Elected President Joe Biden und elected vice Kamala Harris

Burebista

Well-Known Member
Joe Biden ist nach John F. Kennedy erst der zweite römisch-katholische Präsident der Vereinigten Staaten. Sein Freund, Pater Donnerwetter, hat fünf Jahre in Münster katholische Theologie bei Karl Rahner studiert.

Religion ist bei Biden nicht nur Show.
Eben. Gerade deswegen hat es mir gar nicht gefallen, dass er mit "Gott" eine Show gemacht hat. Das Wort Gott jede Minute zu verwenden??? Vielleicht ist er ein katholischer Charismatiker. Und nicht weit von einem Pentikostalen.
Aber es kann sein, dass ich die Welt nicht mehr verstehe.
In Rumänien sind die PSD Politiker die meist Religiös-frommen. Und nun kommt Biden mit dem Wort Gott jede Minute.
 

Burebista

Well-Known Member
Januar 2009, am 20. des Monats. War ich in München auf einer Tagung und am Abend durch München spazieren. Eine Norwegerin verschwand plötzlich und wir erfuhren, dass sie in eine Kneipe ging, um die Rede von Obama zu hören. Die war sehr begeistert.
Ich war auch begeistert und war froh, dass Bush weg war. Aber hatte nicht die Hoffnung der Norwegerin.
Was ist jetzt der Unterschied? Bin froh, dass Trump weg ist. Wie @Mendelssohn schrieb, Trump war zu rechtsextrem und wild und auf Basis von nicht reinen Geschäften.
Wird Biden nicht ein 2.er Obama sein?
Friedensnobelpreis wird Biden sicher nicht bekommen. Weil Trump gar kein War-President war. Nur ein Mafia-Präsident. Und Nobelpreis für Rechststaatlichkeit gibt es nicht. Verglichen mit Obama, der den Friedenspreis bekam, müsste Putin den RechtstaatNobelpreis bekommen.

PS. Ich bin skeptisch. Der Hass in den USA ist sehr groß. Die Gräber sind sehr tief.
Falls Biden glaubt, mit dem Gott-Schow die Gräbern zu füllen und die Trumpisten zu bewegen, dann irrt er sich. Die sind zu fanatisiert. Die glauben, eine Schlacht verloren zu haben, aber nicht den Krieg.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Eben. Gerade deswegen hat es mir gar nicht gefallen, dass er mit "Gott" eine Show gemacht hat. Das Wort Gott jede Minute zu verwenden??? Vielleicht ist er ein katholischer Charismatiker. Und nicht weit von einem Pentikostalen.
Ich habe diese Rede noch nicht gesehen.

Seit Ronald Reagan spätestens machen ja alle Präsidentschaftskandidaten auf religiös. Außer Trump, dessen aussereheliche Eskapaden nicht zu übersehen waren; dafür lieferte er Politik: Erzkonservative Besetzung neuer Richter auf Lebenszeit, Israel. Und man fragt sich immer bei amerikanischen Präsidenten: Wie ernst darf / soll / muß man das nehmen.

Bei Biden aufgrund seiner Familiengeschichte sehr ernst. Wenn Du Frau und Kind und viel später noch deinen Sohn an den Tod verlierst, dann machst Du mit dem lieben Gott keine Witze mehr. Dann brichst Du mit ihm, oder vertraust Dich ihm erst Recht an.

Ich hatte das nur nicht übereingekriegt damit, daß die meisten konservativen Katholiken Stimmung machten gegen ihn: Weil er eben z.B. für Abtreibungsrecht eintritt, was für konservative Katholiken absolutes No-Go ist. Was für ein Katholik ist das dann? Nun, der Name “Karl Rahner” spricht Bände.


Entgegen @Mendelssohn bin ich der Ansicht, daß Josef Ratzinger in der Theologie sehr wohl eine durchaus ernstzunehmende Nummer war, nicht nur und nicht erst aufgrund seines kirchenpolitischen Einflusses. Den hat er überhaupt erst bekommen aufgrund seiner theologischen Expertise. Vieler seiner Sachen sind übrigens auch für Laien sehr verständlich – Und auch für Nichtchristen hochspannend. (Nicht das Jesus-Buch!) Ratzinger hat Standartliteratur geschaffen, die man die nächsten 50 Jahre lesen kann, teilweise sollte.

Rahner wird noch in 500 Jahren studiert werden. Dieser Mann hat einen ungeheuren Durchbruch geschaffen, der weit über die Theologie hinaus bedeutsam ist, mit seinem ganz eigenartigen Kant-Heidegger-Gebräu. Der ist es überaus wert gewesen, daß man aus den USA sich für fünf Jahre über den Teich begibt in das beschauliche Münster.

