Der Weg nach Deutschland

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sultansleyman

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AW: Der Weg nach Deutschland

Teil 6


Hasan gab sich bewusst zurückhaltend. Er griff nicht sofort an. Zuerst musste sein Opfer vertrauen fassen , dann erst konnte er es wagen anzugreifen. Also schlenderte er mit seiner neuen Errungenschaft über den Strand, gemeinsam lauschten sie dem Wellengang, Endlich kamen sie am Steg an und setzten sich. Hasan berührte ganz zufällig mit seinem Bein das ihre. Mit trauriger Stimme begann er nun leise zu reden, versuchte auf deutsch und englisch gemischt zu erklären, wie einsam und verlassen er sich doch fühlen würde, aber das er seit er sie gesehen hätte, plötzlich ein Gefühl von Freude und Lebensglück gewonnen hätte. Aber das diese Freude von der schweren Krankheit eines Familienmitgliedes überschattet wäre. Er wäre ja so verzweifelt, sein ganzes Geld würde er Nachhause schicken für Medikamente und die Arztkosten aber es würde nicht reichen. Und jetzt endlich wo er doch sie gefunden hätte, könne er nicht ein mal etwas bieten. Dabei würde er ihr gerne die Gegend zeigen, mit ihr etwas um die Häuser ziehen, ach ja und was noch nicht alles. Sie daraufhin, gerührt von seiner scheinbaren Ehrlichkeit, bot sich sofort an, helfen zu können. Und weil bekanntlich jemand der traurig ist auch einen gewissen Zuspruch an Trost benötigt, nahm sie seine Hand, zog ihn zu sich herunter, und fing an ihn zu Küssen. Sie fühlte sich in diesem Moment wie im siebentem Himmel, hörte die Geigen klingen – er hingegen sah einfach nur $$$$$$$$$$ sie blinkten unaufhörlich in den Augen seiner Angebeteten. So vergingen die Tage. Sie ( heißt übrigens Monika) war so in ihn verliebt, das sie nichts außer Hasan wahrnahm. Hasan hatte ihr einen Ring geschenkt und ihr erklärt, das dies eigentlich sein Notgroschen wäre und das er sich so in sie verliebt hätte, das sie von nun an seine Frau wäre. Monika trunken vor Liebesglück glaubte jedes seiner Worte und versprach bald wiederzukommen. Hier erfolgt jetzt ein kleiner Zeitsprung. Monika war inzwischen öfters in der Türkei in .............. gewesen. Hatte bis Dato einen beachtlichen Teil ihrer Ersparnisse an Hasan für seine wirklich wirklich kranke Familie gespendet und bereits die nötigen Schritte für eine Eheschließung getroffen. Monika wurde jeden Tag, mit dem Guthaben welches sie bezahlte, angerufen oder angesimst. Sie wurde über jeden Amtlichen Schritt zwecks Behördengänge informiert und als Bonus gab es schmalziges Gesülze. Was Monika nicht wusste war, das unser Hasan diese Tätigkeit bei mindestens 3 weiteren Damen ebenfalls ausübte. ( Man muss sich schließlich absichern J )

Eines Tages er hatte Monika um eine etwas größere Geldsumme gebeten, weil seine Mutter in ein Krankenhaus zur Op müsse, und diese auch erhalten, meldete er sich für die nächsten 3 –4 Tage von Monika ab ( sie war noch in Deutschland ).

Hasan ging mit dem Geld zum nächsten Juwelier und kaufte Goldschmuck, setzte sich in einen Bus und fuhr in seine Heimat. Zuhause wurde er schon sehnsüchtig erwartet, seine Eltern hatten ihm eine Braut ausgesucht und bereits um deren Hand angehalten. Seine zukünftige Frau war sehr sittsam, schüchtern und still. Sie war sogar mit ihm verwandt. Ja er hatte die Mutter seiner zukünftigen Kinder gefunden und war nun bereit sich mit ihr zu verloben.


Fortsetzung Folgt ....


by sultansleyman 03.01.08
 
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sultansleyman

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AW: Der Weg nach Deutschland

Teil 7


Hasan wurde in seinem Dorf mit Davul und Zurna empfangen – sogar ein Schaf wurde ihm zu Ehren geschlachtet. Am Abend dann machte er sich mit seiner Familie auf, um die Hand seiner Zukünftigen Frau anzuhalten. Und da sie dann auch schon mal da waren, wurde gleich Verlobung gefeiert. Hasan beschenkte seine Braut mit dem Geld von Monika und hatte nicht ein mal ein schlechtes Gewissen. Die Hochzeit wurde auf den Sommer festgesetzt – und der Brautpreis war nicht ohne. Je mehr die Eltern der Braut verlangen, um so angesehener ist die Frau dann bei ihrer Zukünftigen Familie. Sie hat dann einen Materiellen Wert, dem man nicht schaden darf.

