Christentum und der Islam

[papatya]

AW: Christentum und der Islam

da muss ich widersprechen. ich habe sehr wohl moslems kennengelernt, deren religion für sie persönlich eine große bedeutung hat, die aber keinesfalls anderen religionen oder ansichten gegenüber verschlossen waren, bzw darauf bestanden, dass ihr gott der einzig wahre und ihre religion der einizge weg sei. ich glaube, dass es vor allem von der erziehung und dem "entstadenen" charakter abhängt. ein mensch, der sich bildet, der hinterfragt und mit offenen augen und mit offenem herzen durch die welt geht, wird niemals darauf bestehen, dass es nur einen einzigen richtigen weg auf dieser welt, in diesem leben und für alle menschen gibt. das verbietet der verstand. religion sollte eine persönliche sache sein, die einem menschen kraft und vertrauen gibt, sein leben in die hand zu nehmen. sie sollte das individuelle leben aber nicht ersetzen. kriege entstehen nicht durch die religion an sich, sondern durch den menschen, der diese in seine hände nimmt und solange deformiert, bis sie sich zu einem maschienengewehr entwickelt.

ja danke wiebke, meiner gehört nicht in die andere kategorie allah sei dank!!!außerdem sollte man sich nicht so fanatisch auf seine religion stürzen und vergeßt nicht: islam und christentum kommen aus ein und derselben wurzel...außerdem werden wir alle in unsere religion hineingeboren, wichtig ist, was wir daraus machen-friede sei mit euch!!!

 

[wiebke]

AW: Christentum und der Islam

Zum thema: Islam, Christentum und dem Anspruch der einzig wahren religion

Was halten die hier anwesenden vom Sufismus? Bin da kürzlich drauf gestoßen und fand es sehr interessant.

Auszüge aus Wikipedia:

"Der Sufismus gilt allgemein als die islamische Mystik. (...) Er offenbart lediglich die esoterische Wahrheit des Islam. Die sufische Lehre als solche zieht sich wie ein Faden durch die gesamte Menschheitsgeschichte und ist und war zu jeder Zeit und in jeder Kultur in verschiedenen Aspekten allgegenwärtig.

Viele Sufis, so sie nicht Anhänger einer strengen Scharia sind, glauben, dass in allen Religionen eine grundlegende Wahrheit zu finden ist und dass die großen Religionen von ihrem Wesen/Geist her dasselbe sind. Manche Sufis gehen deswegen sogar so weit, dass sie den Sufismus nicht innerhalb des Islam (also einer Religion) angesiedelt sehen, sondern dass die Mystik über der Religion steht, ja diese sogar bedingt."

Ein mir sehr sympathischer Ansatz :smile:

 

[Ayamou]

AW: Christentum und der Islam

Dieses Thema ist ja ein Zuckerschlecken!
Also ich muss sagen, dass ich als muslimischer Junge groß geworden bin!
Ich hab gelernt was es bedeutet aufopferungsvoll meine Religion zu beachten, respektieren und einzuhalten! Schön und gut! Mir hat an nix gemangelt! Trotz alldem kam doch bei mir die Frage auf:
Ist das schon alles? Ich meine, wer sagt mir dass es das Richtige ist?
Wieso sind die Christen sooo überzeugt von ihrem Glauben?
Ich spüre doch wie mich der Islam durchdringt, also was bitte spüren die Christen?
Was haben die mit Jesus zu tun?
Ok, Sohn Gottes, aber kann das sein?
Der Heilige Geist wie fühlt sich das an?
Die Trinität, Wahrheit oder bloß Hirngespinst?
So welche Fragen und noch mehr haben mich zwar nicht immer aber manchmal gequält!
Obwohl ich mit meinem Glauben eigentlich mich gut identifizieren konnte, musste ich doch die anderen Seiten kennen lernen! Fast nach dem Motto: Lerne deine Feinde kennen, um sie besiegen zu können! (Bitte nicht ernst nehmen, nur ein Scherz!!!!)
Also was hab ich als Moslem gemacht? Ich hab eine Kirche besucht. Und zwar die Kirche meiner damals besten christlichen Freunde. Ganze zwei Jahre lang! Jeden Sonntag! Nicht dass ich nicht mehr zur Moschee gegangen bin. Bin ich immer noch, aber auch zur Kirche!

Dabei muss ich erwähnen ich hab nie jeden Freitag die Moschee besucht. Auch nicht vor meinem Besuch in der Kirche! Ich war auch nicht immer der Meinung dass man jedes Mal 5mal am Tag beten musste. Für mich hatte immer das Herz die größte Bedeutung!
Es kommt immer darauf an wie du die Sache angehst und nicht ob die wie eine Maschine deine Gebete runterratterst. Ein von ganzen Herzen gesprochenes Gebet ist für mich mehr Wert als 5mal am Tag Psoido!

