EnRetard

Well-Known Member
Dafür haben sich Habeck, Baerbock und Roth zu tief aus dem Fenster gehängt. Zudem gehört die liberale Geflüchteten-Politik zu sehr zur DNA der Grünen. Sie würden massenhaft Wähler, vor allem aber Mitglieder verjagen und die Linkspartei sehr glücklich machen, wenn sie auf einmal für herzlose Abschottungs- und Abschiebepolitik stünden.
 

Msane

Well-Known Member
Die Grünen werden noch so manche Kröte schlucken müssen, sobald die aufziehende Rezession/Eurokrise so richtig durchschlagen und die deutschen Sozialsysteme nicht mehr wie gewohnt zu finanzieren sind.
Ich werde daran erinnern wenn es soweit ist.


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sommersonne

Well-Known Member
Ich verstehe nicht wieso sich die Wähler so vor den Linken fürchten. Bei den Parteien verstehe ich es allerdings.
Die Linken haben schon lange den Kommunismus oder Sozialismus nicht mehr auf der Agenda. Sie würden aber wahrscheinlich das Geld des Staates besser verteilen. Statt es den Banken in den Rachen zu werfen würden sie es wohl eher den Bürgern zugute kommen lassen. (Nehme ich an und hoffe es.)
 

Alubehütet

Well-Known Member
Da hatten die Grünen noch nie große Probleme mit, vgl. Schredder und Hartz IV. Sie sind eine bürgerliche Partei. Die SPD zerreißt sowas, die Grünen nicht.
Das sehe ich anders. Die Situation ist eine ganz andere als zu Beginn der Schröder-Ära.
  • Damals war schon Erfolg, daß der Dicke endlich weg war. Da war der Ausstieg aus der Atomenergie vergleichsweise nicht gar so wichtig (der so lächerlich war, daß Merkel ihn später locker überbieten konnte).
  • Die CDU war dann auch erst einmal beschäftigt mit der Spendenaffäre. Hatte auch eine nicht so unbedingt charismatisch wirkende, augenscheinlich eindeutige Interims-Vorsitzende. Die den Job nur vorübergehend geschäftsführend macht, bis sich unter den Männern dann der „richtige“ Oppositionsführer herausgemendelt haben würde. Erstaunlich, wie weit der Stoiber bei der Wahl dennoch kam.
  • Das war wirklich ein Generationen-Ding. 68er und Post-68er haben die zu ihrem Lebensstil passende Partei gewählt. Rot-grün hatte in meiner Generation (Bj. 1967) ganz klar die kulturelle Hegemonie. Zu erklären hatte sich nicht, wer den Wehrdienst verweigerte, sondern, wer in der Jungen Union aktiv war.
  • Die GRÜNEN lagen im einstelligen Bereich. Da war klar, wer Koch ist, und wer Kellner. Heute werden die GRÜNEN als zweitstärkste politische Kraft einen Kanzlerkandidaten stellen (müssen), mit Option auf grün-rot-rot. Da stehen die der CDU auf ganz anderer Augenhöhe gegenüber.
Heute haben wir, anders als damals, wieder ein apokalyptisches Thema, das keine Kompromisse duldet: den Klimawandel. In den 80ern gab es die NATO-Nachrüstung: Da gab es nur ein Ja oder ein Nein. Auf beiden Seiten apokalyptisch besetzt: Rüsten wir nach, kommt es zum Atomkrieg – Rüsten wir nicht nach, kommt der Russe. Klimawandel heute ist nicht auf ein Projekt fokussiert, ein aufeinander abgestimmtes Gesamtpaket muß stimmen. Aber unter dem Strich:

Ein Rezo (oder ein Nachfolger) wird sich den Koalitionsvertrag sehr genau angucken. Und genau bestimmen können: Die Ziele des Pariser Klimagipfels sind damit einzuhalten – Oder aber eben nicht. Die GRÜNEN werden derzeit bei um die 20% gehandelt. Das sind nicht mehr nur Stammwähler, grünes Milieu. Da sind viele Wechselwähler. Wenn es dann zu einem GRÜNEN-Zerstörungsvideo kommt, dann ist auf einmal viel Luft da, und zwar locker über 5%, für eine neue FFF-Partei, etwa mit Luisa Neubauer und Rezo als Parteivorsitzenden-Team, flankiert von Martin Sonneborn als elder statesman. PIRATEN wie Julia Reda werden sich wiederfinden und ihnen zugesellen (Rezo wurde ja politisiert bekanntlich durch die – ihn unmittelbar betreffende – Uploadfilter-Debatte), frustrierte LINKE und auch GRÜNE. Der grüne Höhenflug-Ballon könnte schneller platzen als wir denken.