Guten Mutes fuhr Hasan ein Paar Tage später wieder zurück nach .......( ihr wisst schon ich darf den Ort nicht nennen.) um sich mit Monika zu treffen. Sie flog extra aus Deutschland an – nur um Hasans Geburtstag zu feiern. Hasan hatte sich ein I-Pot touch gewünscht. Das könnte er gewinnbringend verkaufen.

Als er Monika in den Armen hatte, begann Hasan zu weinen. Ach Canim ben cok sevinmek du gekommen. Ama cok üzgün ( traurig) weil meine Familie sooooo schlimme kranke. Ich habe nikis geschlafen seite Tagen. Bine so froh das du gekommen. Ja und wehrend Monika seine Tränen trocknete, sich um ihn und seine Familie sorgte, hatte Hasan nicht einmal ein
schlechtes Gewissen.
Monika hatte neben dem Geburtstagsgeschenk noch ihre Heiratspapiere mit im Gepäck. Jetzt war alles komplett. Sie konnten endlich heiraten. Sie kauften ein Brautkleid für Monika und einen Anzug für Hasan. Hasan hatte sich extra einen glänzenden ausgesucht, damit er ihn später bei seiner richtigen Hochzeit mit seiner richtigen Frau tragen konnte. Damit es nicht ganz so auffällig war, kaufte er wenigstens zwei Eheringe.
Der heiß ersehnte Augenblick war gekommen. Endlich löste sich seine Fahrkarte nach Deutschland. Kurz nach dem er und Monika geheiratet hatten musste sie auch wieder abreisen. Nicht aber ohne vorher eine Hochzeitsreise gemacht zu haben. Hasan ließ sich von seiner Frau verwöhnen und aushalten. Die Zeit verging – das Visum brauchte länger als gedacht und so kam die Zeit, da Hasan wieder in sein Dorf fuhr um seine Fatma zu heiraten. Es wurde ein berauschendes Fest, mit Unmengen von gegrillten Schafen, viel lauter Musik und Farbenfrohen Gewändern. Da es in Hasans Region keine Standesamtliche Ehe gab, ( dort heiratete niemand gesetzlich) kam nur der Hoca und vollzog den Imam Nikahi.
Hasan war mächtig Stolz nach der Hochzeitsnacht, da seine Fatma Jungfrau war. Seine Eltern hingen das blutige Laken über die Eingangstüre ihres Hauses. Jetzt war Hasan ein angesehener Mann in seinem Dorf. Wieder zurück in ........ bekam er nun endlich die Nachricht, das er nach Deutschland einreisen durfte. Frohen Mutes setzte sich in den Flieger Richtung „Euroscheine“ um sich und seiner Familie eine gesicherte Zukunft ermöglichen zu können.


sultanselyman 08.01.08
 
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Ottoman

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AW: Der Weg nach Deutschland

Teil 7


Hasan wurde in seinem Dorf mit Davul und Zurna empfangen – sogar ein Schaf wurde ihm zu Ehren geschlachtet.

Nicht etwa wieder auf dem Wohnzimmertisch, oder :confused:

Am Abend dann machte er sich mit seiner Familie auf, um die Hand seiner Zukünftigen Frau anzuhalten.

Bestimmt hieß sie nicht: Martina, oder Hannelore, sondern Fatos oder so :-?


Als er Monika in den Armen hatte, begann Hasan zu weinen.

So ein schüfft !!!

...Da es in Hasans Region keine Standesamtliche Ehe gab, ( dort heiratete niemand gesetzlich) kam nur der Hoca und vollzog den Imam Nikahi.

Und dann heißt es wieder: "bei uns Türken..."


Hasan war mächtig Stolz nach der Hochzeitsnacht, da seine Fatma Jungfrau war. Seine Eltern hingen das blutige Laken über die Eingangstüre ihres Hauses. Jetzt war Hasan ein angesehener Mann in seinem Dorf. Wieder zurück in ........

Viele sind in der Moderne nicht angekommen und werde es auch nie...

bekam er nun endlich die Nachricht, das er nach Deutschland einreisen durfte. Frohen Mutes setzte sich in den Flieger Richtung „Euroscheine“ um sich und seiner Familie eine gesicherte Zukunft ermöglichen zu können.

