Das braune Erbe der DDR

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isviçre

Guest
AW: Das braune Erbe der DDR

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Auch die Kinderbücher in der DDR hatten ein breites interkulturelles Spektrum. Also so einfach wie es hier manche darstellen wollen "Armes dummes Zonenkind mutiert in der grossen Freiheit als erstes zum Nazi" ist es nicht. Da haben vielmehr Bauernfänger nach der Wende ein unerschlossenes Terrain gesehen und gleich zugeschlagen.

Genau. Das wehrlose Opfer, das wegen dem bösen bösen Westen nicht anders konnte. Da muss man Verständnis zeigen.
 
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Laledevri

Guest
AW: Das braune Erbe der DDR

Genau. Das wehrlose Opfer, das wegen dem bösen bösen Westen nicht anders konnte. Da muss man Verständnis zeigen.

Ich bin ja der Meinung, dass Du Dich in dem Thema mehr engagierst, als Dir persönlich gut tut. Warum das so ist, reflektierst Du mal am besten in einer stillen Minute für Dich selbst, statt Dich hier in ewig um Dasselbe kreisenden Threads kurieren zu wollen. Scheint ein so genannter Blinder Fleck zu sein.

Im krisengeschüttelten Deutschland der 1920er Jahre hatten die Nazis ein leichtes Spiel. Und nachdem es mit Helmut Kohls "blühenden Landschaften" im Osten nichts wurde, hatten die Bauernfänger aus dem Westen in östlichen Gegenden eben ein leichtes Spiel. Wer keinen Halt hat, greift ganz gerne mal nach dem falschen Strohhalm- vor allem, wenn es keine Alternative gibt.

Ich habe kein Verständnis für Glatzen mit Baseballschläger. Ebenso wenig, wie ich Verständnis für türkische, albanische, arabische Jugendgangs oder auch die Hells Angels habe. Aber was Du hier anstellst, ist nichts anderes als den Leuten weiszumachen, das im Ostdeutschen angelegte Nazi-Gen habe lediglich 40 Jahre im kommunistischen Tiefschlaf verbracht, um dann mit aller Gewalt auszubrechen.:evil:
 
S

sommersonne

Guest
AW: Das braune Erbe der DDR

Gedanken sind frei, isviçre, Du kannst glauben was Du willst. Irgendwann wird Dir schon ein Licht aufgehen.
 
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isviçre

Guest
AW: Das braune Erbe der DDR

Ich bin ja der Meinung, dass Du Dich in dem Thema mehr engagierst, als Dir persönlich gut tut. Warum das so ist, reflektierst Du mal am besten in einer stillen Minute für Dich selbst, statt Dich hier in ewig um Dasselbe kreisenden Threads kurieren zu wollen. Scheint ein so genannter Blinder Fleck zu sein.

Deine Meinung bleibt Dir unbenommen.
Ich mache weiter. Jetzt erst recht.
 
P

pauline09

Guest
AW: Das braune Erbe der DDR

Darf ich kurz mal was zur Versachlichung beitragen oder stört das?

Nachtrag: Braunes Erbe finde ich in diesem Kontext einen unpassenden Titel.

Ich nicht, das zeigt schon die Geschichte der Blockparteien in der ehemaligen DDR.

Offen nationalsozialistische Parteien konnte es in der DDR nicht geben. Mit der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NDPD) wurde dennoch ein Auffangbecken für Altnazis gegründet, um ehemalige NSDAPMitglieder, niedrige Funktionäre sowie Offiziere und Angehörige der Wehrmacht in das Blockparteiensystem zu integrieren. In ihrer Hochzeit um 1953 zählte die NDPD ca. 230.000 Mitglieder. Nach der Vereinigung versuchten NPD und Republikaner erfolglos mit der NDPD zusammenzuarbeiten. 1990 trat die Partei dem „Bund Freier Demokraten“ bei, der sich schließlich der FDP anschloss.(1)

Zum Weiterlesen: http://www.boell.de/demokratie/demokratie-entwicklung-der-neonazi-szene-in-thueringen-13361.html

