Best of Gott: Glaubenshopping leicht gemacht

Ottoman

Well-Known Member
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Erst gestern in der Bücherei entdeckt.

Kundenrezension:
Das Buch 'Best of Gott' ist die humorvolle Stiftung Warentest für Religionen: Hier werden die einzelnen Vor- und Nachteile der verschiedenen Glaubensrichtungen rücksichtslos aufs Korn genommen. Dabei lässt sich zwischen Theorie und Praxistest unterscheiden, denn der Autor beantwortet existentielle Fragen wie 'Wie stelle ich meinen Glaubens-Mix mit den besten Jenseitsaussichten zusammen' bis hin zu Banalitäten wie 'Welche Reli bringt welche Brückentage'.
Und wenn der Autor Michael Kernbach vorschlägt, alle Kinder nach dem Glauben der Aborigines zu erziehen oder die gesamte Abteilung einem Voodoo-Fluch zu unterwerfen, werden dem Leser völlig neue Blickwinkel eröffnet!

Der Konsum der Lektüre gestaltet sich stets kurzweilig, zahlreiche Infokästen, Verbrauchertipps und Tricks lockern die 150 Seiten angenehm auf und jede neue Doppelseite hält neue Lacher bereit. Dabei kommt der Titel im 'Bibel-Style' äußerlich eher seriös daher, in elegantem schwarz mit goldener Prägung.
Ans Herz gelegt sei dieses Buch nicht nur religiösen Fanatikern und Hardcore-Atheisten, 'Best of Gott' bedient jeden Leser, der Sinn für Humor und Ironie mitbringt.
 

univers

Well-Known Member
AW: Best of Gott: Glaubenshopping leicht gemacht

Heute trug ich einen Glaubenskonflikt mit mir aus.

doch sagte ich mir, was wenn ich einfach zu dem verständnisvolleren Gott überwechsle und mir Gehör schaff?
Aber was sollte ich ihm vortragen, was der vom Vater überlieferte Gott übergangen haben soll?
Oder auch..na ja, ich könnte so tun, als ob mein Gott mich nicht erhört haben wollte und mit dem geschwenkt hatte?

Aber damit würde ich doch nur die Götter gegeneinander aufhetzen.
Hah, dann gäbe es womöglich Götterkrieg.
Wie das wohl ausschauen mag, oder sind die Gewitter darauf zurück zu führen?
Dann ist so ein Krieg nicht Mal was schlechtes, denn jedem Gewitter tritt eine friedliche Ruhe ein.
Hmm, was wohl den anderen Gott erzürnen könnte?
Der nüchtern Denkende würde hier einwenden wollen, dass das eine naive Vorstellung wäre.
Aber ich frage mich, warum der Glaube unter den Menschen in Hass endet bzw. dieses hervorruft, dass deswegen Kriege geführt wurden/werden?

Ich habe die Lektüre nicht gelesen, jedoch das vom Ottoman zitiertes zensieren eines Lesers, zeigt zur Genüge, dass noch viel Freiraum ım menschlichem Wahrnehmung möglich als, als nur starr auf den Gott zu schauen.
Nun ja, auch ich habe mal gewagt den Kopf anzuwenden, nur bin ich mir dabei bewusst, dass unser Glaube an was erhabenes, währt, dagegen aber das anstarren auf einen Punkt nur Situationen verschafft, mit denen der Mensch nicht zurecht kommt, oder auch beschränkt bleibt, was sie mit Aggressionen lädt.
Die Phase müsste für die Menschheit Schluss sein, dass sie ständig neue Götter ausrufen.
Denn dann müssten sie das Bild vom altem Gott vom Bord werfen,
Wie auch immer.

Meine Darstellung redet die Religion nicht schlecht, jedoch finde ich sie für den einzelnen Individuum als eine Last an.
 

afyon32

New Member
AW: Best of Gott: Glaubenshopping leicht gemacht

Guten Abend,

univers du schreibst :>>Meine Darstellung redet die Religion nicht schlecht, jedoch finde ich sie für den einzelnen Individuum als eine Last an.<<

Als eine Last? Warum siehst du die Religion als eine Last?

