150 Jahre Weißwurst - dank geklautem Rezept

A

Anouk

Guest
Kurios, aber wahr: Pünktlich zum 150. Geburtstag der bayerischen Weißwurst müssen sich die Bajuwaren des kulinarischen Plagiats bezichtigen lassen. Denn die Würstel, die der Legende zufolge Sepp Moser, Wirt der Bierwirtschaft "Zum ewigen Licht", im bayerischen Fasching am 22. Februar 1857 erfunden haben soll, wurden angeblich bereits Jahrzehnte zuvor im hohen Norden verputzt. Das zumindest behauptet der Hamburger Koch Michael Weißenbruch, der sich auf ein altes französisches Rezept aus dem 19. Jahrhundert beruft. Nicht an der Isar, sondern an der Elbe zaubert er nun die originale "Boudin Blanc" auf den Tisch: "Ich halte mich an die Variante, die während der Besatzungszeit von 1806 bis 1814 in Hamburg gegessen wurde", sagt er.

Geht's jetzt um die Wurst? Droht ein neuer Nord-Süd-Konflikt? Reklamieren die Bayern demnächst aus Rachlust vielleicht Labskaus für sich? Wohl kaum. Denn weil die Mär von den Münchener Würstchen so gängig ist, dürfte sie auch die aufgebrezelte Hamburger Version überleben: Demnach sollen dem Moser-Sepp mitten im Faschingstrubel die Schafsdärme für seine Bratwürste ausgegangen sein. Da griff der Wirt zu den noch vorhandenen Schweinsdärmen und füllte diese mit Kalbsbrät. Aus Angst, dass die Würste beim Braten platzen würden, warf er sie nur in heißes Wasser. Angeblich waren die Gäste begeistert - und die Weißwurst geboren. Dass die blässlichen Zipfelchen seitdem weltweit mit München verknüpft werden, nahm man in Hamburg mit preußischer Haltung zur Kenntnis.
Doch seit neuestem wird, siehe oben, gnadenlos zurückgekocht. Ob die zur Boudin Blanc an Senf geadelte Weißwurst es bis in den Gault Millau schafft, ist allerdings noch unklar.

Wie auch immer: Bon appétit! :)

;)
anouk
 

alterali

Well-Known Member
AW: 150 Jahre Weißwurst - dank geklautem Rezept

Die Weißwurst, ein eklig blasser Pinkel!
:eek: äh bäh pfui :eek:
 
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