Deutsch-kurdischer Politiker in Berlin zusammengeschlagen

Pinar

New Member
Hallo an alle Freunde + Mitglieder des turkish-talk Forums,


ich habe leider schlechte Nachrichten zu verkünden, es ist mal wieder so weit, die Rechtsradikale-Szene hat wieder zugeschlagen.

P.S. Ach Thomas, du hast ja absolut Recht- alle Gewalt kommt von muslimischen Ausländern! :vogel)

Hier der Artikel:
Quelle: n24.de

Unbekannte haben den Deutsch-Kurden und Berliner Linkspartei- Politiker Giyasettin Sayan niedergeschlagen. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, beschimpften zwei Männer den 56-Jährigen Parlamentarier am Freitagabend gegen 22:30 Uhr in Berlin-Lichtenberg zunächst als "Scheiß Ausländer, Scheiß Türke" und schlugen ihn dann mit einer Flasche nieder. Der migrationspolitische Sprecher der Linkspartei im Berliner Abgeordnetenhaus musste mit einer Gehirnerschütterung und Prellungen ins Krankenhaus.
Der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch setzte für Hinweise eine Belohnung von 3000 Euro aus. Die Polizei geht von einem extremistischen Motiv der Täter aus. Der Staatsschutz hat den Fall übernommen und eine eigene Ermittlungsgruppe gebildet.
Sayan selbst sagte der rbb-Abendschau, zwei Angreifer seien in seinem Wahlkreis auf ihn zugekommen und hätten ihn unvermittelt angegriffen. "Plötzlich schlug einer mit einer Flasche auf meinen Kopf und mein Gesicht. Ich wollte weglaufen, da hat er von hinten auf meine Schulter und meinen Rücken geschlagen. Er sagte: 'Scheiß Türke, wir kriegen Dich'."

Hochburg der Neonazis

Linkspartei-Fraktionschef Stefan Liebich äußerte sich bestürzt und sagte: "Ich bin entsetzt, dass so etwas in Berlin passieren kann." Er hoffe, dass die Polizei die Schläger schnell fasst. Liebich wertete den Überfall als nachträglichen Beweis für die These des früheren Regierungssprechers Uwe-Karsten Heye, dass es für Ausländer lebensgefährliche Gegenden in Deutschland gäbe. Leider gelte dies auch für Berlin.

Grünen-Chefin Claudia Roth forderte, dem Kampf gegen rechts "absolute Priorität" einzuräumen. "Dieser Fall zeigt, es sind keine Einzelfälle, sondern wir haben eine flächendeckendes, gravierendes rechtsextremistisches Gewaltproblem in unserem Land", erklärte Roth. Es sei nicht hinnehmbar, "dass Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund in unserem Land in bestimmten Regionen und Stadtteilen eine berechtigte Angst um Leib und Leben haben müssen".
Die Täter schlugen zu, als Sayan nach einem Besuch bei Bekannten in der Weitlingstraße in sein Auto steigen wollte. Sie konnten unerkannt fliehen, es fehlt bisher jede Spur. Der Stadtteil Lichtenberg gilt als eine Hochburg der Berliner Neonazi-Szene.
Keine Chance für "braune Soße"

Glietsch hofft jetzt auf schnelle Aufklärung. Dennoch sei es nicht gerechtfertigt, von "No-Go-Areas" für Ausländer zu sprechen. Sonst würde man Neonazis in die Hände spielen, die eben dieses Ziel verfolgen, sagte er.

Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) rief zu einem entschiedenen Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit auf. "Wir dürfen der braunen Soße nie mehr eine Chance geben, das müssen sich die demokratischen Parteien versprechen", sagte Müntefering auf dem Landesparteitag der Berliner SPD. "Keiner soll Angst haben müssen, weil er anders ist als andere. Das muss klar sein in dieser Gesellschaft." Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte, ein solcher Angriff sei nicht zu tolerieren.


Allen ein großes "gecmis olasun"!

Pinar
 
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