Nun nach 2 Jahren Kirche und Moschee, bin ich zum folgenden Punkt gekommen:
Was wirklich sehr überraschend war, ist dass ich das mit Jesus, dem heiligen Geist und Gott gut verstanden habe und die Christen auch sehr gut verstehen kann. Wenn ich mir nämlich ihre Version der Religion anhöre, kann ich es schon verstehen und ziehe meinen Hut vor dieser schönen und liebevollen Religion!
Und ich muss auch hier sagen, es gibt viele, sehr viele Übereinstimmungen mit dem Islam, wenn nicht sogar fast alles, ausser Jesus!
Und ich muss auch sagen, durch die Erkenntnisse die ich gemacht habe, kann ich sagen, dass jede dieser monogamen Gottesreligionen der Wahrheit entspricht, nur jeder auf seine eigene Art und Weise! Denn jeder dieser Religionen vertritt einen gerechten, liebevollen, großzügigen Gott, welcher am jüngsten Tag richtet! Und das eigentliche Fundament sticht bei allen Religionen heraus. Nämlich die Liebe!
Der Islam sagt: Unterwerfe dich, der Christentum sagt: Entscheide dich! Beide für jedoch auf ein und denselben Weg! Was zu meiner absoluten Non-Plus-Ultra-Theorie bringt:
Jeder Weg Führt Nach Rom!
Ich meine, ich bitte euch, wie gut kennt ihr beide Religionen, um sie zu verurteilen oder zu sagen, unsere ist die Wahre? Ich wette nicht mal 1% von euch!
Deswegen finde ich, sollte es auch zur hilfreichen Integration dazuzugehören, beide Religionen zu lernen und versuchen zu verstehen!

 

[babe78]

AW: Christentum und der Islam

@Ayamou

Wirklich Respekt, dass Du Dich damit auseinander gesetzt hast.
Finde Deinen Beitrag beeindruckend und es wäre schön, wenn noch viele weitere sich so Gedanken machen würden, wie Du es getan hast.
Ich bin Christ (renne aber nicht regelmäßig in die Kirche) und habe mich auch sehr mit dem Islam beschäftigt.
Genau wie Du, bin ich auch zu dem Ergebnis gekommen, dass es viele Gemeinsamkeiten beider Religionen gibt.
Schade, dass zu wenig Leute das wissen bzw. erkennen wollen.

 

[Sabine]

AW: Christentum und der Islam

@ Ayamou

Wow, finde ich klasse, was Du alles gemacht hast um Dich mit dem "Glauben" auseinanderzusetzen. Ehrlich, auch Respekt von mir !!

Also mein Göttergatte sagt immer, der Koran und zumindest der 1. Teil der Bibel (das Alte Testament) sind fast identisch. Bis auf Jesus, der im Koran nur als Prophet in Erscheinung tritt und nicht als Sohn Gottes.

Mein Männe war, als er noch Kind war, 2 Jahre auf der Koranschule, sollte sich also auskennen !?

Ich habe da aber mal ´ne ganz andere Frage bzw. grübel ich seit unserem Urlaub über etwas anderes. Mein Mann kann es nicht erklären, da er so gut noch kein Deutsch kann. Sagt einfach: daß muß so, und fertig.

Also es geht darum, die Kinder des Dorfes (wo wir urlauben) gehen in ihren Ferien in die Mosche und lernen dort, den Koran zu LESEN. Manche Kinder gehen aber noch nicht mal zur Schule können also noch nicht mal türkisch lesen. Meine Frage, ob sie denn auch erklärt kriegen, WAS sie Lesen (also die türkische Erklärung dazu) war: nein !

Das ist ja so, wie wenn ich ein chinesisches Buch in mandarin vorlesen kann, aber kein Wort davon verstehe !!

Bitte nicht falsch verstehen ! Ich bin beeindruckt von dem was die Kinder machen. Eine meiner Nichten hat uns vorgelesen und auch sie ist noch nicht mal in der Schule. Die Kinder sind sicher noch zu klein um sich darüber Gedanken zu machen, aber ich will doch wenigstens wissen WAS ich da lese, oder sehe ich das falsch ???

Ich selbst habe mal einen Kurs bei der Volkshochschule besucht und versucht arabisch zu lernen. Hab´s aber schnell wieder aufgegeben.

Bitte echt um ernst gemeinte Information, wozu dieses "Koranstudium" gut sein soll !!

