erinnere ich mich noch an eine Autofahrt mit Mutti, während der sie sich rasend darüber aufregte, dass Deutschland das Schächten "in Ausnahmefällen" (wenn eine religiöse Gruppe das für "notwendig" hielte) erlaubte. Sinngemäß:
''Wo kommen wir da hin, wenn man aus religiösen Gründen geltende Gesetze verbiegt? Vorschriften zur Schlachtung von Teiren gibt es aus guten Gründen und ihr käme das K***en, wenn sie nur daran denkt, wie so ein armes Tier langsam vor sich hin ausblutet.''
Ja..Ausnahmefälle...in Zahlen sind das schätzungsweise allein in Deutschland 500.000 "Ausnahmefälle"...

Nunja, ganz verboten wurde es ja nicht - oder doch?
Das betäubungslose Schlachten wird untersagt.
Und beim Schächten müssen die Tiere bei vollem Bewusstsein sein...laut jüdischem Glauben nicht.
Der sozialdemokratische Landwirtschaftsminister Dan Jørgensen verteidigt das Verbot damit, dass „Tierrechte vor der Religion kommen", dass also Religionsfreiheit nicht vor Tierrecht komme.

Gleichzeitig wird die Einfuhr von halal Fleisch nicht verboten - was bleibt ist also wohl lediglich eine Signalwirkung er Entscheidung...Schweden plant in Zukunft auch den Import geschächteten Fleisches zu verbieten. - Empfindet man das nun als reine Schikane einer vorgegaukelten Religionsfreiheit?
Ich befürchte ja.

Wie weit darf Religion eigentlich gehen?
Was ist legitim und was nicht mehr?
Wer darf das entscheiden?
Reale Religionsfreiheit...ist die möglich? Es kann ja im Prinzip jeder eine Religion gründen, wenn sich nur genügend Anhänger finden - wäre demnach eigentlich ein Freischuss für alle verbotenen Praktiken...man sammelt sich als Anhänger, gründet eine Religion und genießt Narrenfreiheit...

Übrigens schreibt keine der größeren Religionen Fleischkonsum vor...

Sie verbietet in diesem Fall lediglich das Essen von Blut.
Funny Fact:
Nach erfolgreichem Schächten verbleiben immer noch 20-25% des gesamten Blutes im Körper.

Was ich hier auch mal anmerken möchte ist, dass sich trotz aller Fleischeslust gemeinhin immer mehr verbreitet, dass durch die Panik, die ein Tier beim Sterben erleidet vom Körper Stoffe freigesetzt werden, die im Fleisch natürlich verbleiben - es wird noch untersucht, ob diese Vorgänge vllt Mitschuld an der modernen Stressgesellschaft tragen "Todesangst zum Frühstück"


...was mich das eigentlich angeht?
genau so viel, aus genau denselben Gründen, wie das religiös begründete Rumgeschnippel an Kindern.
Ihr würdet auch nicht irgendwann aufwachen wollen und in der Zeitung lesen "pädophile Gemeinschaft freut sich - sie geniessen fortan Religionsfreiheit. Nachdem sich sieben Vorreiter ihrer unterdrückten Gruppierung zusammen taten und offiziell die pädophile Religion gründeten, steht dieser viel zu lang unterdrückten Gruppierung nun endlich nichts mehr im Wege!"
Wäre ein Albtraum, gell?

Schwachfug, Diskriminierung, Unterdrückung durch das "christlich-"jüdische" Abendland" - wie ist das zu bewerten? ;o)
 

alterali

Well-Known Member
Irgendwie kann man sich schon über all diese Sachen Gedanken mache,
Aber irgendwo sollte man auch erst einmal trennen.
Religion und Fleischkonsum (tierisches Eiweiss).
Fleischkonsum unabhängig von Religion.

Und keine, gar keine Religion wird keinem der heutigen Nahrungsmittelproblemen (Massentierhaltung....... etc. ..............Biodiesel................etc. .......... Dioxin, Heuschrecke, Pestizid, Antibiotika, Pferd, Monsanto, Fettburgergerecht. etc.) gerecht.
 

Sophia2

Well-Known Member
Mir ist das ein bisschen zuviel.
Ich hab das Gefühl, jetzt ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil ich Fleisch esse.
Aber wenn es danach geht, müsste man Selbstversorger werden.
 

eruvaer

Well-Known Member
aus meiner Sicht ist es ein Anfang.
es ist natürlich schade, dass es zuerst wieder Gläubige trifft, die sich mit der Entwicklung auseinandersetzen müssen, aber ich hoffe es ist eben der Grundstein für einen richtigen Weg mit wirklicher Beachtung der Tierrechte.
..aus meiner Sicht überhaupt schade, dass Durchsetzen von Tierrechten überhaupt jemanden in seiner "Lebensqualität" einschränken kann...
 

Skeptiker

Well-Known Member
Ich sehe es ein wenig anders @eruvaer Zuallererst ist Schächten nichts anderes als eine andere Tötungsmethode. Genauso grausam wie jegliche Tötungsmethode!

In Sachen Tierrechte bringt uns das Verbot des Schächtens keinen Zentimeter weit. Es ist polemischer Pseudotierschutz auf Kosten von religiösen Minderheiten!
 
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