Das kann sich noch als Riesenfehler herausstellen, daß FFF inklusive Thunberg höchstpersönlich sich vergangenen Freitag haben einspannen/instrumentalisieren lassen für den Hamburger Landtagswahlkampf der GRÜNEN; daß das nun ein nicht mehr nur informelles, sondern offizielles Bündnis ist. Die Erwartungen der FFF an nun mehr offiziell „ihre“ Partei sind entsprechend hoch. Und sie sind jung: Sie sind radikal, Kompromisse sind noch nicht so ihr Ding, und die Bedrohung durch den Klimawandel scheint ihnen Recht zu geben in ihrer Rigorosität. Da werden die GRÜNEN liefern müssen. Kohleausstieg 2030, wie ihn sich sogar Söder vorstellen kann; alles andere kann für die GRÜNEN zum Riesenproblem werden. Erst Recht unter einem Kanzler Friedrich Merz.

Um einen Kreis zu schließen: Genau diesen Kohleausstieg 2030 aber wird ausgerechnet der Wirtschaftsmann Merz nicht liefern können/wollen. Darum ist der Mann der denkbar ungeeignetste Kandidat für einen konservativen Neuanfang der CDU.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Da hatten die Grünen noch nie große Probleme mit, vgl. Schredder und Hartz IV
Ups ... bezogen nur auf die soziale Frage stimme ich dir zu. Die ist den GRÜNEN relativ wumpe. Wollte mit meinem obigen Statement nur deutlich machen, daß es anders als zu Beginn von rot-grün heute Kröten gibt, die die GRÜNEN eben nicht werden schlucken können. Die GRÜNEN unter Schröder beurteile ich denkbar schlecht. Es einzig wirklich Ökologische dieser Ära war das Erneuerbare-Energien-Gesetz, und das kann von den Jusos.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Worte, Hass und die Folgen: Wie Politiker wie Friedrich Merz sich Nazis zunutze machen

Guter Artikel von Katja Thorwarth wie ich finde.


Eigentlich wollte ich aus aktuellem Anlass über „Incel“ schreiben, eine Subkultur heterosexueller, weißer Männer, die sich von Frauen zurückgesetzt fühlen und das männliche Geschlecht als dominant begreifen. Besessen von Selbstmitleid und Frauenhass, ist ihr Handeln häufig von Gewaltfantasien sowie Rassismus geprägt. Auch der Rechtsterrorist Tobias R., der in Hanau zehn Menschen ermordete, soll ein Vertreter der unfreiwillig Zölibatären gewesen sein.

Link


Mir wird auf jeden Fall mulmig bei dem Gedanken das er Kanzler werden könnte. Ach ja heute war große Razzia in FFM wegen Cum-Ex bei der niederländischen Bank ABN Amro.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Guter Artikel von Katja Thorwarth wie ich finde.
Naja.

Der Staat hält es nicht für nötig, analog zur Bedrohung in den 1970er-Jahren durch die RAF den erwiesenermaßen als Gefährder eingestuften Personen ein Gesicht zu geben.
Finde ich schwer vergleichbar. Die RAF war eine Organisation. Und Gesicht gegeben hat man Mördern. Will man heute jedem Spinner, der im Internet schlimmes Zeug labert, ein Gesicht geben? Beim NSU wäre der Vergleich angebrachter gewesen.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Muss ich dir jetzt die ganzen Rechten Netzwerke aufzählen, wäre aber hier fehl am Platz.

Muss ich dir jeden einzelnen per Haftbefehl gesuchten Nazi aufzählen, die man aber nicht findet? Oder will man nicht?
Aus Worten werden Taten.....ich sehe in Polizeistationen keine Plakate auf denen die gesuchten Nazis abgedruckt sind.

Dein Vergleich ist, nachdem gerade letztens diese Teutonen ausgehoben wurden echt schräg.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Es gibt Netzwerke. Aber keine Organisation untergetauchter Nazis, die mehrere Menschen getötet hätten. Der NSU war so etwas. Aber wen willst Du derzeit beim Bäcker auf einem Fahndungsplakat sehen?

Das ist, genauso wie der Islamismus, Terror neuen Typs. Dem kommst Du nicht bei mit 70er-Jahre-Methoden.

Randdiskussion.
 
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