Hambacher Forst

sommersonne

Well-Known Member
Habe es auch gelesen, Rodung aufgeschoben. Hoffentlich recht lange. Vielleicht ergibt sich dann mit der Zeit noch etwas positives.
 

Msane

Well-Known Member
Die Alternative zur Braunkohle ist nicht Atomstrom.
Warum sollten wir in Frankreich Strom einkaufen, wenn wir auch ohne den Hambacherforst schon eine Überproduktion von Strom haben. Wir sind Stromexporteure, nicht -importeure. Klingelt was? RWE will sich ihr Exportgeschäft nicht versauen bzw. keine Einbußen in der Profitrate machen. Um die Grundversorgung der deutschen Haushalte und Industrieunternehmen geht es beim Hambacher Forst eher nicht.

Der Haken an der Sache ist das Deutschland dem Ausland Geld bezahlt damit die unseren überproduzierten Strom abnehmen.
Wir sind nämlich kein Stromexporteur sondern wir erzeugen durch Wind- und Solar, also dann wenn gerade ordentlich Wind weht und die Sonne scheint, Übereinspeisungen die unser Stromnetz nicht verkraftet.
Mangels Möglichkeiten der Stromspeicherung wird dieser überschüssige Strom dann ins Ausland geleitet um Schäden in der Netzinfrastruktur zu verhindern.
Dafür zahlen wir dann sogenannte negative Strompreise, sprich wir verschenken unseren Strom und zahlen den Abnehmerländern dafür auch noch Geld.
Geld das auf die Strompreise umgelegt wird, welches der Verbraucher zahlt.
Die Betreiber von Windkraftanlagen stört das nicht, Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien bekommen den Strom nämlich per Gesetz garantiert vergütet auch wenn den niemand braucht.
2019 ist geplant die Garantievergütung für erneuerbare Energien zu senken, der Politik schien es wohl auch langsam zu dämmern das man das so nicht lassen kann, dagegen protestieren natürlich die Betreiber von Windkraftanlagen.
Erneuerbare Energien gerne, aber bitte mit Verstand und keine überstürzten Hauruck-Aktionen wie die hier im Thread geforderte Sofortabschaltung aller Braumkohlekraftwerke, das sind populistische Forderungen die aus sachlich-technischer Sicht keinen Sinn machen und am Ende einfach nur viel Geld für nichts kosten.


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EnRetard

Well-Known Member
@Msane Arbeitest du für RWE oder einen anderen Stromerzeuger? Deine wohlformulierten Ausführungen klingen nämlich gewaltig nach den RWE- Argumenten, mit denen sich das OVG Münster im Eilverfahren nicht zufrieden geben wollte.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Noch ein Gewinn die verbotene Demo darf auch stattfinden und habe ich schon mal gesagt das ich Bernsteinfledermäuse mag?

Inzwischen schickt RWE aber private Schlägertrupps in den Bereich....heftige Videos. :mad:
 

Mendelssohn

Well-Known Member
@Msane Die Begründung für die Entscheidung des OVG, die Rodungen mit sofortiger Wirkung einzustellen, ging ungefähr so (laut WDR):
Erstens seinen Naturschutzfragen noch nicht geklärt (mein Reden).
Zweitens hätte RWE nicht ausreichend begründen können, inwiefern die Stromversorgung in Deutschland gefährdet sei, wenn im Hambacher Forst nicht gegraben wird.
Zu erstens: die notwendigen Gutachten zum Naturschutz existieren und konnten von RWE nicht entkräftet werden (dies auch nicht in zwei/drei Jahren).
Zu zweitens: In zwei Jahren wird es RWE noch viel schwerer fallen, die deutsche Stromversorgung vom Abbau unter dem Hambacher Forst abhängig zu machen.

Wenn irgendwelches Geld an die Importeure deutschen Stroms fließt, um sie willig zu machen, dann nennt man das im allgemeinen Korruption. Und wenn diese Zahlungen dann noch in den Rechnungen der deutschen Stromkunden auftauchen, ist die Energieaufsichtsbehörde im Wirtschaftsministerium am Zug oder das Kartellamt.
RWE tut sich sehr schwer mit der "Energiewende". Das hat mit den alten Kohle-Kadern zu tun, die immer noch dem Subventionsdenken verhaftet sind.
Am Ende ging es RWE im Hambacher Forst nur ums "Rechthaben". Altersstarrsinn. Damit fahren sie sich selbst mehr vor die Wand, als es ein Einlenken je möglich gemacht hätte. Gute Juristen hätten ihnen das erklärt.
Es ist noch ein weiter Weg, bis RWE wieder in die Erstklassigkeit zurückkommt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
RWE hat sich auf ihre politischen Seilschaften verlassen; sehr viele Stadtwerke hängen an ihnen dran, Städte würden bei einem RWE-Crash pleite gehen. Auf billigen Braunkohlestrom gesetzt und die Energiewende verpennt.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
RWE hat sich auf ihre politischen Seilschaften verlassen; sehr viele Stadtwerke hängen an ihnen dran, Städte würden bei einem RWE-Crash pleite gehen. Auf billigen Braunkohlestrom gesetzt und die Energiewende verpennt.
Genau so ist es.
In den Städten wird es rumoren. Aber ... RWE wird sich strecken müssen, denn wenn die Städte pleite gehen, geht RWE auch pleite.
Mal sehen, wie die Landesregierung damit umgeht.
Als die Grünen in der Regierung waren, haben sie sich im Hambacher Forst nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was sich bei der letzten Landtagswahl gerächt hat. Das gleiche gilt für die SPD und ihre Traditionsseilschaften.
Die FDP sagt gar nichts. Lindner ist tot?
 
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