Gegenüberstehen

Vaterlich

Well-Known Member
Selamun Hallo Leute! :D

Eine eidgenossine Autorin verwendet häufig das "gegenüberstehen" in ihrem akademischen Arbeit/Text, welches mir jeweils etwa sinnloss klingt. Bestimmt verpasse ich was. Daher meine Frage: Was noch könnte man statt "gegenüberstehen" in folgenden Beispielen verwenden? Gerne auch englische.

"Entgeltlichkeit liegt nicht nur dann vor, wenn sich eine Vertragspartei zur einer Geldleistung verpflichtet, sondern immer dann, wenn einer Sach- oder Dienstleistungspflicht eine Gegenleistungspflicht irgendwelcher Art gegenübersteht. Bei den Logistikverträgen stehen sich üblicherweise die Logistikdienstleistungen des LDL und die Vergütung des Auftraggebers gegenüber."

Hier, weder "face (sth)", noch "confront", noch "be up against", noch "stand opposite", noch "stand facing" und weitere ähnliche macht kaum Sinn - denn ich müsste dann jeweils fragen: "ok, this faces that, und?"
 

Bintje

Well-Known Member
(...)
"Entgeltlichkeit liegt nicht nur dann vor, wenn sich eine Vertragspartei zur einer Geldleistung verpflichtet, sondern immer dann, wenn einer Sach- oder Dienstleistungspflicht eine Gegenleistungspflicht irgendwelcher Art gegenübersteht. Bei den Logistikverträgen stehen sich üblicherweise die Logistikdienstleistungen des LDL und die Vergütung des Auftraggebers gegenüber."

Ohne allzu sehr mit dem eidgenössischen Sprachgebrauch vertraut zu sein: "gegenübersteht" würde ich in diesem Fall als "entspricht" lesen. Einer erbringt eine Leistung, der andere schuldet im Umkehrzug ebenfalls eine, die der erbrachten Leistung entspricht, zum Beispiel: Logistik gegen Bezahlung.
Die englische Redewendung "tit for tat" trifft es zwar nicht genau, umschreibt es hier aber sinngemäß.
 
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Berfin1980

Well-Known Member
Opposed ist das Zauberwort.

"Entgeltlichkeit liegt nicht nur dann vor, wenn sich eine Vertragspartei zur einer Geldleistung verpflichtet, sondern immer dann, wenn einer Sach- oder Dienstleistungspflicht eine Gegenleistungspflicht irgendwelcher Art gegenübersteht. Bei den Logistikverträgen stehen sich üblicherweise die Logistikdienstleistungen des LDL und die Vergütung des Auftraggebers gegenüber."
May I help you?

Remuneration does not only exist if a contracting party undertakes to make a monetary payment, but always if an obligation in kind or to provide a service is countered by an obligation to make a payment of some kind. In the case of logistics contracts, the logistics services of the LDL and the remuneration of the principal are usually opposed to each other.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Auf der einen Seite ist da die Logistikdienstleistung, auf der anderen die Vergütung. Ich habe überhaupt kein Problem mit „gegenüberstehen“, wüßte kaum eine Alternative.
 

Vaterlich

Well-Known Member
Danke für die Mühe!

Bintje - Zwar keine Voila!-Effekt auf mich, aber viel besser als "gegenüberstehen" ist "entsprechen".
Berfin - Leider "opposed (to)" ist bei mir kein Zauberwort (s. oben, aber auch unten :) ).
Alu - Nur für die obigen Beispeilen dürfte "auf der einer/anderer Seite" nützlich sein, ich brauche aber eine allgemeine Lösung für die andere Sätze im Text.

Ein bisschen Kontext:

Zwischentitel läutet: "Synallagma [akademischer Ausdruck für Wechsel-/Gegenseitigkeit] und Entgeltlichkeit."

"(...) Diese Leistungen stehen miteinander im Austauschverhältnis."
(...) Wechselseitigkeit ist dabei so zu verstehen, dass die eine Partei ihre Leistung gerade im Hinblick auf die Gegenleistung der anderen Partei erbringt («Do ut des!» - Lat. für "Ich gebe, damit du gibst")."


Also, vielleicht "wechselseitig/gegenseitig sein"? Dies wäre bei mir von der Bedeutung. Besonders wann das Verb im Reflexive verwendet ist, wie bei dem zweiten Satz oben der Fall ist. Also:

"Bei den Logistikverträgen sind üblicherweise die Logistikdienstleistungen des LDL und die Vergütung des Auftraggebers wechselseitig/gegenseitig" :D

Wie klingt meine Version in euren Ohren? :) Aber dies ist nur meine Interpratitation, sogar vielmehr mein Wunsch. Auch meine Version dürfte in diesem Kontext passen, aber ich brauche -wie gesagt- eine allgemeine Lösung für andere Werwendungen von "gegenüberstehen" auch across the text, wenn möglich.

 
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Alubehütet

Well-Known Member
Ich finde „gegenüberstehen“ genau richtig.

Zwei Personen stehen einander gegenüber. Zwei Ansichten, Positionen stehen einander gegenüber. Arbeitgeber und Arbeitnehmer stehen einander gegenüber. Leistung und Entgeltung stehen einander gegenüber. „Wechselseitig“ und ähnliches finde ich viel zu verquast.

Der/das Eine ist nicht ohne dem/das Andere/n, jedenfalls nicht im Verhältnis des Gegenüberstehens.
 

Vaterlich

Well-Known Member
Ich finde „gegenüberstehen“ genau richtig.

Bestimmt so. Trotzdem klint es in meinen Ohren bei solchen Werwendungen sinnloss.

Zwei Personen stehen einander gegenüber. Zwei Ansichten, Positionen stehen einander gegenüber. Arbeitgeber und Arbeitnehmer stehen einander gegenüber. Leistung und Entgeltung stehen einander gegenüber. „Wechselseitig“ und ähnliches finde ich viel zu verquast.

All diese Paaren und weitere ähnlichen sind ja ok, von der Bedeutung! Aber "Leistung und Entgeltung" - da stimmt etwas nicht, ich kann nicht allerdings erklären, warum.

Nachtrag: Vielleicht deshalb, weil zwischen "(zwei) Personen/Ansichten/Positionen" wie auch "Arbeitgeber und Arbeitnehmer" keine zwingende (Folgerungs)bindung, zwischen "Leistung und Entgeltung" aber schon? Man kann die ersten Paaren nebeneinander auch legen, aber "Leistung und Entgeltung"? Na ja, ich werde es nicht erklären können, warum....
 
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