Die schöne Realität vom Multikulti

Majnomon

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Mal ein anderer Blickwinkel: hier könnt ihr Eure positiven Erfahrungen mit Multikulti erzählen. Kleine Anekdoten, lustige Begegnungen, alltägliche Situationen, in denen das bunte Leben Funken sprüht.

Ich fange mal an mit meinen Posts, die ich im ähnlich lautenden Thread geschrieben habe:




Only good news are NEWS! Alles andere ist der Muff von tausend Jahren, der unter den Talaren einer langsam zuendegehenden Ära schwelt.


Heute einen Döner bei Yüksel Kebap an der Karl-Marx-Straße gegessen. Der Döner war ausgezeichnet, dazu gab's einen Gratis Tee vom freundlichen Kellner.

Danach auf eine Kippe nach draußen, neben mir ein älterer Herr, wir kommen ins Gespräch. Er ist ehemaliger Gleisarbeiter aus dem Kosovo im wohlverdienten Ruhestand.

"Du Mensch, ich Mensch. Du essen, ich essen. Du Hände, ich Hände. Wir Menschen. Ich mag nicht, wenn Leute reden schlecht über Deutschland. Ist gut hier, angenehm. Und leute, die schlecht über mich reden, mag ich auch nicht. Kommt auf Herz an."

Wir verabschieden uns mit Handschlag.


Was ich damit sagen will? Nichts Besonderes. Habe nur keine Lust mehr, immer bad news zu verbreiten, weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Shalom!
 

Majnomon

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Noch eine gute Nachricht über Multikulti:

Die ersten drei Lesungen meines bald erscheinenden Buches wird eine Schulfreundin von mir machen, die Schauspielerin mit türkischem "Migrationshintergrund" ist.

Dafür darf sie sich ein oder zwei Bilder von mir aussuchen.

Die erste Lesung in Berlin wird vielleicht in einem Literaturcafé am Ku'damm stattfinden, das eine Bekannte von mir, ebensfalls mit türkischen Migrationshintergrund, und ihr deutschstämmiger Lebensgefährte im November eröffnen werden.
 

Majnomon

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Gestern habe ich mich beim Bäcker um die Ecke mit einer russischen Freundin zum Frühstück getroffen. Die Chefin: Kosovarische Wurzeln, gebürtig in Neukölln. Ihr Mann: Libanese. Meine Freundin: aus Kirgisien. Das Frühstück: lecker!
 

Majnomon

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Abends dann in eine Kneipe mit einer anderen Freundin, türkische Alevitin, etwas durchgeknallt, aber mit viel Herz und sehr tierliebend. Ich habe ihr ein Bild geschenkt, das ich extra für sie gemalt habe, mit ihrer verstorbenen Katze darauf. Als ich es ihr übergeben habe, fing sie an zu weinen.

Ich mag durchgeknallte Leute mit Herz. Das ganze Universum ist völlig wahnsinnig!
 

Majnomon

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Sonntag war auch lustig:

Bin über den "Flowmarkt" am Maybachufer gebummelt und war in rechter Flirtlaune.
Besonders angetan hat es mir eine fabulierende Engländerin mit südindischen Wurzeln, die mir ihre Trödelartikel mit den phantastischsten Geschichten angepriesen hat. War sehr lustig und ich bin drauf eingestiegen.

Ein Paar Lampen hatten laut ihrer Aussage den Illuminaten gedient, das 60erjahre-Modell Twiggie zu entführen, jedoch wäre es Twiggie gelungen, mit Hilfe eben dieser Lampen zu fliehen, in dem sie ihre 7 Chakras erleuchteten. Damit hätte Twiggie schließlich die Welt vor dem bösen Einfluss der Illuminaten gerettet.

Ich versprach der Verkäuferin, mich unter einen Lotusbaum zu setzen und darüber zu meditieren, ob ich mir die Lampen kaufen solle.


Als ich später wieder an ihrem Stand vorbeikam, teilte ich ihr mit, dass mir Buddha bedauerlicherweise gesagt hätte, ich solle die Lampen nicht kaufen. Sie wären für die andere Frau bestimmt, die sich gerade die Geschichten der Verkäuferin anhörte.