Kirchenpolitisch allerdings ist Rahner eindeutig als Linkskatholik zuzuordnen. Das macht Biden gleich selbst bei Katholikens unbeliebt. Unter den Linkskatholiken aber wieder ist Rahner erzkonservativ. Über den seinerzeit weitaus bekannteren Hans Küng sagte er, mit diesem könne er zukünftig nur noch reden wie mit einem liberalen Protestanten, was diesem sehr bitter verletzt hatte. Bei wirklich großen Denkern sind “rechts” und “links” ohnehin problematische Begriffe; zumindest bei denen, die zutiefst verwurzelt sind in einem Denken, das weit zurück reicht hinter der Französischen Revolution und der Aufklärung, wo solche Begriffe erst ihren Sinn erhalten. Progressiv ist Karl Rahner; man nennt ihn den Holy Ghost Writer des Zweiten Vatikanischen Konzils. Generell politisch schlug sein Herz zwar auch links, aber nicht so explizit politisch wie einer seiner Meisterschüler Johann Baptist Metz, bei dem @Mendelssohn die Ehre hatte, zu studieren. Man wird mit Rahner nicht leicht fertig, so ein Ausnahmedenker ist nicht einfach einzuordnen.

Und einen solchen linken, offenen Geist in konservativem Korsett möchte ich dann auch erst einmal Joe Biden unterstellen.


Davon ab. Joe Biden ist Katholik. Das ist in den angelsächsischen Ländern durchaus ein Problem. Auch Tony Blair ist Katholik; er hat sich allerdings erst überzutreten getraut, als er nicht mehr im Amt war. Im UK freilich ist die anglikanische Kirche Staatskirche; die Vereinigten Staaten aber haben ja eine wichtige Wurzel in denen, die aus religiösen Gründen gerade geflohen waren vor dem Zugriff der Katholischen Kirche. Um die Bible-Belt-Christen für sich zu gewinnen, muß er betonen: Anders als mein Vorgänger bin ich zutiefst geleitet von meinem Glauben an Gott. Der auch und gerade Versöhnung beinhaltet.



(Wollte ich die ganzen Tage schon loswerden :rolleyes:)
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Ich nur, wenn sie ohne Masken in überfüllten Kirchen Halleluja singen.
Ich habe nichts gegen Pfingstler, sollen sie machen. Hier aber ist Religion wirklich das Opium des Volkes, nicht so sehr sich auch als solcher bewußter Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend, der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist.
 

Burebista

Well-Known Member
Ich habe diese Rede noch nicht gesehen.

Seit Ronald Reagan spätestens machen ja alle Präsidentschaftskandidaten auf religiös. Außer Trump, dessen aussereheliche Eskapaden nicht zu übersehen waren; dafür lieferte er Politik: Erzkonservative Besetzung neuer Richter auf Lebenszeit, Israel. Und man fragt sich immer bei amerikanischen Präsidenten: Wie ernst darf / soll / muß man das nehmen.

Bei Biden aufgrund seiner Familiengeschichte sehr ernst. Wenn Du Frau und Kind und viel später noch deinen Sohn an den Tod verlierst, dann machst Du mit dem lieben Gott keine Witze mehr. Dann brichst Du mit ihm, oder vertraust Dich ihm erst Recht an.

Ich hatte das nur nicht übereingekriegt damit, daß die meisten konservativen Katholiken Stimmung machten gegen ihn: Weil er eben z.B. für Abtreibungsrecht eintritt, was für konservative Katholiken absolutes No-Go ist. Was für ein Katholik ist das dann? Nun, der Name “Karl Rahner” spricht Bände.


Entgegen @Mendelssohn bin ich der Ansicht, daß Josef Ratzinger in der Theologie sehr wohl eine durchaus ernstzunehmende Nummer war, nicht nur und nicht erst aufgrund seines kirchenpolitischen Einflusses. Den hat er überhaupt erst bekommen aufgrund seiner theologischen Expertise. Vieler seiner Sachen sind übrigens auch für Laien sehr verständlich – Und auch für Nichtchristen hochspannend. (Nicht das Jesus-Buch!) Ratzinger hat Standartliteratur geschaffen, die man die nächsten 50 Jahre lesen kann, teilweise sollte.

Rahner wird noch in 500 Jahren studiert werden. Dieser Mann hat einen ungeheuren Durchbruch geschaffen, der weit über die Theologie hinaus bedeutsam ist, mit seinem ganz eigenartigen Kant-Heidegger-Gebräu. Der ist es überaus wert gewesen, daß man aus den USA sich für fünf Jahre über den Teich begibt in das beschauliche Münster.

Kirchenpolitisch allerdings ist Rahner eindeutig als Linkskatholik zuzuordnen. Das macht Biden gleich selbst bei Katholikens unbeliebt. Unter den Linkskatholiken aber wieder ist Rahner erzkonservativ. Über den seinerzeit weitaus bekannteren Hans Küng sagte er, mit diesem könne er zukünftig nur noch reden wie mit einem liberalen Protestanten, was diesem sehr bitter verletzt hatte. Bei wirklich großen Denkern sind “rechts” und “links” ohnehin problematische Begriffe; zumindest bei denen, die zutiefst verwurzelt sind in einem Denken, das weit zurück reicht hinter der Französischen Revolution und der Aufklärung, wo solche Begriffe erst ihren Sinn erhalten. Progressiv ist Karl Rahner; man nennt ihn den Holy Ghost Writer des Zweiten Vatikanischen Konzils. Generell politisch schlug sein Herz zwar auch links, aber nicht so explizit politisch wie einer seiner Meisterschüler Johann Baptist Metz, bei dem @Mendelssohn die Ehre hatte, zu studieren. Man wird mit Rahner nicht leicht fertig, so ein Ausnahmedenker ist nicht einfach einzuordnen.

