Holocaust

univers

Well-Known Member
Als Holocaust [ˈhoːlokaʊ̯st, holoˈkaʊ̯st] (griechisch ὁλόκαυστον holókauston ‚vollständig verbrannt‘) oder Shoa (hebräisch ‏הַשּׁוֹאָה‎ ha'Schoah „die Katastrophe“, „das große Unglück / Unheil“) wird der Völkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen Menschen bezeichnet, die das Deutsche Reich in der Zeit des Nationalsozialismus als Juden definierte. Er gründete auf dem vom NS-Regime propagierten Antisemitismus, zielte auf die vollständige Vernichtung der europäischen Juden und wurde von 1941 bis 1945 systematisch, ab 1942 auch mit industriellen Methoden durchgeführt.
Auszug hieraus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust

Meine Frage wäre, wie weit habt ihr als Deutsche euch damit befasst und wie habt ihr es für euch persönlich eingeordnet, jenseits der gültigen Meinung.
Eventuell verfügt ihr über andere Wissensquellen, auch wenn diese Quellen ausgeschöpft zu sein scheinen, aus denen man Neues darüber erfährt.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Auszug hieraus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust

Meine Frage wäre, wie weit habt ihr als Deutsche euch damit befasst und wie habt ihr es für euch persönlich eingeordnet, jenseits der gültigen Meinung.
Eventuell verfügt ihr über andere Wissensquellen, auch wenn diese Quellen ausgeschöpft zu sein scheinen, aus denen man Neues darüber erfährt.

Wie meinst du das?

Ich habe mich durch mein Studium sehr intensiv mit dem dritten Reich auseinander gesetzt....aber nicht nur mit diesem^^
 

blackcyclist

Gesperrt
Ein persönliches Verhältnis ist etwas schwierig, weil ich keine persönliche Beziehung (bin 20 Jahre nach Kriegsende geboren) dazu habe und so weit ich weiß, auch niemand aus meiner Familie. Die hatten nicht viel und das wenige haben sie im Krieg verloren.

Generell sollte natürlich gerade Deutschland aufpassen, dass so etwas nie wieder passiert und da steht natürlich jeder in der Verantwortung. Andererseits ist es schon seltsam, wenn man sich für etwas persönlich rechtfertigen soll, an dem allerhöchstens seine Großväter hätten teilnehmen können.

Und als Deutscher kommt man kaum um die Thematik herum, andere Länder handhaben die dunklen Kapitel ihrer Geschichte entweder gar nicht oder ziemlich locker. Insofern finde ich das schon ganz gut, wie das hier behandelt wird. Man muss leider aufpassen, das man die Leute bzw. gerade Kinder mit dem Thema "erschlägt", weil die vermittelte Brutalität eigentlich kaum noch fassbar ist.
 

univers

Well-Known Member
Ein persönliches Verhältnis ist etwas schwierig, weil ich keine persönliche Beziehung (bin 20 Jahre nach Kriegsende geboren) dazu habe und so weit ich weiß, auch niemand aus meiner Familie. Die hatten nicht viel und das wenige haben sie im Krieg verloren.

Generell sollte natürlich gerade Deutschland aufpassen, dass so etwas nie wieder passiert und da steht natürlich jeder in der Verantwortung. Andererseits ist es schon seltsam, wenn man sich für etwas persönlich rechtfertigen soll, an dem allerhöchstens seine Großväter hätten teilnehmen können.

Und als Deutscher kommt man kaum um die Thematik herum, andere Länder handhaben die dunklen Kapitel ihrer Geschichte entweder gar nicht oder ziemlich locker. Insofern finde ich das schon ganz gut, wie das hier behandelt wird.

Ab rot Markiertem schweifst du ab, da es nicht beabsichtigt war ein Jeden seine Rechtfertigung erklärt zu bekommen.
Aber interessant fand ich dies von dir:
Man muss leider aufpassen, das man die Leute bzw. gerade Kinder mit dem Thema "erschlägt", weil die vermittelte Brutalität eigentlich kaum noch fassbar ist.
 

Skeptiker

Well-Known Member

Also ein persönliches Verhältnis habe ich zu dem Holocaust nicht.


Rein geschichtswissenschaftlich.


Wie soll ich etwas verarbeiten, was ich nicht miterlebt bzw. woran ich nicht beteiligt war?
 

