Kann man für den Polizisten nur hoffen ..
Macht's aber vermutlich kaum merklich weniger belastend...
Nee, klar. Aber in dem Fall ist's mMn eine naheliegende Vermutung. Ausgelöst wurde das alles durch den Alarm eines Vaters, der mit seiner Tochter spazieren ging und sich von dem später Getöteten "bedroht gefühlt" habe, hieß es. Wie und durch was auch immer. Die Polizei schickte sofort einen Streifenwagen und weitere Einsatzkräfte hin. Die ganze Situation muss nach allen Erzählungen in rasender Geschwindigkeit eskaliert sein.
Über den Kern des Geschehens - wer zuerst geballert, wer zurückgeballert hat usw. - weiß ich nichts. Nur, dass erst 3, 4 Schüsse gefallen sein sollen, die sich nach Angaben zufälliger Ohrenzeugen noch wie Feuerwerksböller anhörten, dann Schreie, sehr laute Schreie, nachfolgend eine Salve von acht bis zehn Schüssen, in die sich aber bereits heulende Sirenen von etlichen Polizei- und Rettungswagen mischten.
Spontan dachte ich erst an eine Einrichtung für psychisch Kranke in unmittelbarer Nähe, einen Patienten, der sich seltsam aufgeführt hat. Kommt ja vor und wird beileibe nicht von allen richtig gedeutet und toleriert.
Hoffentlich haben die Spaziergänger, die die Polizei riefen, die Lage nicht nur überinterpretiert, dachte ich ... sich "bedroht fühlen" ist ja ein dehnbarer Begriff. Aber wenn jemand mit Schlagstock und Schreckschusswaffe unterwegs ist, kann man unterstellen, dass er/sie keineswegs nur Love & Peace & Selbstverteidigung im Sinn hat. Und die lange kriminelle Laufbahn des Mannes scheint das zu bestätigen. : /
Vielleicht wollte er sich tatsächlich nur "selbst verteidigen", weiß man nicht. Gegen irgendwelche Dämonen in seinem Kopf, andere Menschen, die er vielleicht dafür hielt - weiß man alles nicht. Letztlich hat sein Verhalten eine Situation herbeigeführt, in der relativ klar war, dass er keineswegs unbeschadet da heraus kommt und keine Chance hat. Das ist es, was ich mit suicide by cop meine.
In der Wirkung ähnlich wie bei Leuten, die genau wissen, dass sie gegen eine andernfalls sich heftig verschlimmernde und potenziell tödliche Erkrankung Medikamente nehmen müssen und sich weigern. Gibt's ja auch. Aus unterschiedlichen Gründen. Und wenn einer/r deshalb stirbt, kann man von indirektem Suizid reden.