Besser spät als nie: Deutschland erkennt Völkermord an Herero und Nama an

Msane

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Alles andere gäbe wahrscheinlich nur böses Blut und ginge für die Herero und Nama nach hinten los. :/

Deshalb hat man auch seit 30 Jahren das Entwicklungshilfeprojekt am laufen, sodass alle Menschen in Namibia was davon haben.
Glaubst doch nicht das die anderen namibischen Volksgruppen tatenlos zuschauen, wie sich irgendwelche grotesken Hereroführer die Taschen füllen.


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Bintje

Well-Known Member
Deshalb hat man auch seit 30 Jahren das Entwicklungshilfeprojekt am laufen, sodass alle Menschen in Namibia was davon haben.
Glaubst doch nicht das die anderen namibischen Volksgruppen tatenlos zuschauen, wie sich irgendwelche grotesken Hereroführer die Taschen füllen.


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Grotesk sind sie keineswegs, sondern haben im politischen System Namibias einen festen Platz als traditionelle Chiefs. Anders ginge es auch nicht in einem Vielvölkerstaat; es hängt mit der Vielzahl verschiedener Volksgruppen und dem Nebeneinander bzw. der Verschränkung von moderner Verwaltung und herkömmlichen afrikanischen Traditionen zusammen.
Ich verstehe nicht viel vom südlichen Afrika, aber nach allem, was ich weiß, ist die namibische Regierung von der Volksgruppe der Ovambo dominiert, was in einer sog. "Einparteiendemokratie" afrikanischen Zuschnitts natürlich für Unzufriedenheiten in anderen Volksgruppen sorgen dürfte. Und dass unter den traditionellen Chiefs sicherlich gemäßigte und radikalere Kräfte sind, die je nach Interesse ihr eigenes Süppchen kochen und der Regierung unterschiedlich kritisch gegenüberstehen, ist anzunehmen. So kenne ich es zumindest aus anderen afrikanischen Ländern und Regionen.
 

Bintje

Well-Known Member
Und das heißt, die Herero werden verarscht und die Kohle landet bei irgendwelchen SWAPO-Bonzen zu Hause? Kann ja wohl nicht wahr sein.

Könnte passieren. Würde mich offen gesagt nicht übermäßig erstaunen.
Allerdings gilt die namibische Justiz als relativ unabhängig von der Regierung.

Andersherum wäre es auch möglich, dass die Herero und Nama (und NUR sie!) entschädigt werden und die Regierung und/oder andere Volksgruppen so viel Neid schüren und Gerüchte in Umlauf bringen, dass den gesellschaftlichen Zusammenhalt sprengt. Um es vorsichtig zu formulieren. Das ist nicht so ohne. Du hast sehr richtig weiter oben von den willkürlichen Grenzziehungen der Kolonialherren geschrieben. Im 21. Jahrhundert sind sie Fakt, ganz gleich, was man davon hält. Entsprechend muss man berücksichtigen, dass Minderheiten in solchen Konstrukten je nach demokratischer Stabilität der Institutionen des jeweiligen Staates durchaus gefährdet sein können. Überleg mal, wie es in Ruanda losging ... völlig anderes Beispiel, schon klar, aber wenn z.B. Radiosender, wie es dort war, von zunehmender Hetze gegen andere Volksgruppen beherrscht werden und sich dieses Gebräu verselbständigt, kann das eine explosive Mischung ergeben. Aber wie gesagt -bei Namibia und dem südlichen Afrika generell bin ich weniger im Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:

sommersonne

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Ich denke das Geld landet dann bei den Chief die sich jetzt so mopsig machen und einen Skandal verursachen wollen. Wer sollte wohl sonst in der Lage sein jeden einzelnen Herero und Nama zu kennen um das Geld persönlich auszahlen zu können. Ob die dann so frei von Raffgier sind weiß kein Mensch.
 

EnRetard

Well-Known Member
Könnte passieren. Würde mich offen gesagt nicht übermäßig erstaunen.
Allerdings gilt die namibische Justiz als relativ unabhängig von der Regierung.
Namibia findet sich auf den Ranglisten, die mit Demokratie und Freiheiten zu tun haben, auf solidem (west-)europäischem Niveau. Heißt, in der Nähe von Frankreich, Italien etc. Aber auch solche Staaten sind, wie wir wissen, nicht immun gegen Korruption, Neiddebatten, Populismus. Trotzdem oder gerade deshalb ist ein Füüllhorn für's ganze Land keine gute Idee. Da muss noch mehr kommen, zum Beispiel ein Angebot für die etwa 250.000 Betroffenen zur Auswanderung nach Deutschland, so wie es auch den Juden aus der Ex-UdSSR gemacht wurde.
 

Msane

Well-Known Member
Namibia findet sich auf den Ranglisten, die mit Demokratie und Freiheiten zu tun haben, auf solidem (west-)europäischem Niveau. Heißt, in der Nähe von Frankreich, Italien etc. Aber auch solche Staaten sind, wie wir wissen, nicht immun gegen Korruption, Neiddebatten, Populismus. Trotzdem oder gerade deshalb ist ein Füüllhorn für's ganze Land keine gute Idee. Da muss noch mehr kommen, zum Beispiel ein Angebot für die etwa 250.000 Betroffenen zur Auswanderung nach Deutschland, so wie es auch den Juden aus der Ex-UdSSR gemacht wurde.

Genau, erstmal ein Auswanderungsangebot machen, als ob Namibia für seine Einwohner nicht lebenswert sei.
Postkoloniale Arroganz von Feinsten und du merkst es nicht mal.


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