Das nur beispielhaft; es bezieht sich nur auf die Szene in Thüringen. - Ab Ende der 70er gab es in der DDR dann auch Neonazi-Skins, die sich an gleichartigen Bewegungen im Westen orientierten und gegen den Staat und dessen offizielle Doktrin rebellierten - nicht viele, aber es gab sie. Im Alltag dürften sie nicht weiter aufgefallen sein, landeten auch zumeist wegen "Rowdytums" hinter Gittern. Wie zum Beispiel der spätere Aussteiger Ingo Hasselbach, der 1990 noch zur rechten Hausbesetzerszene in der Ostberliner Weitlingstr. rings um den neuheidnischen Agigator Arnulf Priem zählte, der dort regelmäßig Schulungen abhielt.

Ganz so simpel ist es also nicht; rechtsextremes Gedankengut wurde nicht ausschließlich vom West nach Ost exportiert. Wäre auch historisch gesehen schon absurd, siehe Blockparteien. Es war nach dem Mauerfall wohl vielmehr so, dass versprengte Ost-Rechtsextreme sich mit den weitaus besser organisierten West-Neonazis zusammentaten, dort aufgefangen wurden und Strukturen vorfanden, an die sie andocken konnten. Und dass Neonazis im Westen sofort Chance witterten, im Osten verstärkt zu agitieren, ist selbsterklärend.
 
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sommersonne

Guest
AW: Das braune Erbe der DDR

Darf ich kurz mal was zur Versachlichung beitragen oder stört das?

Ich nicht, das zeigt schon die Geschichte der Blockparteien in der ehemaligen DDR.


Zum Weiterlesen: http://www.boell.de/demokratie/demokratie-entwicklung-der-neonazi-szene-in-thueringen-13361.html

Das nur beispielhaft; es bezieht sich nur auf die Szene in Thüringen. - Ab Ende der 70er gab es in der DDR dann auch Neonazi-Skins, die sich an gleichartigen Bewegungen im Westen orientierten und gegen den Staat und dessen offizielle Doktrin rebellierten - nicht viele, aber es gab sie. Im Alltag dürften sie nicht weiter aufgefallen sein, landeten auch zumeist wegen "Rowdytums" hinter Gittern. Wie zum Beispiel der spätere Aussteiger Ingo Hasselbach, der 1990 noch zur rechten Hausbesetzerszene in der Ostberliner Weitlingstr. rings um den neuheidnischen Agigator Arnulf Priem zählte, der dort regelmäßig Schulungen abhielt.

Ganz so simpel ist es also nicht; rechtsextremes Gedankengut wurde nicht ausschließlich vom West nach Ost exportiert. Wäre auch historisch gesehen schon absurd, siehe Blockparteien. Es war nach dem Mauerfall wohl vielmehr so, dass versprengte Ost-Rechtsextreme sich mit den weitaus besser organisierten West-Neonazis zusammentaten, dort aufgefangen wurden und Strukturen vorfanden, an die sie andocken konnten. Und dass Neonazis im Westen sofort Chance witterten, im Osten verstärkt zu agitieren, ist selbsterklärend.


Habe mich gerade mal bischen schlau gemacht und muß feststellen das Du, zumindest teilweise, Recht hast.

Es gab die NDPD. Es war eine der wenigen Blockparteien. Einen Einfluß auf die Massen hatten sie aber nicht. Ebensowenig wie die Bauernpartei oder die LDPD.

Ich hatte diese beiden Parteien total vergessen. :oops: Beziehungsweise habe ich sie damals nicht wahrgenommen. Ich kann mich nicht erinnern mal ein Wahlplakat oder ähnliches gesehen zu haben.

Du hast insofern nicht recht, weil sie nicht rechtsextrem waren. Das wurde garnicht zugelassen. In der Öffentlichkeit wurden sie kaum wahrgenommen. (Jetzt schließe ich aber von mir auf andere, vielleicht wußten andere Leute da mehr.)

Recht hast Du aber damit das sie zur Wende offensichtlich aus der Versenkung auftauchten und Unterstützung bekamen.

Mann, ist das peinlich.
 
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