Die andere Frau war etwas irritiert und wies den Vorschlag "Buddhas" zurück. "Das finde ich jetzt nicht gut, dass Du mir die Lampen andrehen willst."
"Hm, vielleicht haben sich ein paar satanische Verse in mein Channeling eingeschlichen, tut mir leid."

Die Verkäuferin musste lachen und sagte mit einem schönen Indischen Akzent: "You have to meditate more, you are not able to carry the light yet." Ich: "Yes, that could be right, I have to purify my chakras."

Zum Abschied sagte sie: "It was nice to meet you."


Sie hat mich natürlich an meinen großen Schwarm aus London erinnert, die Frau mit bangladeschischen Wurzeln. Hach!
 

Majnomon

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Vom türkischen Gemüsehändler nebenan:


Der Supermarkt ist bei mir um die Ecke. Ich bin dort Kunde, seit ich in der Straße wohne. Der Gemüseverkäufer ist "Multikultikurdi" (O-Ton).

Einmal traf ich ihn wo anders, rein zufällig. Freudestrahlend umarmt er mich. War etwas komisch, aber nett. Er fragte mich, ob ich mal mit ihm ins Kino gehen wolle. Naja, weiß nicht. "Türkische Filme, in Kreuzberg." "Da verstehe ich doch nichts."

Heute wieder im Supermarkt, er fragt mich: "Und, heute Filim (=Film)?" "Nein, ich bin schon verabredet. Und Du, gehst Du ins Kino heute?"
"Ich heute Gemüsekino, hier! Jeden Tag Gemüsekino!" Er zeigt auf die Auslage. Ich lache. Er: "Ich bin Chef von Kartoffeln. Du auch Kartoffel."
"Und du bist Ali, oder?" (Was besseres fiel mir nicht ein).

Zum Abschied von ihm ein "Tschüss, arkadaş"

Spaßvogel! :)
 

Majnomon

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Schon eine Weile her, letztes Jahr, Flughafenstraße. Ich mit Gitarre auf dem Rücken und Hut auf dem Kopf. Drei halbstarke Südländer, vielleicht Türken, kommen mir auf dem Bürgersteig entgegen. Ich bin etwas verunsichert, machen die jetzt Ärger? Verlangsame meinen Gang, um besser ausweichen zu können.

Kurz bevor wir einander gegenüber sind, bleibt einer der drei Jungs stehen, macht einen ausladenden Schritt zur Seite, verneigt sich förmlich-höflich mit einer weiten Armbewegung und sagt grinsend: "Bitte sehr, der Herr."

Überrascht muss ich lachen, bedanke mich und lupfe meinen Hut.
 

Majnomon

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Beim (türkischen) Kiosk gegenüber sitzen immer die Männer von der Müllabfuhr und machen ihre Kaffeepause. Dort sitzen Kreti und Pleti aus Orient und Okzident und palavern. Nicht unbedingt mein Millieu, wenn ich das mal so versnobt sagen darf.

Jedenfalls habe ich dabei manchmal den Eindruck, dass Multikulti nur für verkopfte Arschkrampen aus dem intellektuellen Bürgertum (wie mich) ein Problem ist.
 

fritztotila

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Ich war Verbindungslehrer (Vertrauenslehrer hieß es früher)
Am Donnerstag sagt die Schulleiterin: Bei unserem bunten Abend am Samstag verkauft die SMV Getränke, da werden Ihnen die Klassensprecher helfen. Die haben aber fast ausnahmslos keine Zeit: Samstag Abend !!
Ich verkaufe die Getränke mit 30 Schülern, alle keine Klassensprecher aber Migranten "Klar, das machen wir, Herr xxxx"
Unser Eindruck: Auf die Türken, Albaner, Russen ist einfach Verlass, wenn es mal brennt. Und "hast Du einen als Freund, dann hast du viele"
Es waren übrigens auch nicht nur Migranten dabei und inzwischen gibt es echte interkulturelle Freundschaften.
 

fritztotila

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AW: Die schöne Realität vom Multikulti

Gestern gehe ich mit meiner Frau durch unser schwäbisches Städtle einkaufen und wir (besonders ich) lachen ständig über die Diskussion, was wir mit dem Jackpot machen wollen.
Kommt ein türkisches Paar mit Kind entgegen und im Lachen sage ich noch "hi" , er schaut mich freundlich an und sagt "griäß di" [grüß dich] Frau und Kinder nicken freundlich. :lol:
 
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