Msane

Well-Known Member
Ich habe kein persönliches Verhältnis zum Holocaust da ich mehr als 40 Jahre danach geboren wurde, und ich lehne es strikt ab mich ständig für etwas zu entschuldigen was ich nicht getan habe.
Trotzdem halte ich es für sehr wichtig das Andenken an den Holocaust zu erhalten das sowas nie wieder passiert.

Außerdem finde ich das Deutschland ein sehr guten Job in Sachen Aufarbeitung der Vergangenheit geleistet hat.
Deutschland ist heute trotz des Holocauts wieder ein beliebtes Mitglied der internationalen Gemeinschaft.
Andere Länder die aus überzogenen Nationalstolzgründen ihre Vergangenheit leugnen sind noch meilenweit davon entfernt.
Zum Beispiel Japan die von ihren Verbrechen im 2. WK nicht wirklich was wissen wollen, sind immer noch in Asien verhasst wie die Pest.
Ebenso Rußland, frag mal einen Polen oder Balten was sie von den Russen halten...


.
 

Lynx72

Gesperrt
Nun ja, z.Bsp. euer persönliches Verhältnis zu diesem, wie die Wahrnehmung, die Verarbeitung?
Für die Allgegenwart der Shoah im Schulunterricht und in den Medien bin ich dankbar. Sie hat ein Bewusstsein für diesen Völkermord, aber auch für andere Völkermorde entstehen lassen, das wir anderen Ländern voraus haben. Was nicht heißt, dass das ein Grund zur Zufriedenheit wäre, denn aus dem Porajmos oder dem Völkermord an den Herero sind noch nicht die gleichen Konsequenzen gezogen worden wie aus der Shoah. Immerhin kommt außer ein paar gestörten Extremisten niemand auf die Idee, den Holocaust zu leugnen oder zu verharmlosen.

Es ist schade, dass zum Beispiel die Türkei mit den Völkermorden in ihrer Geschichte nicht ebenso umgeht. Allenfalls bezogen auf das Dersim-Massaker gibt es Ansätze.

Ich persönlich habe keine direkte Beziehung zum Holocaust, da ich weder jüdische noch Sinti-Vorfahren habe (von denen ich weiß). Wenn ich aber daran denke, was für einen ungeheuren Anteil Juden an der deutschen Kulturgeschichte haben, kann ich meine Wut darüber, dass das jüdische Leben in Deutschland nahezu ausgelöscht wurde, kaum in Worte fassen.
 

univers

Well-Known Member
Hmm..kommt es mir so vor, als würdet ihr Alle euch zu rechtfertigen versucht?!
Ich wiederhole, das war nicht meine Absicht beim erstellen dieses Threads, sondern wie es ihr als mittelbarer als wie meiner einer dieses Kapitel der Deutschen für euch einordnet.
 

univers

Well-Known Member
Ihr müsst nicht dazu was schreiben, wenn ihr nicht die geeignete Zeit hierfür habt.
Es misslingt nur, wenn man zu solch ein Thema in kürzester Zeit was äußern will--ich verstehe es.

Mich interessiert es als Nichtdeutscher, weil ich dieses Thema eben nicht so, wie es Lynx sieht:

Für die Allgegenwart der Shoah im Schulunterricht und in den Medien bin ich dankbar
mitbekommen habe als Kind, sei es in der Schule oder im Alltag.
Nun hat mich diese Zeitära irgendwie eingeholt und ich wundere mich, dass ich damals als Kind nicht das Grundwissen hatte, um meinen Alltag mit dieser Gegebenheit der deutschen Geschichte eine Brücke zu bauen, sie gegeneinander aufzuwiegen, Schlüsse ziehen usw.
Ich staune immer wieder über das systematisches Vorgehen der damaligen Machthaber, auch darüber wie solch eine Macht sich bilden und erhalten konnte- jetzt nicht um die Deutschen im Ganzem zu beschuldigten, aber gerade die Tage, wo Erdoğan sich anschickt eine Allmacht im Lande zu sein, kommen solche Parallelen einem in den Sinn.
Wie ist es möglich, ich meine reicht es, dass man die Leiter der demokratischen Systems nimmt und oben an der Spitze angekommen, diese umstürzt- so einfach kann man zum diktator werden?
Wo blieb das Militär damals, hatte sie demokratische Bedenken gegen Hitler einzuschreiten oder waren sie begeistert von der Erweiterung des Lebensraums.
Wie ihr sieht gehen meine Gedanken weit zurück als eure Zeit, als dass ich euch ausfragen wollte.

Aber ihr werdet es zutreffender erklären können, denke ich.
 
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