Anschlag Berlin city west

Mendelssohn

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Amri mordete nicht aus religiöser oder kultureller Überzeugung. Er tötete für Geld. Für Geld, das er nicht bekam (Rache), und für Geld, das er zu verdienen hoffte als verdienter Veteran.
Dies scheint die ARD-Recherche, die heute abend um 11 im Ersten läuft zu bestätigen.

Amri habe bei Abu Walaa, dem Kopf der Gruppe, eine "dreißigminütige Privataudienz" gehabt und soll über eine "exklusive Beziehung" zu Abu Walaa verfügt haben, berichtet die ARD. "Aus heutiger Sicht kann es sich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit nur um die 'religiöse' Legitimierung von Anschlägen gehandelt haben", heißt es in einem Vermerk des LKA Nordrhein-Westfalen.
Nach Informationen des rbb und der Berliner Morgenpost heißt es in einem weiteren LKA-Dokument, Amri sei "mit hoher Wahrscheinlichkeit" durch Gespräche mit Beschuldigten des Abu Walaa-Netzwerkes "zur Verübung des Anschlags in Berlin angeworben" worden.


https://www.rbb24.de/politik/beitra...z-amri-soll-gezielt-angeworben-worden-se.html

Walaa wird zur Zeit in Celle der Prozeß gemacht. Ich hoffe, der Typ kriegt seine 20 Jahre.
 

Alubehütet

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Thomas Moser hat sich für Telepolis den Berliner Untersuchungsausschuß näher angesehen. Er meint, dasselbe wie bei der NSU: Mauern, mauern, mauern.

Einige Highlights:

Mit keinem Ausländer hat sich das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) mehr befasst, als mit Anis Amri, der den Lkw-Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin 2016 begangen haben soll. Das sagte ein Mitglied des GTAZ als Zeugin vor dem Untersuchungsausschuss in Berlin.

Es gibt keine höhere Plattform des Sicherheitsapparates, als das GTAZ. Der spätere Attentäter war dort TOP 1. Nach der Chronologie der Bundesregierung war Amri insgesamt ein Dutzend Mal Thema in dem Sicherheitsforum, von Februar 2016 bis November 2016.




Am 30. Mai 2016 lehnte das BAMF den Asylantrag Amris ab. Ab 11. Juni 2016 war er ausreisepflichtig. Die Zuständigkeit des Bundesamtes habe mit der Zustellung des Ablehnungsbescheides an die Ausländerbehörde von Kleve, die Amri führte, geendet.

Und dann:

Wozu sich der Zeuge S. dann äußerte, ist allerdings bemerkenswert. Als Stabsleiter im LKA habe er zwei Tage nach dem Anschlag, am 21. Dezember, die Fahndung nach dem Terroristen koordiniert. Amri konnte am Tattag aus Berlin entkommen. Vier Tage später wurde er in Mailand von Polizisten erschossen. Warum er nicht gefasst wurde, weiß man nicht. Erst am folgenden Tag soll in der Fahrerkabine des Lkw Amris Geldbörse und die Duldungsbescheinigung der Ausländerbehörde von Kleve gefunden worden sein. Woher die Information kam, nach Amri suchen zu müssen, habe der LKA-Beamte nicht verraten. Seine Behörde habe ihm dazu die Aussagegenehmigung verweigert.

Lutz Bachmanns Glaskugel wieder! :)
 

Alubehütet

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Aber der absolute Hammer, da verweist Moser auf den FOCUS:

Nach FOCUS-Recherchen wurde der Tunesier Bilal Ben Ammar in den frühen Morgenstunden des 1. Februar 2017 abgeschoben, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch Ermittlungen wegen Mordes gegen ihn liefen.

Den Akten der Bundesanwaltschaft zufolge hatte Ben Ammar bereits im Februar 2016, also zehn Monate vor dem Anschlag, Bilder vom späteren Tatort Breitscheidplatz gemacht und dabei insbesondere Zufahrten fotografiert.

In den Unterlagen der Ermittler heißt es wörtlich: „Bei den am 6. Februar 2016 gefertigten Bildern fällt auf, dass sie den späteren Anschlagsort zeigen und weniger auf Gebäude als auf die Straße und Begrenzungspoller gerichtet sind.“

Ben Ammar traf nach Erkenntnissen der Polizei noch am Abend vor dem Anschlag Anis Amri in einem arabischen Lokal und telefonierte mit ihm gut fünf Stunden vor dem Anschlag.

Seit der Abschiebung ist Ben Ammar in Tunesien abgetaucht. Sein Berliner Anwalt Ralf-Peter Fiedler sagte dem Magazin: „Ich habe keine Ahnung, wo er ist.“ Der Strafverteidiger weist darauf hin, dass sein Mandant drei Monate vor dem Anschlag in Berlin zu einer Bewährungsstrafe wegen Diebstahls verurteilt worden sei.

Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:

Mendelssohn

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Ob Ammar oder Amri oder beide im Auftrag von Walaa oder einer sonstigen Mafiagröße in Burnus den Anschlag verübt haben, ist die eine Frage. Die bedeutendere Frage ist, wie sie es als scharf Observierte geschafft haben.
 

Alubehütet

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@Mendelssohn Tja, das ist eben die Frage nach der Glaskugel vom Lutz. Der hat da irgendeinen Buddy in irgendeinem Verfassungsschutz, der ihm ab und an mal was steckt. Da gibt es eine zweite Quelle: Wenn man dem LKA Berlin glaubt, daß sie wirklich erst nach Tagen Amris Brieftasche gefunden hatten, dann wußte irgendwer schon vorher, daß nach Amri gefahndet werden würde; womöglich der, der die Brieftasche unter den Beifahrersitz deponiert hat.

Ich glaube nicht, daß der NRW-LKA-Mensch nur für das LKA tätig war.

Moser hat schon Recht mit seinem Verweis auf den NSU. Auch in Deutschland haben wir einen Tiefenstaat. Der schlechte Laune stiften will, „Strategie der Spannung“. Ist ihm so weit prächtig gelungen.
 

Msane

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Ob Ammar oder Amri oder beide im Auftrag von Walaa oder einer sonstigen Mafiagröße in Burnus den Anschlag verübt haben, ist die eine Frage. Die bedeutendere Frage ist, wie sie es als scharf Observierte geschafft haben.

Indem sie nicht so scharf überwacht wurden wie es eigentlich sein sollte.
In Deutschland tummeln sich mitlerweile hunderte islamistische Gefährder, die Polizei kann diese niemals alle komplett überwachen, auch wenn sie das sollte.
Dazu kommt das die Behörden auch gerne mal bekannte Gefährder frei rumlaufen lassen um Informationen über sein Umfeld in Erfahrung zu bringen.
Sowas kann dann auch mal gewaltig nach hinten losgehen, dann will niemand verantwortlich sein und es wird vertuscht.


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Mendelssohn

Well-Known Member
Indem sie nicht so scharf überwacht wurden wie es eigentlich sein sollte.
...
Dazu kommt das die Behörden auch gerne mal bekannte Gefährder frei rumlaufen lassen um Informationen über sein Umfeld in Erfahrung zu bringen.
Sowas kann dann auch mal gewaltig nach hinten losgehen, dann will niemand verantwortlich sein und es wird vertuscht.
Amri wurde schon scharf überwacht, auch so wie es sein sollte, aber zugleich als Informant benutzt, nur nicht gut genug bezahlt. Als er dahinter kam, daß er die Geheimdienste fast für lau bediente, informierte er die Gegenseite, um vielleicht dort abzukassieren. Und die Gegenseite sagte, no problem, aber einen Beweis deiner Loyalität brauchen wir schon! Spätestens jetzt hätte Amri festgesetzt werden müssen, aber vermutlich wollten die Dienste noch den materiellen Beweis für den Auftrag in die Hände bekommen. Daß ein polnischer LKW an einem Imbiß gekapert werden könnte, hatten sie wohl nicht auf dem Schirm. Hinterher ist man immer schlauer.
Und wie Amris Papiere in den LKW kamen? Er hat sie dort wohl versteckt als Beweis seiner Täterschaft. Er tat es ja für Geld, nicht aus Überzeugung, nicht einmal aus einer flüchtigen Überzeugung heraus.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Mendelssohn Wow ... Magst auch was Folie? :)




Ernsthaft: Irgendwelche Belege? Wissen wir, daß Amri als Informant für irgendwen gearbeitet hat? Wäre nicht Bezahlung genug gewesen, daß man ihn seinen Drogenhandel im großen Stil hat machen lassen? Das war eben kein Kleindealer, wie das Berliner LKA nachträglich zu fingieren trachtete, den hätte man durchaus einbuchten können (und sollen) (und müssen). Und wer soll die „Gegenseite“ gewesen sein, die er finanziell habe erleichtern wollen? Was für Informationen hätte er ihnen anbieten können, was für Interna „seines“ Dienstes wären ihm denn bekannt gewesen? Und daß man „irgendwas mit LKW“ machen könne, war den Diensten nicht nur bewusst, das LKA NRW hatte den Vorschlag überhaupt erst in dieser Szene hyperventiliert. Damit war also durchaus zu rechnen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Daß man einen wahrscheinlichen Attentatsmitplaner, einen Kronzeugen eine Eilabschiebung hat zukommen lassen, zeigt jedenfalls überdeutlich, daß Geheimdienste, LKAs, was weiß ich, was zu verbergen haben. Das ist eben alles nicht so einfach und so eindeutig, wie es dieser Tage dargestellt wird. Sie haben mindestens kolossal versagt – Oder stecken gar dahinter. „Strategie der Spannung“. Meiner Meinung nach haben wir ein Tiefenstaatproblem.
 
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