DANKE!

So sehen die wahren Hintergründe der Askims aus.
 

Dine

Well-Known Member
AW: Der Weg nach Deutschland

Ja, bei vielen schon...

Ich kenne jedoch auch solche, die sich wirklich entschieden haben am Ende - und zwar für die Türkische Frau. Ohne dann mit den Touristinnen weiterzumachen wie bis anhin. Auch solche gibt es, wenn auch wenige...

Aber das was bei den Meisten ist; sie kommen aus einem Dorf irgendwo im tiefen Anatolien, in diese Touristenorte, wo Frauen in ihren Augen wie Wildfleisch rumlaufen, fast nackig, offenherzig, freizügig. Und mit ihrer anfänglichen Unschuld empfinden Sie nur Scham - doch dann lernen sie... und werden selbst zu Profis. Eigentlich sind die Hintergründe TRAURIG.
 
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sultansleyman

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AW: Der Weg nach Deutschland

Teil 8


So saß Hasan nun im Flieger nach Deutschland. Nach etwa 3 Stunden Flug hatte er seine neue Ersatzheimat endlich erreicht. Monika stand mit ihren Eltern am Flughafen um endlich ihren Mann in die Arme schließen zu können. Als Hasan die Eltern erblickte ( er kannte sie schon von Fotos) lief er zuerst auf sie zu, begrüßte sie und wandte sich dann Monika zu. Die Eltern von Monika waren begeistert von so viel Höflichkeit – ( dabei war das nicht einmal gespielt, Hasan war tatsächlich zu älteren Menschen höflich, dies sei nur erwähnt um auch die Vorzüge von Hasan zu nennen) und waren froh darum, dass ihre Tochter einen Mann mit scheinbar Gutem Charakter geheiratet hatte. Zwar hatten sie noch einige Bedenken aber das würde sich sicherlich mit der Zeit legen. Hasan zog nun in sein Neues Haus ein. Na ja was soll man sagen, mit dem Schritt über die Schwelle veränderte sich sein Leben aufs Neue. Hasan fühlte sich schon nach etwa 6 Stunden in diesem Land fremd. Obwohl er ein für sich Nobles Ziel verfolgte, wurde er das Gefühl nicht los, das es vielleicht doch falsch gewesen war. Monika zeigte ihm die Wohnung, und später die Umgebung. Hasan erlebte ein anderes Deutschland, als das in seiner Vorstellung. Die Straßen lebten nicht – nun gut in seinem Dorf waren auch nicht viele Menschen aber sie waren anders. Sie waren wärmer, freundlicher - einfach herzlicher. Hasan viel auf, das hier auf den Straßen die wenigsten Menschen lächelten. Alle sahen ihn auch so seltsam an, als er mit Monika durch die Straßen schlenderte – aber vielleicht bildete er sich das auch ein. Hasan rief sich immer wieder ins Gedächtnis warum er hier war – aber das mulmige Gefühl blieb. Wieder zurück in der Wohnung setzten er und Monika sich zum Essen. Es gab Sauerbraten mit Rotkohl und Knödeln. Hasan war alles fremd – und nicht nur das, er wusste nicht mal ob er dieses Fleisch überhaupt essen durfte. Was wenn es Schwein wäre, oder wenn das Fett dieses Tieres im Essen wäre. Nun nach einigen Erklärungsversuchen, verstand er, das es kein Schwein war. Essen war gerettet – etwas ungewöhnlich aber gerettet. Der nächste Schock ließ aber nicht lange auf sich warten. Monika stand auf, lief zum Sofa hinüber und sagte nur. Schatz räumst du bitte ab und machst die Küche ? Hasan verstand nicht genau was Monika sagte, aber was sie von ihm wollte begriff er. Wäre Hasan in der Türkei gewesen und Fatma hätte das zu ihm gesagt, hätte er ihr eine Ohrfeige gegeben und anschließend Fatma zu ihren Eltern geschickt. Aber hier ging das nicht. Wehrend er innerlich vor Wut kochte, räumte er die Küche auf, das Beruhigungsmittel hieß „Aufenthaltserlaubnis“ und diese würde er erst in 2 Jahren bekommen. Hasan erkannte, das dies eine lange lange Zeit werden würde. So vergingen die Tage, Wochen und Monate. ( Zwar mag ich persönlich Hasans Charakter nicht – aber er konnte einem schon etwas leid tun) Noch immer fühlte Hasan sich fremd. Er besuchte die Schule um deutsch zu lernen damit er Arbeit finden konnte. Aber auch das erwies sich als schwierig. Solange ging Monika arbeiten und Hasan spielte Hausmann. So sehr er sich auch bemühte, fand er keinen Anschluss. Er hatte keine Freunde – keine wirkliche Aufgabe und war von Monika abhängig. Er hatte nicht einmal eigenes Geld. Dafür aber hatte er inzwischen eine kleinen Sohn. Fatma hatte ihm einen Jungen geschenkt.