Liebe Grüße

 

[Ay Han]

AW: Christentum und der Islam

bedei religionen, das judentum sollte man ebenfalls dazuzählen, haben vieles gemeinsam. umso erstaunlicher, wie es einige wenige jahrhundertelang geschafft haben, die massen zu mobilisieren, um für ihre eigenen interessen "die ungläubigen" zu bekämpfen.

 

[rebel]

AW: Christentum und der Islam

bedei religionen, das judentum sollte man ebenfalls dazuzählen, haben vieles gemeinsam. umso erstaunlicher, wie es einige wenige jahrhundertelang geschafft haben, die massen zu mobilisieren, um für ihre eigenen interessen "die ungläubigen" zu bekämpfen.

man sollte nicht nur das judentum dazu zählen sondern man muss es dazu zählen, schließlich sind christentum als auch der islam letzlich aus dem judentum entstanden.

 

[Birgit]

AW: Christentum und der Islam

Ich habe mich früher sehr viel mit den verschiedenen Glaubensrichtungen beschäftigt. Ich für meinen Part kann nur sagen, dass sowohl das Judentum, die Christen und auch der Islam (geschichtliche Reihenfolge - nicht wertend gemeint, weil es meiner Meinung nach auch keine Wertung bei diesem Thema gibt) nur wenige Verschiedenheiten zeigen.
Deshalb verstehe ich es auch immer wieder nicht, warum der jeweilige Glauben für so schreckliche Kriege herhalten muss.
Sind wir vielleicht zu gleich??
Muss man deshalb die (wenigen) Unterschiede zum Anlass nehmen?
Ich denke, dass hier die jeweiligen Regierungen "einfache Leute" für ihre Zwecke mißbrauchen. Wenn man doch dieses nur rückgängig machen könnte. ..:sad:
Dieses Thema macht mich so traurig. Ich fühle mich einfach nur ohnmächtig. Ich denke, dass sich die einzelnen (extremistischen) Meinungen einfach zu weit vertieft haben. Trotzdem gebe ich die Hoffnung auf eine friedliche Welt niemals auf!!

 

[rebel]

AW: Christentum und der Islam

Ich habe mich früher sehr viel mit den verschiedenen Glaubensrichtungen beschäftigt. Ich für meinen Part kann nur sagen, dass sowohl das Judentum, die Christen und auch der Islam (geschichtliche Reihenfolge - nicht wertend gemeint, weil es meiner Meinung nach auch keine Wertung bei diesem Thema gibt) nur wenige Verschiedenheiten zeigen.
Deshalb verstehe ich es auch immer wieder nicht, warum der jeweilige Glauben für so schreckliche Kriege herhalten muss.
Sind wir vielleicht zu gleich??
Muss man deshalb die (wenigen) Unterschiede zum Anlass nehmen?
Ich denke, dass hier die jeweiligen Regierungen "einfache Leute" für ihre Zwecke mißbrauchen. Wenn man doch dieses nur rückgängig machen könnte. ..:sad:
Dieses Thema macht mich so traurig. Ich fühle mich einfach nur ohnmächtig. Ich denke, dass sich die einzelnen (extremistischen) Meinungen einfach zu weit vertieft haben. Trotzdem gebe ich die Hoffnung auf eine friedliche Welt niemals auf!!

klar gibt es bei religionen keine wertung. wie die geschichte gezeigt hat werden kriege gerne romantisiert um sie bei der bevölkerung populär zu machen, als kleine beispiele 1. weltkrieg ( vaterlandsverteidigung), siebenjähriger krieg (österreichischer betrug um erbe) oder der trojanische krieg (liebe) auch wenn dieser grund erst von homer eingeführt wurde aber mir viel grad nichts besseres ein. diese drei kriege hatten alle nur einen grund : das ziel einen ökonomischen vorteil zu erlangen. neben diesen eben schon beschriebenen vorgetäuschten gründen können die machthabenden auch gut das thema religion instrumentalisieren, da es nunmal für die meisten menschen einen wert hat. jede der drei angesprochenen weltreligionen haben extremistisches potenzial was man auch heute noch in der welt sieht. das judentum hat ihren zionismus (judentum = zionismus ist nicht das gleiche), das christentum ihren präsidenten bush und der islam seine radikal-paramilitärischen islamistischen gruppierungen.

 

[Ay Han]

AW: Christentum und der Islam

man sollte nicht nur das judentum dazu zählen sondern man muss es dazu zählen, schließlich sind christentum als auch der islam letzlich aus dem judentum entstanden.

das stimmt. jedoch haben sie keine kriege geführt, zumindest die letzten 2000 jahre nicht. von den christen wurden sie bei jeder gelegenheit abgeschlachtet und die moslems, im speziellen falle die osmanen, nahmen sie auf und vertrauten sie mit wichtigen ämtern. sie waren eine art spielball zwischen beiden lagern.