Die EU muss meiner Meinung nach paneuropäischer werden. Paneuropäischer in dem Sinne, dass ich die dazugehörigen einzelnen Nationalstaaten mit ihrer Kleinstaaterei für überkommene Gebilde halte, die sich in einer globalisierten Welt allein ohnehin nicht würden behaupten können.
Dass sie osteuropäischer werden soll, finde ich nicht. Ganz und gar nicht. Offensichtlich gibt es ein Europa der (mindestens) zwei Geschwindigkeit mit (mindestens) zweierlei Maßstäben. Und da die Visegrád-Staaten ohnehin Wert auf ihren eigenen Klüngel legen, könnte es als Ultima Ratio sinniger sein, wenn sie Nägel mit Köpfen machen und aus der EU austreten. Dann könnten sie sich als eigene Gruppe um Handelsabkommen mit der EU in Form einer privilegierten Partnerschaft o.ä. bemühen, würden nicht mehr mit Migrationsfragen etc. behelligt - und das 'alte' Europa könnte sich solchermaßen verschlankt endlich daran machen, eine gemeinsame Sozial- und Wirtschaftspolitik zu entwickeln. Zum Beispiel.
Jedenfalls stelle mir ein Europa ohne Grenzen vor, in dem man nicht mehr von einem Land in ein anderes auswandert, sondern einfach von einer Region in eine andere umzieht. Transparent sollte es sein, unbedingt demokratisch, weltoffen und solidarisch: - gern auch für die Visegrád-Staaten, wenn sie bereit sind, europäische Standards nicht nur dann als verbindlich zu betrachten, wenn's um die eigenen Vorteile geht. Leider sieht es nicht danach aus, wie auch bei Brexitannien.