Hasan musste in die Türkei – also erfand er eine Geschichte. Seine Schwester sei sehr schwer krank und er müsse sie noch einmal sehen. Monika kannte Fatma von den Bildern, Hasan hatte ihr erzählt es wäre seine Schwester und der Junge wäre sein Neffe. Hasan spielte den besorgten Bruder, er müsse nach seiner Schwester sehen, ihr Mann hätte sie zu allem übel auch noch verlassen. Monika gerührt von dieser Besorgnis, und voller Vertrauen in ihren Mann, kaufte Hasan ein Flugticket in die Türkei, Fatma und dem kleinen Hasan eine Menge Geschenke und gab ihm noch Geld für evtl Arzt und Medikamentenkosten mit. Hasan freute sich – nach nun fast einem Jahr würde er seine Familie, seine Frau und Sohn vor allem aber seine Heimat wieder sehen. (sultansleyman 09.01.08)
 
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sultansleyman

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AW: Der Weg nach Deutschland

Teil 9

Ich kann gar nicht sagen, wie gut ich Hasan verstehen kann – was die Heimat anbelangt. Es muss sehr schwierig für einen Menschen sein, in einem andere Land zu leben als dem, dessen Sprache und Kultur man kennt. Nun wie dem auch sei, Hasans Freude steigerte sich mit dem Landeanflug auf ........ Morgen früh würde er endlich in seiner Heimat sein. Nach einer holprigen Busfahrt und einer mittellangen Strecke auf dem Eselskarren gelangte er endlich in ..... an. Schon bevor er geflogen war, hatte er seiner Familie – nein eigentlich dem Muhtar emmi , weil nur er in diesem Dorf lesen und schreiben konnte – eine Nachricht zukommen lassen, das er an diesem heutigen Datum kommen würde. Das ganze Dorf war vor dem Dorfkaffee versammelt um Hasan zu begrüßen. Schließlich kam er aus Deutschland, das war schon eine Attraktion für sich. Hasan sah auch richtig wie ein Alamanci aus. Wieder wurde geopfert was das Zeug hält. Das Blut des Opferschafs wurde Hasan auf die Stirn geschmiert als Zeichen des Segens. Nun nach fröhlichem tralala und getanze konnte Hasan endlich am späten Abend im Schutze der Dunkelheit seine Frau und sein Kind umarmen und küssen. Hasan stammte aus einer Gegend, in der es nicht üblich war, seine Kinder im beisein von Erwachsenen zu streicheln, auf den Schoß zu nehmen oder zu küssen. Hasan hatte eine Menge Geschenke mitgebracht – Geschenke die Monika bezahlt und ausgesucht hatte. Bei seinem Gespräch mit Fatma erzählte er ihr von dem Leben in Deutschland. Von den Schwierigkeiten des Alltages, von seinen Sorgen und auch von Monika. Nach ein paar Tagen musste er jedoch wieder abreisen. Zurück in Deutschland erzählte er Monika wie schlecht es doch seiner Schwester gehen würde, und das er vorhabe seinen Neffen hierher nach Deutschland zu bringen. Er erklärte Monika, das er vorhabe seinen Neffen – was ja eigentlich sein Sohn war, zu adoptieren. Das war ja nicht weiter schwierig, das Kind trug ja seinen Nachnahmen – und er hatte Monika erklärt, das sein Ex-Schwager ( den es ja eigentlich gar nicht gibt ) ein Verwandter gewesen sei.

Hasan begann sich auch ins Zeug zu legen. Er fand Arbeit ! Es war zwar nur ein Hilfsjob aber immerhin verdiente er jetzt sein eigenes Geld. Wie viel er verdiente verschwieg er Monika. Ab diesem Augenblick begann Hasan Geld auf die Seite zu schaffen. Ein paar Monate nach seinem Türkeiurlaub traf ein Brief von Zuhause ein, Fatma war erneut schwanger, und sein Stiefbruder war bei einem Unfall gestorben. Wieder musste Hasan in die Türkei fliegen. Im Dorf angekommen, erklärte man ihm, das er die Frau seines verstorbenen Bruders heiraten müsse, damit diese nicht ohne Mann wäre. ( Für uns mag dies befremdlich sein, aber in der Region, aus der Hasan stammte- war und ist dies nichts unübliches. Stirbt einer der Brüder, so ehelicht der jüngere oder ältere dessen Witwe) So hatte Hasan von nun an zwei Frauen und mit einem Schlag 3 Kinder und das vierte war unterwegs.


sultansleyman 11.01.08
 
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sultansleyman

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AW: Der Weg nach Deutschland

Teil 10


Jetzt wurde die Lange etwas komplizierter, wie sollte Hasan beide Frauen nach Deutschland bringen ? Er musste einen Weg finden aber nicht heute, das hatte noch etwas Zeit.

