Homo-Ehe in Irland

Majnomon

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Deine Meinung.

Ich finde, es passt sehr wohl. Zumal sich gerade eine CDU Politikerin gegen die Homo-Ehe ausgesprochen hat, mit dem sinngemäßen Argument, dass dann ja jeder Ansprüche stellen würde, z.B. auf die Viel-Ehe.
 

Majnomon

Well-Known Member
Und die Artikel belegen m.E., dass die Exklusivität der Monogamen Ehe keinen besonderen Schutz vor anderen Beziehungsformen verdient.

Aber zugegeben, nix für Denkfaule... ^^
 

Lumiukko

Well-Known Member
Ich finde, es passt sehr wohl. Zumal sich gerade eine CDU Politikerin gegen die Homo-Ehe ausgesprochen hat, mit dem sinngemäßen Argument, dass dann ja jeder Ansprüche stellen würde, z.B. auf die Viel-Ehe.

Das ist ein altbekanntes und stumpfes Argument der Konservativen. Die Republikaner in den USA gingen sogar soweit zu sagen "Wenn wir die Exklusivität der Ehe aufheben, dann würden wir ja eventuell auch Eheschließungen mit Tieren erlauben."

Und die Artikel belegen m.E., dass die Exklusivität der Monogamen Ehe keinen besonderen Schutz vor anderen Beziehungsformen verdient.

Das mag sein. Braucht es denn Schutz? Ich denke die Menschen sind selbstbestimmt genug um für sich zu entscheiden ob sie nur einen oder mehrere Partner haben möchten. Persönlich finde ich Polyamorie/Polygamie zu befremdlich und auch zu chaotisch. Ich mag es lieber überschaubarer.

Es gibt ja auch immer zwei Seiten: Etwas erlauben oder wirklich gleichzustellen. Häufig wird die Homo-Ehe erlaubt, aber sie sind nicht gleichgestellt mit Heterosexuellen Paaren. Die Gleichstellung, wie ich vorher schon schrieb, ist natürlich etwas schwierig. Da das Ganze ohnehin aus emotionalen Gründen geschehen sollte und nicht um etwas gesetzlich-bindendes zu haben, kann das Leuten in "Mehr-Beziehungen" doch ohnehin Wumpe sein. Wenn ich deine letzten Postings richtig interpretiere gingen die doch genau in diese Richtung. Ich sehe daher nicht das Problem.

Wenn du willst dass Menschen Polyamorie akzeptieren, dann musst du auch akzeptieren, dass einige das für sich nicht möchten.

Was der Kommentar bzgl. Denkfaule soll, weiss ich auch nicht so recht... gehen wir jetzt langsam zu Beleidigungen über?
 

Majnomon

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Ja, aber muss ich es gutheißen, dass die Polyamorie im Mainstream immer noch allzu häufig verunglimpft wird? Scheint so, als ob Du Dir den ersten Artikel nicht durchgelesen hättest....

Im Prinzip ist das die logische Folge der kulturellen und rechtlichen Bevorzugung der monogamen Ehe. Alles, was nicht in diese Norm passt, wird immer noch diskriminiert.

Von daher lege ich gerne noch einmal nach:
http://www.taz.de/Kommentar-Ehe-für-alle/!5201629/

Weg mit der Ehe!

Den Staat geht es einen Scheißdreck an, wen jemand liebt. Deshalb muss die Ehe abgeschafft werden und nicht ausgeweitet.

[...]
Dabei ist die Ehe überholt, die Hetero-Ehe alles andere als ein Erfolgskonzept. Die Hälfte der staatlich abgesegneten Bünde wird geschieden, immer weniger Paare heiraten überhaupt. Es gibt viele andere Beziehungsformen, die der Staat nicht sponsert.

[...]

„Aber die Ehe sorgt für Kinder“, behaupten viele. Klar, jede Gesellschaft braucht Nachwuchs. Aber warum eine Institution sponsern, die nur möglicherweise Kinder hervorbringt (es gibt auch Hetero-Ehen ohne), wenn man auch die Kinder an sich (mehr) fördern könnte?


Und natürlich ist es gut, wenn ein Staat fördert, dass Menschen Verantwortung füreinander übernehmen – zum Beispiel über Steuervorteile. Aber warum soll das nur für Menschen mit unterschiedlichem Geschlecht gelten? Warum nur für zwei, nicht für mehrere?

[...]



P.S.: Meinen Einwurf der "Denkfaulheit" empfehle ich einfach als harmlose Stichelei im Debattengefecht zu ignorieren. :D
 

Lumiukko

Well-Known Member
Scheint so, als ob Du Dir den ersten Artikel nicht durchgelesen hättest....

Ich weiss ehrlichgesagt garnicht mehr was der erste Artikel war, ich lese Kreuz und Quer aus dem Forum und meinem RSS Aggregator... aber häufig skimme ich Artikel auch nur oder ignoriere sie direkt, wenn ich sehe dass jemand einen gewissen Punkt mit zig Artikeln totschmeissen will. Den Eindruck habe ich leider im Moment, nichts für ungut.

