Etwas aus meinem Leben

issi82

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Ich möchte euch um eine längere Übersetzung bitten. Für mich ist es nicht leicht über diesen Teil aus meinem Leben zu sprechen und sollte ich keine Übersetzung erhalten, ist es vielleicht auch besser so.

Ich möchte dir etwas aus meinem Leben erzählen. Dinge über die ich nie spreche, Dinge die ich eigentlich immer versuche zu vergessen. Jeder Mensch muss im Leben Verluste durchleben, viel Trauer und Leid ertragen. Ich bin jetzt 28 Jahre alt und musste sehr viel Leid ertragen. Es fing alles schon sehr früh an, ich war drei Jahre alt, als ich sehr krank geworden bin. Die Ärzte teilten meinen Eltern mit, das sie nicht viel Hoffnung haben sollen, das ich vielleicht nicht wieder gesund werde. Warum es dann doch anders gekommen ist, weiß ich nicht, vielmehr habe ich nie erfahren. Als ich sechs Jahre alt war, ich war auf dem Weg zum Bäcker um mir was süßes zu kaufen, wurde ich von einem Mann angesprochen, er wollte unbedingt dass ich mit ihm mitkomme, er hat ganz viele Süßigkeiten für mich usw. Ich habe mich losgerissen und bin zu meiner Oma gelaufen. Ich habe das damals gar nicht so wahr genommen, was der Mann wollte, weil ich zu klein war, aber meine Mama hat jeden Tag zu mir gesagt: pass auf dich auf und geh mit niemandem mit. Das hatte mich wohl gerettet und auch ein zweites Mal, sollten mir diese Worte helfen. Zwei Jahre später, ich war auf dem Weg zur Schule, damals musste ich drei Kilometer zu Fuß gehen, da es keinen Bus gab. Auf der Hälfte der Strecke zog mich jemand in ein Gebüsch, hielt mir ein Messer an den Hals und zwang mich mit ihm mitzukommen. Auch er erzählte mir er hätte ganz viele Süßigkeiten für mich und ich muss mit ihm mitkommen. Ich weiß bis heute nicht, wie ich es geschafft habe mich los zu reißen und dann bin ich gelaufen, so schnell ich konnte. Ich stand sehr unter Schock. In beiden Fällen wurden die Männer nicht gefasst, ich konnte der Polizei ja auch nicht viel sagen. Später ich war zehn, meine Tante war sehr früh Mutter geworden und ging am Wochenende gerne aus, also spielte ich trotz meines Alters den Babysitter für meine Cousine, was bis heute niemand weiß ist, dass ihr damaliger Lebensgefährte immer früher als sie nach Hause kam und sich zu mir ins Bett legte. Ich möchte dies nicht weiter beschreiben, diese Worte zu schreiben fällt schon sehr schwer und ich möchte dies auch nicht weiter in meinem Gedanken haben. Die Jahre zwischen den Ereignissen wurde ich immer stiller, hatte eigentlich wenig oder keine Freunde. Ich spielte allein auf dem Hof meiner Großeltern, wo ich jeden Tag nach der Schule war. Es gab bei uns kein richtiges Familienleben, meine Eltern haben immer gearbeitet. mein Vater ist Melker und ist nur wenig zu Hause gewesen, meine Mutter kellnerte und kam auch erst spät in der Nacht nach Hause. Dann kam die Trennung meiner Eltern, meine Mutter ging fort ich blieb bei meinem Vater. Dieser hatte eine neue Freundin und wohnte auch bei ihr. ich war zwölf und allein! Als ich dann dreizehn war, kam der Grund warum ich jetzt bei meiner Mutter lebte, ein flüchtiger Bekannte hatte mich vergewaltigt und meine damaligen "Freunde" hatten mir nicht geholfen. Naja vor Gericht wurde er freigesprochen und ich verlies meine Heimatstadt und brach den Kontakt dorthin ganz ab. Zu meinem neuen Leben hier, naja auch nur Probleme. Dann war ich erwachsen, dann kamen die sieben Jahre mit meinem Ex, vieles davon weiß du ja. Dann kammst du und ich fand neuen Mut, aber irgendwie war ich doch auch wieder allein. Und jetzt? Warum soll mein Leben besser werden. Ich bin überzeugt ich bleibe irgendwie doch immer alleine.
Ich frage mich immer, wie kann einem einzelnen Menschen soviel Leid zukommen. Wie soll ich da noch an das Leben glauben. Mein Leben hat mich sehr viel Kraft gekostet. Oft wollte ich schon aufgeben.
Sollte ich dir diesen Brief geben, Bitte ich dich darum meine Vergangenheit nicht anzusprechen.
Warum ich dir dies alles erzähle, damit du weiß warum ich nicht an ein glückliches Leben für mich glaube.
 
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