Inzwischen war einige Zeit vergangen und Hasan hatte auch Anschluss an sein Umfeld gefunden. Er war sogar in den Örtlichen Sportverein eingetreten und spielte Fußball. Hasan sparte immer noch Geld für die Ankunft seiner wahren Familie und hinterging Monika nach wie vor. Auch Monika war inzwischen Schwanger geworden und hatte eine Tochter auf die Welt gebracht – ebenso Fatma. Tja und ehe man es sich versah, waren auch die zwei Jahre in Deutschland rum. Mit einem Festessen und einer Party feierten sie Hasan, Monika und ihre Freunde und Familie das schreiben, welches Hasan den Aufenthalt in Deutschland nun für immer ermöglichte. Hätte Monika wohl genauso gefeiert, wenn sie gewusst hätte, das der Tag, an dem sich Hasan von ihr trennen würde nun nicht mehr in weiter ferne lag ? Wohl kaum.

Was jetzt geschah, hätte sich Monika nicht träumen lassen, Hasan begann sein wahres Gesicht zu zeigen. Er legte offen, was er all die Monate mühevoll unterdrückt hatte. Als aller erstes nahm er seine Tochter und flog unter dem Vorwand, die kleine den Großeltern zeigen zu wollen in die Türkei. Monika dachte nichts böses und erlaubte dies, zu mal sie selbst kurz nach der Geburt wieder zu arbeiten angefangen hatte. Was sie nicht bedacht hatte war, das die kleine nur einen türkischen Pass besaß. Hasan hatte Vorbereitungen getroffen, seine Tochter in die Obhut von Fatma zu geben, und die Scheidung von Monika einzuleiten. Auch wenn Hasan von Mädchen als Kinder nicht viel hielt, und sie in seinen Augen nichts Wert waren, konnte er es nicht zulassen, das Monika eventuell das Kind im Falle einer Scheidung bekam. Für Hasan war dies sein Recht, er kam nicht einmal auf die Idee, das es Entführung war.



sutlansleyman 13.01.08
 
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sultansleyman

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AW: Der Weg nach Deutschland

In seinem Dorf angelangt tagte der Ältestenrat darüber, was Hasan zu tun hatte. Da es vielleicht gefährlich werden könnte, entschied man sich das Deutschlandticket nicht aufs Spiel zu setzten. So verblieb man, das Hasan mit seiner Tochter wieder nach Deutschland zurückkehren sollte um dann seine Frau Fatma mit den Kindern nachzuholen.

So geschah es dann auch. Als Hasan wieder in Deutschland war, unternahm er alles mit hilfe von Monika, seine richtige Familie hieher zu holen. Monika konnte einem schon leid tun, sie wollte das wahre Gesicht von Hasan nicht erkennen. Hasan mietete eine kleine Wohnung an, Monika machte Überstunden und er selbst arbeitete an den Wochenenden noch Schwarz. Irgendwie klappte es, und so kam nach der Monatelangen Trennung von seiner Familie, Fatma mit den Kindern in Deutschland an. Hasan bestand darauf, das er mindestens jeden zweiten Tag bei seiner angeblichen Schwester bleiben müsse, damit sie sich hier eingewöhnen könne und die Kinder bräuchten ihren Onkel. Es sei einfach seine Pflicht. Auch wenn Monika das eigentlich nicht wollte, duldete sie es stillschweigend - was sollte sie auch tun ? Wenn sie protestieren sollte, würde ein Streit entstehen und das wollte sie nicht - sie liebte Hasan und war Blind. Sie blieb Blind bis zu jenem Tag, an dem Hasan seine Aufenthaltserlaubnis bekam und die Wartezeit zu Ende ging. Hasan zog noch am selben Tag bei ihr aus und bei Fatma ein. Für ihn hatte Monika ihren Zweck erfüllt. Er war endlich in Deutschland angekommen !


12.04.08

sultansleyman
 
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