Und einen solchen linken, offenen Geist in konservativem Korsett möchte ich dann auch erst einmal Joe Biden unterstellen.


Davon ab. Joe Biden ist Katholik. Das ist in den angelsächsischen Ländern durchaus ein Problem. Auch Tony Blair ist Katholik; er hat sich allerdings erst überzutreten getraut, als er nicht mehr im Amt war. Im UK freilich ist die anglikanische Kirche Staatskirche; die Vereinigten Staaten aber haben ja eine wichtige Wurzel in denen, die aus religiösen Gründen gerade geflohen waren vor dem Zugriff der Katholischen Kirche. Um die Bible-Belt-Christen für sich zu gewinnen, muß er betonen: Anders als mein Vorgänger bin ich zutiefst geleitet von meinem Glauben an Gott. Der auch und gerade Versöhnung beinhaltet.



(Wollte ich die ganzen Tage schon loswerden :rolleyes:)
Danke, @Alubehütet
Ich habe bewusst provoziert, um eine Antwort zu erzwingen.
Habe nun verstanden.
 

EnRetard

Well-Known Member
Im UK freilich ist die anglikanische Kirche Staatskirche
Das heißt aber nur, dass die Königin/der König der C of E angehören muss, weil er/sie ihr weltliches Oberhaupt ist und dass ein Haufen Bischöfe im House of Lords sitzen. Premierminister*innen müssen nicht der Kirche von England angehören. Sollte Boris Johnson sein Amt verlieren, dürften also auch Finanzminister Rishi Sunak (gar nicht so unwahrscheinlich) oder Innenministerin Priti Patel (beide Hindus) ihm nachfolgen, ohne zu konvertieren.
 

EnRetard

Well-Known Member
Ich habe nichts gegen Pfingstler, sollen sie machen. Hier aber ist Religion wirklich das Opium des Volkes, nicht so sehr sich auch als solcher bewußter Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend, der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist.
Wenn Katholiken oder Landeskirchen-Evangelen sowas sagen, hat das was von Meckern über die Konkurrenz. :p
 

Bintje

Well-Known Member
God, God. God.
Zu viel Gott habe ich heute gehört. Wirklich.

Mir war's auch zu viel. Meine Schwester behauptete allerdings, von Gott sei angeblich gar nicht die Rede gewesen.
Sie hat's im Original verfolgt, ich leider nur mit Simultandolmetscher (lästig!).
Darauf habe ich den Wortlaut der Rede nochmal auf Englisch gelesen - meine Sis lag weit daneben.
Anscheinend hatte sie auf Durchzug geschaltet (muss wohl an Gates' Chips liegen, heute wurde sie geimpft ^^).

Hier kann man es noch einmal nachvollziehen:

https://bideninaugural.org/watch/

https://www.spiegel.de/politik/ausl...rtlaut-a-5bb69cf3-9790-4209-b5ba-185ace0c940d

Aber @Alubehütet hat recht.

(...)Joe Biden ist Katholik. Das ist in den angelsächsischen Ländern durchaus ein Problem. Auch Tony Blair ist Katholik; er hat sich allerdings erst überzutreten getraut, als er nicht mehr im Amt war. Im UK freilich ist die anglikanische Kirche Staatskirche; die Vereinigten Staaten aber haben ja eine wichtige Wurzel in denen, die aus religiösen Gründen gerade geflohen waren vor dem Zugriff der Katholischen Kirche. Um die Bible-Belt-Christen für sich zu gewinnen, muß er betonen: Anders als mein Vorgänger bin ich zutiefst geleitet von meinem Glauben an Gott. Der auch und gerade Versöhnung beinhaltet.

Exakt darum geht es meines Erachtens. Unabhängig davon, dass er für meinen Geschmack den Schlenker über Kirchenvater Augustinus gern weglassen und insgesamt weniger spirituell hätte auftreten können:
Ich hab das in erster Linie als ausgestreckte Hand an Pence und dessen Parteigänger interpretiert.
Deren Unterstützung braucht er. Auch. Anders würde es noch schwerer.

(Wollte ich die ganzen Tage schon loswerden :rolleyes:)

Gut, dass Du's getan hast. :)
 

Burebista

Well-Known Member
@Bintje, @Alubehütet
Ich habe die Rede nicht direkt gesehen, also direkt vor dem TV. Ich habe Karten gescannt für die morgige Vorlesung (die letzte aus diesem Semester) und dabei zugehört. Und das Wort God fiel mir immer wieder auf.
Aber Alu hat es gut erklärt.
Trotzdem. Ich würde es besser finden, wenn die Politiker nicht auf Gott hinweisen. Glaube ist intim, aber kann auch große Manipulationen verursachen. Und große Schaden.
Man solle den Namen Gottes nicht missbrauchen. Insbesondere nicht in der Politik. Auch nicht in der amerik. Politik. :)
 
Top