Frage zu religionsübergreifender Beerdigung

Sorgenkind

New Member
Hallo zusammen!

Zuerst einmal möchte ich mich entschuldigen, dieses Thema ist nicht angenehm und möglicherweise gehört es hier auch nicht hin, jedoch ist es die erste Anlaufstelle für uns, die wir finden konnten und sind wirklich danbar über jeden Tip.

Meine Frau und ich machen uns Gedanken über die Zukunft und damit auch über unsere Beerdigung. Natürlich möchten wir zusammen beerdigt werden, jedoch sind wir uns nicht sicher, ob es überhaupt möglich ist. Meine Frau ist Muslim, eine in Deutschland geborene Tochter türkischer Eltern, ich bin keiner Religion zugehörig und Bio-Deutscher, wie mein Bacanak sagen würde. Natürlich möchte meine Frau entsprechend auf einem muslimischen Friedhof die letzte Ruhe finden und es stellen sich uns einige Fragen. Ist es überhaupt möglich, dass ich als nicht-Muslim neben ihr liegen darf? Oder, sollte ich zuerst sterben, gibt es dann die Möglichkeit auf einem muslimischen Friedhof beerdigt zu werden ohne Molsem zu sein, damit sie wenn es soweit ist an meine Seite kommen kann? Und gibt es Unterschiede in den Möglichkeiten, entsprechen der Religion, oder dem Land? (Sind uns noch nicht sicher ob wir in Deutschland oder der Türkei die letzte Ruhe finden möchten). Natürlich könnte ich konvertieren, bzw. Moslem werden, jedoch ist eine direkte Zugehörigkeit zu einer Religion nicht wirklich das was ich möchte und ich empfinde es als falsch, "nur" aus dem Grund der Beerdigung Moslem zu werden. Das wäre nicht aufrichtig. Auch könnte man nun sagen es ist ja nicht wichtig, der Körper vergeht, wichtig ist die Seele usw... jedoch ist es unser dringender Wunsch, wie im Leben, auch im Tod körperlich beieinander zu sein.

Ihr seht, als Religiöses-Misch-Ehepaar stehen wir hier vor einem Dilemma und wir benötigen Rat.

Lebendige Grüsse,
David
 

YALOVALI

Gesperrt
Hallo.

Die Situation in Deutschland:
In Deutschland gibt es keine muslimischen Friedhöfe, sondern "nur" islamische Gräberfelder auf kommunalen Friedhöfen. Die Stadt hätte somit das Sagen, es kann aber sein, dass es besondere Vereinbarungen mit der örtlichen muslimischen Gemeinde gibt. Schliesslich werden muslimische Gräberfelder stets auf Initiative der lokalen islamischen Gemeinde angelegt.
Aus diesem Grund würde ich empfehlen, zunächst zu recherchieren, wo sich der nächste Friedhof mit islamischem Gräberfeld befindet und dann bei der zuständigen Kommune anfragen. Sollte die Behörde auf diese Frage keine Antwort finden, müsste die lokale islamische Gemeinde ebenfalls eingebunden werden.

Die Situation in der Türkei:
Mir ist nur die Regelung in Istanbul bekannt: getrennte Friedhöfe.

Gruss
YALOVALI
 

Sabine

Well-Known Member
Mein Mann will unbedingt in der türkei beerdigt werden. Dort liegt man wohl für immer und ewig.

Er findet es total daneben dass die Gräber in Deutschland nach 25 oder 30 jahren eingeebnet werden (wenn man sie nicht verlängert).

Wir haben noch nicht wirklich eine Lösung für den Fall der Fälle gefunden :0(
 

Pitane

Gesperrt
ich kenne nur einen Fall eines deutsch/türkischen Paares beide lebten seit einigen Jahren in der Türkei. Er deutscher vor X-Jahren aus der Kirche ausgetreten. Sie die Frau Türkin, ist vor ein paar Jahren verstorben, der Ehemann hat nach dem Begräbnis neben der Grabstelle seiner Frau, Seine für sich beim Bürgermeister reservieren lassen.
Damit die Stelle versehentl. nicht doch benutzt wird, hat er am Anfang und Ende die entspr. Bretter eingeschlagen und eine Erdanhäufung angelegt.
 

YALOVALI

Gesperrt
ich kenne nur einen Fall eines deutsch/türkischen Paares beide lebten seit einigen Jahren in der Türkei. Er deutscher vor X-Jahren aus der Kirche ausgetreten. Sie die Frau Türkin, ist vor ein paar Jahren verstorben, der Ehemann hat nach dem Begräbnis neben der Grabstelle seiner Frau, Seine für sich beim Bürgermeister reservieren lassen.
Damit die Stelle versehentl. nicht doch benutzt wird, hat er am Anfang und Ende die entspr. Bretter eingeschlagen und eine Erdanhäufung angelegt.

Ein weiterer Beleg dafür, dass es ortabhängig ist und es keine allgemeingültige Lösung gibt. Sowohl in der Türkei als auch in Deutschland.
 

Sorgenkind

New Member
Guten Morgen zusammen...

...und Danke für die Rückmeldungen! Ich werde mich demnächst mal erkundigen, was es bei uns (idf. Hannover) so für Möglichkeiten gibt und die lokale muslimische Gemeinde befragen. Ich bin gespannt :)
 

YALOVALI

Gesperrt
Guten Morgen zusammen...

...und Danke für die Rückmeldungen! Ich werde mich demnächst mal erkundigen, was es bei uns (idf. Hannover) so für Möglichkeiten gibt und die lokale muslimische Gemeinde befragen. Ich bin gespannt :)

Ich habe aus Interesse mal nachgeschaut.
Zumindest auf dem muslimischen Gräberfeld des Stadtfriedhofes Stöcken werden nur Muslime beerdigt.

http://www.hannover.de/Media/01-DATA-Neu/Downloads/Landeshauptstadt-Hannover/Kultur-Freizeit/Naherholung/Friedhöfe/Das-muslimische-Gräberfeld-auf-dem-Stadtfriedhof-Stöcken
 
Zuletzt bearbeitet:

Ottoman

Well-Known Member
Mein Mann will unbedingt in der türkei beerdigt werden. Dort liegt man wohl für immer und ewig.

Er findet es total daneben dass die Gräber in Deutschland nach 25 oder 30 jahren eingeebnet werden (wenn man sie nicht verlängert).

Wir haben noch nicht wirklich eine Lösung für den Fall der Fälle gefunden :0(

Das ist richtig. Allerdings kann es in der Türkei - und vorallem in einer Großstadt wie Istanbul - passieren, dass eine Straße über einen Friedhof geplant wird. Die Hinterbliebenen können dann das Grab, oder die Gräber umgebetten. Was mit den anderen Gräbern passiert, zu denen es keine Angehörigen gibt kann ich nicht sagen.

Mein Onkel hat mir vor ein paar Tagen erst erzählt dass er unser Familiengrab schon hat mehrmals umbetten müssen.
 
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