Alles nur Fassade?

S

sdost

Guest
AW: Alles nur Fassade?

auf jeden fall.. das problem fängt ja schon bei der aktzeptanz bzw. erkennung des eigenen problems an und bei vielen süchtigen ist das ja leider nicht gegeben.. es gibt auch in in ländern wie hier streetworker, die einen schonmal die hand reichen können, aber meist scheiterts halt an einem selber...


Es gibt Leute, die empfinden ihr Leben auf der Strasse als persönliche Freiheit, die gesellschaftlichen Konventionen als Zwangsjacke. Für mich ist allerdings die Qualität dieser Freiheit fragwürdig
 

Möweninsel

Member
AW: Alles nur Fassade?

Es gibt Leute, die empfinden ihr Leben auf der Strasse als persönliche Freiheit, die gesellschaftlichen Konventionen als Zwangsjacke. Für mich ist allerdings die Qualität dieser Freiheit fragwürdig

Ich halte das für eine Schutzbehauptung vor sich selbst.
Wer auf der Straße lebt, hat sich nicht freiwillig dazu entschlossen.
Dazu ist dieses Leben viel zu hart. Aber um vor sich selber noch bestehen zu können, kann jemand sagen, er brauche diese Freiheit. Ohne Alkohol schafft das trotzdem niemand.
Aber um auf deine Eingangsfrage zu rückzukommen, ob das menschlicher ist, sich nach unten zu orientieren, oder ob es "künstlich" ist, nach oben zu streben....da habe ich tatsächlich drüber nachgedacht, aber trotzdem keine Antwort gefunden....weil es beides gleich menschlich ist.
Bei solchen Glücksstudien kommt ja immer heraus, dass es zum Glücklichsein genügt, etwas mehr als der Nachbar oder der Kollege zu haben.
Der Rest ist dann wohl persönlicher Ehrgeiz, aber ob der anerzogen ist..ja doch, ich glaube schon.
 

Nasrin.Darya

New Member
AW: Alles nur Fassade?

Es gibt Leute, die empfinden ihr Leben auf der Strasse als persönliche Freiheit, die gesellschaftlichen Konventionen als Zwangsjacke. Für mich ist allerdings die Qualität dieser Freiheit fragwürdig

Die Leute, die freiwillig auf der Strasse landen, fliehen meist vor etwas.. Am Beispiel der Akademiker z.B. sind es Menschen die persönlich und gesellschaftlich meist unter einem sehr hohen Druck stehen und diesem irgendwann mal nicht mehr gewachsen sind oder durch Fehlentscheidungen von einer Luxusschicht in den des Normalbürgers oder Sozialempfängers landen und somit (in ihren Augen) versagt haben.. Der Alkohol wiederspricht dem ganzen auch nochmal zusätzlich, eine Sucht hat eher was mit Betäubung als mit Freiheit zu tun.. Als sie vorher noch alles hatten, waren ihnen die gesellschaftlichen Normen, Pflichten und Regeln auch keine Barriere oder etwas derartig zentrales in ihrem Leben, warum dann auf einmal jetzt..
 

Catsili

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AW: Alles nur Fassade?

Um zu dem "Affenexperiment" zurückzukommen.......

Es war doch sehr naiv und dumm - oder nicht?

Wenn man ein Kleinkind mit einem Affen erzieht muß man damit rechnen, dass sich beide auf einem ungefähr gleichen "Level" bewegen. Nur - welchen Level kann ein Schimpanse maximal erreichen? Er wird niemals das Sprechen erlernen oder denken wie ein Mensch. Das liegt oberhalb seiner natürlichen Grenze...... das Kind widerum hat diese Möglichkeit - ist aber von seiner Natur her dazu veranlagt, sich seiner Umwelt anzupassen. Und nichts anderes hat es wohl getan.

Auch diese Wolfskinder haben sich angepasst - und haben dadurch überlebt. Und nur darauf kommt es in der Natur an.

Dorf und Stadt....... wir passen uns meistens auch da an - wenn wir dazu gehören wollen. Wenn nicht, kann man auch im Dorf "anonym" sein, indem man einfach keinen Kontakt zu den Dörflern pflegt(wenn man diese Möglichkeit hat).......und nichts anderes geschieht in Städten: Wir leben in einer (großen) Gemeinschaft - ohne wirklich daran teilzuhaben.
Denn.....auch in Großstädten könne sich "Dorfähnliche" Gesellschaften bilden.......in Häuserblocks, Strassenzügen oder Stadtteilen.

Man muß nur die Anonymität überwinden und auf den Nachbarn o.ä. zugehen. Die meisten Menschen wollen das eben nur nicht, eben weil sie die "Freiheit" die eine Anonymität mit sich bringt, geniessen wollen. Freiheit, zu denken, man könne sich jeglicher Anpassung entziehen...... wobei wir dann bei euren "Pennern" ankommen....... Sicher ist ein Teil dabei, der kurzfristig in einer Notlage ist und keine andere Möglichkeit sieht. Allerdings unterstelle ich aber auch einem weiteren - nicht kleinen - Teil dieser Menschen, dass sie diesen "totalen Ausbruch" aus der Gesellschaft eben WOLLEN!

LG Catsili
 
E

Elena

Guest
AW: Alles nur Fassade?

Es gibt Leute, die empfinden ihr Leben auf der Strasse als persönliche Freiheit, die gesellschaftlichen Konventionen als Zwangsjacke. Für mich ist allerdings die Qualität dieser Freiheit fragwürdig


Es gibt mit Sicherheit Leute, die gerne und freiillig auf der Straße leben.
Das ist aber mit Sicherheit die Ausnahme.
Aber die meisten sind durch persöhnliche Probleme dort gelandet, und haben oft keine andere Möglichkeit mehr, aus dem Teufelskreis wieder herauszukommen.
Ist sehr schwierig, wieder ins "normale " Leben zu gelangen.
 

Belami

New Member
AW: Alles nur Fassade?

Es gibt mit Sicherheit Leute, die gerne und freiillig auf der Straße leben.
Das ist aber mit Sicherheit die Ausnahme.
Aber die meisten sind durch persöhnliche Probleme dort gelandet, und haben oft keine andere Möglichkeit mehr, aus dem Teufelskreis wieder herauszukommen.
Ist sehr schwierig, wieder ins "normale " Leben zu gelangen.
Danke, Elena.
Ich sehe das genauso.
Die meisten von denen haben sich selbst aufgegeben.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Mensch der Freiheit wegen auf der Strasse lebt.
Klar, man kann sagen, im Endeffekt sind sie selbst schuld. Nun gibt es aber einmal labile Menschen, die aus ihrem Elend nicht mehr allein hinausfinden. Sie deshalb als Penner einzustufen, finde ich schade.
Ausserdem finde ich Menschen auf dem Dorf nicht primitiv, eher einfacher Art, weil konservativ eingestellt.
Ich kenne auch viele Menschen auf dem Dorf, bin gerne mit ihnen zusammen. Dort zählt der Gemeinschaftssinn noch viel mehr als in der Anonymität einer Grossstadt, wo sich kaum einer mehr für den Nachbarn interessiert.
Ich denke, die Leute auf dem Dorf sind glücklicher und den Grossstädtern um einiges voraus.
 
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