Ich bin elhamdulillah Moslem, und wenn man den Islam als Last sieht, dann lebt man nicht nach dem Islam. Das ist meine Meinung dazu.

Ich wünsche einen schönen Abend!
 
P

Pit63

Guest
AW: Best of Gott: Glaubenshopping leicht gemacht

Was gemeinhin mit Glauben gemeint ist, würde ich als psychologisches Denken bezeichnen.
Es fehlt das Element der persönlichen Erfahrung, die für gewöhnlich der Wahrnehmung und Einschätzung der Wirklichkeit/Wahreheit zugrundeliegt.

Empirisches, also auf Erfahrung beruhendes Wissen ist aber im Grunde auch nichts anderes als eine Annahme, die in Worte gefasst wird und anschliessend zu dem gleichen psychologischen Denken verleitet.
Hier zeigt sich wiederum, dass Kontinuität, Wiederholung, Gewohnheit die entscheidenden Masstäbe für Wirklichkeitsempfinden sind.

Tatsächlich hängt alle persönliche Erfahrung von der Konditionierung ab, ist naturwissenschaftlich wie philosophisch relativ und knüpft eher an die herrschenden Konventionen oder das an, was man gesunden Menschenverstand oder Evidenz nennt.
Subjektive Erfahrung setzt man für gewöhnlich fälschlicherweise mit dem Wissen um die Wirklichkeit gleich- was es definitiv nicht ist.
Anschliessend geht man her und setzt diesem sog., dem vermeintlichen "Wissen" den "Glauben" als alternatives Modell der Wirklichkeitsdeutung entgegen. Das ist Unsinn...

Aufgrund der Verwechselung/Vermischung von subjektiver Erfahrung, objektivem Wissen und Wirklichkeit folgert man, das sog. "Wissen" sei dem sog. Glauben überlegen, es komme der Wirklichkeit sozusagen näher.

Das ist ein Irrtum, der deutlich wird, wenn man sich vor Augen hält, was die Menschen ohne weiteres für objektiv wirklich und wahr halten, wenn es mit dem Etikett Wissenschaft versehen ist.

Wirklichkeitsdeutung, welcher Art auch immer, beinhaltet nun zugleich die Deutung der eigenen Identität.
Ganz gleich, ob diese nun aus dem sog. (dem vermeintlichen) Wissen oder dem Glauben (Religion) entstammt oder in einem bestimmten Mischungsverhältnis von beidem abgeleitet wird, es führt zu nichts anderem als zu einer unbewusst ideologischen Selbst- und Weltsicht, die mit einer gewissen gefühlsmässigen Befindlichkeit einhergeht.

Wie Wirklichkeit konkret vorgestellt wird, ist nichts anderes als das Ergebnis der seelisch-geistigen Konditionierung, diese steht und fällt mit den historisch-sozialen Umständen und Konventionen.

Einzelne Sichtweisen als mehr oder weniger realitätsnah einzuschätzen, ist im Grunde falsch. Es sind ganz einfach unterschiedliche Perspektiven auf das Leben.

Leider grenzen aber beide Realitätsmodelle ein und aus. Hierin liegt die Ursache zahlreicher Konflikte.
Der Mensch scheint mir ein positives Wesen, das stets bemüht ist, im Gewand der Wissenschaft oder Religion über-positive Erkenntnis zu gewinnen, um sich selbst zu bestimmen.
Er sucht sich stets in Gedanken in wissenschaftlichen, religiösen oder anderen Theorien/Ideologien. Dort wird er sich aber niemals finden.

Ich nehme dagegen an, dass es das eingangs beschriebene gewohnte psychologische Denken selbst ist, was den Menschen daran hindert, die Wahrheit von Mensch und Welt zu erkennen.

Das Thema des hier besprochenen Buches müsste mE nach um die Wissenschaft erweitert werden, um sozusagen komplett zu sein- was nicht heissen soll, dass es nicht gut oder nicht lustig ist.

Es könnte dann heissen: Wissenshopping leicht gemacht
 

Farina

Well-Known Member
AW: Best of Gott: Glaubenshopping leicht gemacht

Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich Glauben-Shopping oder Glaubens-Hopping lesen soll. :-?
 
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