Alkoholverbot

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Anouk

Guest
AW: Alkoholverbot

... naja, man kann das Thema auch etwas grundsätzlicher bzw. allgemeiner sehen. Alkoholkonsum ausschließlich aus religiösen Gründen zu verbieten, scheint mir ziemlich rückschrittlich und bewirkt auch (siehe amerikanische Prohibition) eher das Gegenteil. Alles Verbotene übt bekanntlich einen besonderen Reiz aus.
Rein gesundheitlich ist es wiederum sinnvoll, gewisse Schranken zu setzen: sei es durch eine hohe Alkoholsteuer wie in skandinavischen Ländern, sei es durch das Jugendschutzgesetz (in Deutschland wird ja die Anhebung der Altersgrenze auf 18 diskutiert). Man kann dazu stehen, wie man will: und in Italien oder Frankreich z.B. gehört ein Gläschen Wein einfach zum Lebensstil, zur Kultur; in arabischen Ländern ist es häufig verpönt. Auffällig finde ich aber, dass Alkohol vor allem auch in Ländern, in denen teils verzweifelte Lebensumstände herrschen (siehe Baltikum, Polen usw.), so billig zu haben ist wie ein Grundnahrungsmittel. Eine billige Volksdroge, die prima davon ablenkt, sich mit den eigenen Lebensumständen und deren Möglichkeiten zur aktiven Verbesserung auseinanderzusetzen. Ein weites Feld...

lg
anouk
 

eiyu35

Gesperrt
AW: Alkoholverbot

Natürlich hab ich das auch gelesen und verfolge es auch. Aber diese nachrichten sagen auch nicht die ganze Wahrheit. Das ist doch nicht zum ersten mal das so etwas passiert ist sondern das ist, wenn ich mich richtig erinnere, das dritte mal. Nach einer kurzen Zeit erledigt sich das und die meisten kriegen das garnicht mit. Die Medien gehen die Sachen leider auch sehr unerlich an, sie schreiben und schreien auf solange sie ein Profit daraus gewinnen. Wenn sich die Sache aber wendet schreibt keiner ein Satz darüber. Wenn du in diesen Staedten Freunde oder Bekannte hast, frag sie nach 4 Wochen was aus dieser sache geworden ist.

Abwarten und Tee trinken :redface:
 
S

sultansleyman

Guest
AW: Alkoholverbot

... naja, man kann das Thema auch etwas grundsätzlicher bzw. allgemeiner sehen. Alkoholkonsum ausschließlich aus religiösen Gründen zu verbieten, scheint mir ziemlich rückschrittlich und bewirkt auch (siehe amerikanische Prohibition) eher das Gegenteil. Alles Verbotene übt bekanntlich einen besonderen Reiz aus.
Rein gesundheitlich ist es wiederum sinnvoll, gewisse Schranken zu setzen: sei es durch eine hohe Alkoholsteuer wie in skandinavischen Ländern, sei es durch das Jugendschutzgesetz (in Deutschland wird ja die Anhebung der Altersgrenze auf 18 diskutiert). Man kann dazu stehen, wie man will: und in Italien oder Frankreich z.B. gehört ein Gläschen Wein einfach zum Lebensstil, zur Kultur; in arabischen Ländern ist es häufig verpönt. Auffällig finde ich aber, dass Alkohol vor allem auch in Ländern, in denen teils verzweifelte Lebensumstände herrschen (siehe Baltikum, Polen usw.), so billig zu haben ist wie ein Grundnahrungsmittel. Eine billige Volksdroge, die prima davon ablenkt, sich mit den eigenen Lebensumständen und deren Möglichkeiten zur aktiven Verbesserung auseinanderzusetzen. Ein weites Feld...

Es wird zwar nicht gesagt, aber es wird aus religiösen Gründen getan. Wenn man in der Türkei die Steuer auf Allkohol anhebt, was jetzt erst kürzlich geschehen ist, beschwert sich auch niemand. Oder wenn die Altersgrenze auf 18 oder 21 Angehoben wird, was ich für richtig halte im übrigen. Aber dies ist schlichtweg Willkür und totale verarsche. In den letzten 5 -6 Aufzählungen der Zeitung Hürriyet sind genau die Beispiele aufgezählt, wo die Konzessionen nur von AKP Bezirken verweigert oder nachträglich entzogen worden sind. Das kann man nicht einmal mit dem Rauchverbot in Deutschland vergleichen, wo Ländersache ist. In der Türkei ist die Allkoholfrage nun Städtebezogen.

lg

sultansleyman
 
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Anouk

Guest
AW: Alkoholverbot

In der Türkei ist die Allkoholfrage nun Städtebezogen.

... dass sie das ist und nicht gleich eine für alle geltende, staatliche Regelung verhängt wurde, kann man auch als Lichtschimmer sehen. Damit steht es nämlich in der Entscheidungshoheit jeder einzelnen Kommune, wie sie das handhabt. Im Grunde sehr geschickt: man eröffnet politische Möglichkeiten, stellt es den Kommunen aber anheim, so oder anders zu verfahren. Kein Bürgermeister, der auf sich hält und an seinem Posten klebt, wird irgendwas durchsetzen, was nicht mehrheitsfähig ist, woran er früher oder später scheitern würde. Es mag ja individuell oder auch politisch maßlos ärgerlich sein, wenn einem die Entscheidung selbst nicht passt - aber dafür kann man sich ja, auch in der Türkei, politisch entsprechend anders engagieren. Auch wenn dort ein steiferer Wind bläst als hier: Ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel kann auch schon einiges ausrichten.

lg
anouk
 
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