Bozkurt in der Schwiegerfamilie....ahhhh

EnRetard

Well-Known Member
Ich habe dir erklärt, was ich unter "Antifa" verstehe. "Autonome" sind noch mal was anderes. Antifa ist für mich nicht dasselbe wie Antifaschismus. Und schon gar nicht hat "Antifa" oder auch "Antifaschismus" etwas mit juristischen Termini im Bereich Staatsbürgerschaftsrecht zu tun.
@alteglucke -- ich möchte dich nicht absichtlich missverstehen, sondern verstehen. Deshalb habe ich nachgefragt.
 

EnRetard

Well-Known Member
Hier muß ich vehement widersprechen! "Political Correctness" ist eine Ausgeburt des Liberalismus......nicht umsonst heißt eine rechtspopulistische Seite "political incorrect"!
Du kannst dich gern über die Entstehung des Begriffs informieren. https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Korrektheit Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich habe den Begriff von Anfang an als rechten Kampfbegriff von Leuten kennengelernt, die den fairen Umgang mit Frauen, LGBT und Angehörigen anderer ethnischer Gruppen als der eigenen lächerlich machen und so diskreditieren wollten. Und wenn dein politisches Bewusstsein nicht länger als sagen wir mal 25 Jahre zurückreicht, kannst du den Begriff auch nicht anderes erlebt haben.
 

eruvaer

Well-Known Member
ich find political correctness generell für...gefährlich auf vielen Ebenen.
nur weil man andere Wort benutzt, ist man nicht weniger rassistisch.
nur weil eine Omi, die zum ersten Mal in ihrem Leben einen Schwarzen sieht und fragt, ob der Neger auch ein Stück Kuchen möchte, ist sie nicht rassitisch.
das ist alles Wortklauberei - Augenwischerei.
klar ist es vollkommen wünschenswert und in Ordnung, wenn betroffene Gruppen sagen "nennt uns nicht Schwuchteln!" "nennt uns nicht Zigeuner!" das sollte auch auf jeden Fall respektiert werden - aber political correctness geht meiner Meinung nach einen Schritt in die falsche Richtung.
Genau wie dieses ewige /innen....mittlerweile schreibt man "SchülerInnen" was steht denn da!? Schülerinnen. wir sind also von rein männlichen Formen bei den rein weiblichen Formen angekommen.
was wäre denn sinnvoller!?
wenn der Bus geschlechtslos bleibt. wenn selbstverständlich ist, dass eine Stewardess auch ein Mann sein kann und ein Zimmermann natürlich auch eine Frau sein kann. noch viel mehr bei eigentlich geschlechtsneutralen worten wie Schüler, Lehrer, Menschen... irgendwann ist der Punkt, wo das gut gemeinte eben sein Ziel verfehlt.
und das ist eben auch dann erreicht, wenn Rechte sich im Schutzmantel der Political Correctness mit anderer Wortwahl rechtsradikal äußern, was es lediglich für weniger nachdenkliche Menschen zu kaum erkennbaren Meinungen macht, statt zu der Hetze, die es eigentlich ist.
 

EnRetard

Well-Known Member
@eruvaer --- ich kritisiere den Begriff. Ihn zu benutzen, um faire Sprache zu beschreiben, bedeutet, das Spiel des Blogs politically incorrect mitzuspielen. Der Begriff ist verbraucht und das schon seit seinem Erscheinen im deutschen Sprachraum vor etwa 25 Jahren, im englischen Sprachraum schon lange vorher. Zu deinen weiteren inhaltlichen Ausführungen: Es sollte klar sein, dass man keine Ausdrücke benutzt, die Betroffenen kränken. Und genauso klar sollte es sein, dass es Blödsinn ist, jemanden, der arglos und ohne jede böse Absicht veraltete Bezeichnungen wie "Zigeuner" benutzt, in die Nazi-Ecke zu stellen.
Und zur "Stewardess": - die wird sich nicht beschweren, solange ich sie nicht Saftschubse nenne. Auch weil es keine männliche Bezeichnung für Saftschubse gibt. :D
 

Alubehütet

Well-Known Member
@eruvaerUnd genauso klar sollte es sein, dass es Blödsinn ist, jemanden, der arglos und ohne jede böse Absicht veraltete Bezeichnungen wie "Zigeuner" benutzt, in die Nazi-Ecke zu stellen.
:D
Ich würde aber immer auch darauf achten, wer etwas sagt, und in welchem Kontext. Und wenn @alteglucke hier unter uns von „political correctness“ spricht, und wir wissen alle, was gemeint ist, dann weiß ich trotzdem, daß glucke nicht vom Rechtspopulismus her argumentiert, auch wenn sie einen in diesem Sinne eindeutig geprägten Begriff verwendet.

Ist die Frage, ob man sich immer und überall politisch korrekt äußern will ;) (er hat Jehova gesagt!:eek::D), oder möglichst effizient kommunizieren unter Menschen, die einzuordnen wissen, wie's gemeint ist.
 
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Indira

Member
Ich finde es ja gut wieviel Gedanken ihr euch um Rassismus, politische Korrektheit etc macht. Das ist allerdings nichts neues dass Deutsche sich damit auseinandersetzen, allein schon wegen der Geschichte. Mir ging es um eine Diskussion ueber Rassismus unter Türken, dazu kamen wenige Kommentare.
Ich finde es nicht richtig dass man Türken oder anderen Nationen Rassismus durchgehen laesst, da man diese Völker eben fuer Patrioten hält. Denn es sind bei weitem nicht alle gleich und es wird zu oft ein klischeehaftes Bild von zb Türken gezeichnet die eben nur unter sich bleiben , ihren Frauen verbjeten mit "Ausländern"zu reden, stolz ihre Fahnen vor sich hertragen und sich in Moscheen aufhetzen lassen. Das ist unfair den Türken gegenüber die wesentlich gemaessigter sind, gebildeter und umgaenglicher ,und die oft selbst Probleme mkt ihren Landsleuten, oben beschriebenen, haben.
 

EnRetard

Well-Known Member
Was stellst du dir denn vor, das ausgrechnet die deutsche Mehrheitsgesellschaft noch unternehmen kann? Der Rassismus nationalistischer Türken - Graue Wölfe, AKP, egal, ist durchaus ein Thema. Der Verfassungsschutz beobachtet sie. Der Kurdenkonflikt findet auch in Deutschland statt und die Sympathien sind zum Leidwesen der türkischen Nationalisten auf Seiten der Kurden, jedenfalls solange die PKK keinen Krawall macht. Die bei den Faschisten verhassten Aleviten sind im Vergleich zu anderen nichtchristlichen, speziell muslimischen, Religionsgemeinschaften regelrechte Darlings. Keine Kopftücher, Frauen gleichberechtigt im Gottesdienst, kein Alkoholtabu, kein Ramazan, keine fünf Säulen. Überrepräsentiert unter den türkeistämmigen Politikern. Hamburg behandelt sie in seinem Staatsvertrag gar als eigenständige Religionsgemeinschaft, auch zum Leidwesen der Staatsmuslime und Nationalisten.
Also, was soll passieren? Gezielte Aktionen gegen die Grauen Wölfe? Werbung machen? Opferrolle stärken?
 
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