Meinen Einwurf der "Denkfaulheit" empfehle ich einfach als harmlose Stichelei im Debattengefecht zu ignorieren. :D

Alles klar, nehm ich dann so hin :D

Zum Thema:
Ich diskriminiere nicht dagegen, solang das alles im gegenseitigen Einverständnis passiert. Ich denke vergangene Fälle, wo sich irgendwelche Sekten zusammengeschlossen und im pseudo-polygamen Kollektiv zusammen Kinder großgezogen haben, haben die Reputation dieser Lebensweise sehr beschädigt. Zumal die visuellen Stereotypen dieser merkartig-religiösen Nutjobs und denen die "ohne böse Hintergründe" so leben sich ähneln dürften.

Ich finde die Ehe ist an sich schon eine gute Idee um Beziehungen "offiziell" zu machen. Für gewisse Situationen ist es oftmals notwendig eine handfestes eingetragene Beziehung zu haben und nicht seinen fluiden Status der von offizieller Seite nicht nachvollziehbar ist. Nicht nur für rein materielle Dinge oder das Sorgerecht für Kinder, sondern auch für so etwas wie medizinische Angelegenheiten. Wir leben nun einmal nicht in so einer Welt, wo alles "vertailbar" ist und alles irgendwie umsorgt wird und jeder aufeinander aufpasst. Daher ist das dann doch notwendig gewisse Regeln zu haben, die mit diesem Lebensstil *und* offiziellen Beziehungstat(i/ussen) nur sehr sehr schwer einhergehen.

Wenn du (oder jemand anders) ein ernsthaftes Interesse hat Polyamorie/Polygamie "salonfähig" zu machen, dann müsste man irgendwie ein Modell haben wer für was verantwortlich ist. Gesetze kann man anpassen, aber das muss schon irgendwie den Einzelnen vor Leuten schützen, die das System oder die Individuen ausnutzen und missbrauchen. Dabei sage ich nicht, dass das in unserem aktuellen System nicht passiert :D
 

Majnomon

Well-Known Member
Wir leben nun einmal nicht in so einer Welt, wo alles "vertailbar" ist und alles irgendwie umsorgt wird und jeder aufeinander aufpasst. Daher ist das dann doch notwendig gewisse Regeln zu haben, die mit diesem Lebensstil *und* offiziellen Beziehungstat(i/ussen) nur sehr sehr schwer einhergehen.

Die systemkritische These wäre von meiner Seite, dass wir gerade deswegen in einer entsolidarisierten Welt leben, weil wir uns u.A. kollektiv ein patriarchal-romantischen Eheideal vor die Nase halten lassen, das auf Verknappung aller Resourcen zielt, inkl. der Sexualität.

Von daher wäre die Abschaffung der heterosexuell-monogamen Eheprivilegien nur sinnvoll, um im Gegenzug andere Beziehungsformen tatsächlich salonfähiger zu machen, weil das für mehr Ausgleich, Liebe, Freiheit und Nachhaltigkeit sorgen würde. In bestimmten Kreisen nennt sich dieser Grundgedanke wohl "Eco-Sexuality" (z.B. bei Annie Sprinkle, Ex-Pornodarstellerin und "Sex-Positiv-Feministin").

P.S.: Kurz mal gegoogelt:

Ecosexuality can be an expression of sexuality inspired by nature, as a part of nature, or actually having sex with nature (natural products, toys, sunshine, water, ect.), a dating preference (ecosexuals only dating other ecosexuals), and or the belief that sex is natural and that all orientations and preferences are valid and part of the vast erotic landscape of the complex human being.
 
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Majnomon

Well-Known Member
Als erfahrener Sufi solltest du wissen,dass dies im Morgenland unvorstellbar ist.

Als erfahrener Sufi weiß ich, das für Allah nichts unmöglich ist und dass seine Wege unergründlich und jenseits jeder Vorstellung sind. Denn Allahu akbar!


Im Morgenland gab es einst den Sufi-Orden der Bektashi, aus dem das Alevitentum hervorgegangen ist. Dieser Orden pflegte eine polyamoröse Lebensweise, in der auch die Homoerotik ihren Platz haben konnte und beriet das Osmanische Heer, bevor sie im Zuge von dessen Modernisierung nach westlichem Vorbild im 19. Jahrhundert verfolgt, vernichtet und so weit eingeschüchtert wurden, dass sie ihre freizügige Lebensweise heute allenfalls noch im Verborgenen ausüben können.
 
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Majnomon

Well-Known Member

Die Ehe als Privileg und kulturelles Ideal gehört abgschafft, weil sie alle anderen Beziehungsformen diskriminiert. Das müsste doch irgendwie logisch nachvollziehbar sein? Hör Dir doch die Kirche an, wie sie gegen die Homo-Ehe wettert. Und einer polyamorösen Familie wird leicht mal das Jugendamt ins Haus geschickt (siehe Artikel bei Vice).

Dass Menschen dennoch in Zweierbeziehungen leben können, bleibt davon unberührt, ist doch klar!

Für rechtliche Fragen der Erziehung oder für die Auskunft gegenüber dem/den Partner(n) bei medizinischen Fragen würde wohl so etwas wie die eingetragene Lebensgemeinschaft ausreichen, die dann auch für andere Beziehungsmodelle anwendbar wäre.


In dem Staaten (und Religionsgemeinschaften) ein bestimmtes Modell willkürlich bevorzugen, benachteiligen sie alle anderen.
 
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