Homosexuelle in der DDR

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M

Mein_Ingomann

Guest
Ein Thema das in dieses neue Unterforum passt. Aktuell wird gleichgeschlechtliche Partnerschaft hier im Forum immer wieder diskutiert. Im historischen Zusammenhang ist auch die Meinungsbildung im zweiten deutschen Staat dazu interessant. Wie tolerant war die DDR bei diesem Thema? Zwei Artikel die zeitlich weit auseinanderliegen beleuchten das Thema ganz gut:

http://www.focus.de/politik/deutsch...tzte-tausende-auf-rosa-listen_aid_142026.html

http://www.welt.de/kultur/kino/article106222600/Was-es-hiess-in-der-DDR-schwul-zu-sein.html

Man sieht: Auch die Bewertung der DDR Oberen bewegte sich bei diesem Thema zwischen scheinbarer Toleranz und "rosa Listen" oder dem Vorwurf "westlicher Dekadenz".
 
J

Junimond

Guest
AW: Homosexuelle in der DDR

ich muss mir die artikel nicht durchlesen,um mir eine meinung zu bilden, denn ich bin da aufgewachsen und hatte durch die arbeit meiner mutter/schwester (metropol-theater, friedrich-stadt-palast) sehr viel berührung mit den leuten.

ich wusste auf anhieb noch den namen meiner träume....rainer gens (solotänzer beim friedrichstadtpalast)! man war ich verliebt mir 14 in den tänzer. wenn ich bei meiner mama im theater war, saß ich oft im saal und schaute bei den proben zu!

hier ein video :

http://www.youtube.com/watch?v=Zmex-c_Qfr8

der choreograph vom ballett wohnte bei uns auf dem hinterhof mit seinem freund. wenn die sich gezofft haben, kam immer einer runter und brauchte trost!!! mama tat das ganz selbstverständlich, papa hat die augen verdreht! aus meiner sicht kann ich nur sagen, dass ich keine anfeindungen gegenüber homosexuellen bemerkt habe. die szene hat sich oft schönhauser allee in der schoppenstube getroffen! dieser treff hat lange zeit die wende überlebt, wie ich jedoch gerade sehe.......scheint es dort ein aus zu geben!


http://www.schoppenstube.de/
 
S

sommersonne

Guest
AW: Homosexuelle in der DDR

In Leipzig war es der Gutenberg-Keller. Eine Zeitlang von mir eifrig jeden Abend frequentiert. Es war der Treffpunkt der Tänzer und Tänzerinnen des Leipziger Opernballets.

Die haben mir damals erst mal tanzen gelernt. Es war wie eine große Familie.
Damals war es ja noch nicht so üblich als junge Frau alleine tanzen zu gehen. Das war dort überhaupt kein Problem.

Ich erinnere mich aber an häufig stattfindende Kontrollen unter der Prämisse, Ausweis zeigen, wie alt sind sie denn? Wir hatten aber das Gefühl der Grund war ein ganz anderer.
 

Skeptiker

Well-Known Member
AW: Homosexuelle in der DDR

Man sieht: Auch die Bewertung der DDR Oberen bewegte sich bei diesem Thema zwischen scheinbarer Toleranz und "rosa Listen" oder dem Vorwurf "westlicher Dekadenz".

Naja, ganz so "legal" war der Verkehr zwischen Homosexuellen in der DDR bis 1988 auch nicht^^

"§ 151. Ein Erwachsener, der mit einem Jugendlichen gleichen Geschlechts sexuelle Handlungen vornimmt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Verurteilung auf Bewährung bestraft." (dieser Paragraph wurde 1988 ersatzlos gestrichen)

Aber zumindest im Strafrecht hinkte die BRD dennoch der DDR hinterher, da erst 1994 der §175 ersatzlos gestrichen wurde.


Des weiteren wundert es mich nicht, daß natürlich auch in der DDR die homosexuellen Menschen Anfeindungen ausgesetzt waren.
 
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