@Alubehütet hast du eine Ahnung, warum in Wuppertal nur 55% geipmpft sind, weniger als im Landesdurchschnitt (72%) und sogar noch weniger als im Schlusslicht Sachsen? Hat das mit deiner Nichtwählerkampagne zu tun?
Gute Frage. Mußte ich drüber nachdenken. Man weiß es nicht wirklich.
Einerseits sehe ich nicht, was in unserer Stadt schlechter liefe als in anderen Städten. Auch wir haben inzwischen mobile Impfteams, gehen in Stadtteilzentren, wer ins Rathaus geht für Behördenkram, kann auch dort den Ärmel hochkrempeln, ein Impfbus auf der Fußgängerzone ist gut besucht.
Das scheint aber auch sehr erfolgreich zu sein. Vielleicht war das Impfcenter es nicht. Das war zwar sehr gut gemacht, gut organisiert, großer Parkplatz, gut erreichbar mit dem Bus wie mit dem Auto. Nur wußte niemand, wo das ist. Universitätscampus Freudenberg. Das ist eine Ausgliederung, ehemalige Bundeswehrkaserne, niemand war schon mal da, der dort nicht studiert. Ich z.B. noch nie. Die Universität throhnt groß sichtbar wie eine Ritterburg über Elberfeld; ein Impfzentrum in der Uni-Halle (Sport- und Veranstaltungshalle) hätte jeder eine ungefähre Vorstellung gehabt, wo das sein könnte. Campus Freudenberg muß man googeln, wenn man nicht Cronenberg/Ronsdorf-Elberfeld pendelt, wo es eine prominente Abfahrt gibt.
Diesen Anblick kennt bei uns jeder:
Andererseits hat Wuppertal vor vier Wochen die Inzidenz deutschlandweit angeführt. Vor einem Jahr war das Solingen. Vielleicht also doch eine Erblast des Pietismus, Obskurantismus, der Esoterik. Wenn Köln die Stadt ist mit den meisten Homosexuellenbars außerhalb Berlins, dann ist Wuppertal die Stadt mit den meisten eingetragenen Religionsgemeinschaften. Stuttgart ist ja das West-Zentrum der Querdenker, viele machen dafür das Erbe des schwäbischen Pietismus mitverantwortlich. Man weiß es nicht.