Ein Gedicht? Lieber nicht.

M

Mein_Ingomann

Guest
Fastnacht, Fasching, Karneval
Das gleiche Elend überall:
Schunkelterror und Ufftää
Tun nicht nur den Ohren weh.

Leggings prall wie Druckluftschläuche
Netzbehemdet Wabbelbäuche
Rosa Puschel, Knopf im Ohr:
Papis spielen Tuntenchor.

Jungens dürfen auch mal nippen,
Papas Korn und Omas Kippen
Grell geschminkt ist Muttis Kleine
Lass' sie heut bloss nicht alleine.

Mama möchte wieder Girlie sein
Zwängt sich in die Blue Jeans rein
Bezopft, behelmt in lauten Gruppen
Sehen sie aus wie Gummipuppen.

Bekotzte Strassen, Bier in Pfützen
Aufgeweichte Zipfelmützen
Bratwurstreste, Bonbondreck,
Müllabfuhr macht alles weg.

Im Fernsehen läuft's rund um die Uhr
Brauchtum, Frohsinn, Leitkultur.
Ihr nennt es drei tolle Tage
Ich nenn' es eine Landesplage.
 

Vaterlich

Well-Known Member
Friedrich Rückert, den Name habe ich zum ersten Mal heute Abend in dem Buch gelesen, das ich heutzutage lese. Zitiert ist im Buch das folgende Gedicht oder der Teil eines Gedichtes von Rückert:

Neulich deutschten auf Deutsch vier deutschende Deutschlinge deutschend,
sich überdeutschend am Deutsch, welcher der Deutscheste sei:
>Ich bin deutscher als deutsch.< >Ich deutscherer.> <Deutschester bin ich.>
>Ich bin der Deutschereste oder der Deutschestere.>


Gemaess Wikipedia:

"Mit folgenden 44 Sprachen hat sich Friedrich Rückert übersetzend, lehrend oder sprachwissenschaftlich beschäftigt:"

Ausgehend von dem obigen Gedicht muss ich sagen, er müsste sich entweder mehr mit Deutsch, anstatt den 44 Sprachen, oder gar nicht damit beschaeftigen!
 
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