Merkel in der Ukraine

turkish talk

Well-Known Member
Merkel und Westerwelle sind in der Ukraine, treffen Klitschko und wollen ihn zum "Oppositionsführer und Gegenkandidaten zu Präsident Wiktor Janukowitsch aufzubauen". Ist das nicht eine massive Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates? Warum machen die das?

Da ich es nicht genau weiß, frage ich mich: In den Medien wird vorwiegend über Kiew berichtet, finden in anderen Städten keine Demos statt? Weiß das jemand?
 

Gizelle

Well-Known Member
Die Einmischung scheint zumindest vom Volk gewollt zu sein, auf zahlreichen Demoplakaten war zu lesen: Europe, help us!
 
A

Amazone

Guest
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Ich kann kein Russisch!

http://www.radiosvoboda.org/media/video/25193599.html

Teilnehmer an den Demos werden quasi rekrutiert wie hier ein Beispiel aus Lemberg!

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/ukraine-das-erwachen-der-partisanen-12701001.html

Im Moment scheppert es aber auch überall, in Rumänien auch.:(
 

naumburger

Well-Known Member
Wir kennen nicht die waren Gedanken der USA und gute Freunde können sehr hilfreich sein ! Ich denke das mit der Ukraine ein weiteres zukünftiges Nato und EU-Land an der Grenze zu Rußland installiert werden soll.
Zur Zeit ist in der Ukraine eine vom Volk gewählte Rußlandfreundliche Regierung an der Schaltzentrale.
 

feshak

Moderator
Die Ukraine ist ein ca. 40-Milionen-Volk. Die selbst Hunderttausende, die vielleicht in Kiew für einen "Regimewechsel" nunmehr demonstrieren, repräsentieren nicht DAS ukrainische Volk, ebensot wie es umgekehrt nicht die Regierungspartei tut und die Kommunisten, mit denen sie koalieren.
Es mag massiv daher rühren, dass auch bevölkerungstechnisch die Ukraine sich fast paritätisch aufteilt in eine "westliche", ukrainischsprachige Bevölkerung und einer russischsprachigen. Und da findet sich dann auch jeweils eine tendenzielle Unterstützung der verschiedenen Lager. Obwohl diese Unterteilung in "prowestliche Opposition" und "prorussische Regierung" etwas zu einfach greift.

Natürlich ist die Ukraine ein neuer geopolitischer Zankapfel, natürlich geht es um die Sicherung jeweiliger Einflusssphären.
Das Interessante wird sein, welche "prowestliche" Regierung sich nach einem Regimewechsel ergeben würde. Da wäre UDAR von Klitschko und die Partei von Tymoschenko. Ob diese eine regierungsfähige Mehrheit erreichen würde, stelle ich in Frage. Und dann käme als weiterer Koalitionspartner oder wenigstens Tolerierer einer Minderheitsregierung eigentlich nur SWOBODA in Frage. Und die kann man ohne Übertreibung vergleichen mit NPD. Sind wohl auch in denselben internationalen/ europäischen Netzwerken. Das wissen ziemlich sicher, denke ich die Planer bei UDAR etc. vor Ort wie auch im Auswärtigen Amt. Und sollte es zu einer Ablösung Janukowitschs und einem solchen Fall danach kommen, wäre ich ja mal gespannt auf die Reaktionen "im Westen".
 

Msane

Well-Known Member
Wenn man einen Demokratisierungsprozess in Osteuropa starten will, geht das nur wenn man Rußland mitnimmt.
Putin hat der EU schon mehrfach versöhnlich die Hand gereicht, diese wurde aber mit Hinweis auf die Menschenrechtslage in Rußland jedesmal weggeschlagen.
Es wundert mich wie ruhig die Russen bleiben, angesichts der Unverschämtheiten die man sich gegen sie erlaubt, z.B. gemeinsame Auftritte deutscher Spitzenpolitiker mit der Opposition usw.
Würde mich nicht wundern wenn sich Rußland zukünftig, noch stärker in Richtung China, Indien, Iran usw. orientiert.
Außerdem ist es Winter, könnte sein das dann mal der Gashahn klemmt.


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alterali

Well-Known Member
Die durch die USA getriebene EU hat noch nicht einmal Rumänien und Bulgarien verkraftet. Im Balkan läufts auch nicht.

Diese 'Blitzstrategien' können zum Desaster werden.

Die Hand Russlands hat man ausgeschlagen.

Mit China päppelt man ein wirkliches Gegengewicht hoch.
 

TheCore

Moderator
Als Westerwelle im heute-Journal die Investitionsbereitschaft europäischer Unternehmen anpries, klang das weniger nach einer eigenen ökonomischen Einschätzung als nach einer Absichtserklärung unbekannter Sponsoren.

Energiewirtschaftlich hat Deutschland ein nachvollziehbares Interesse.

Einen weiterer Aspekt bzw. eine Verschwörungstheorie, solange es nicht in der Zeitung steht: Deutschland, jedenfalls das der Großen Koalition, will sich militärisch weltweit und in kurzfristig geplanten Einsätzen engagieren (können), hat aber keine ausreichende Luftfrachtkapazität und wird sie mit EADS und angespannter Haushaltslage auch lange nicht erreichen. Anderen europäischen NATO-Partnern geht es ähnlich, woraus das SALIS-Programm entstand. Von strategischer Bedeutung ist daher der Zugriff auf Dienste von Antonov Airlines bzw. der Ruslan SALIS GmbH mit derzeit russischer Beteiligung, aber eben maßgeblich ukrainischen Flugzeugen. Aus der Kombination vermehrt staatlichen Durchgriffs in die Zivilgesellschaft in Russland und zunehmenden Spannungen mit dem Westen könnte man schließen, dass man durch eine russlandorientierte Ukraine Beweglichkeit zu verlieren droht, die man durch eine EU-orientierte ausbaut.
 
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