Ich zünde eine Kerze an für

sommersonne

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Es ist nicht unbedingt das Priestertum von Cardenal was mir an dem Bild nicht gefällt. Es ist der Papst der Kardenal auf dem Bild ausschimpft weil er sich mit dem Volk solidarisiert hat. Der hat sich dann auch später folgsam von Ortega distanziert. Das war, wenn mich nicht alles täuscht, der Papst der sich immer mit den polnischen Kohlekumpeln solidarisiert hatte.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Papst Johannes Paul II war ja selber Pole und strammer Antikommunist. Kalter Krieger. Ohne jedes Verständnis dafür, wie man in Lateinamerika Christ und Kommunist gleichzeitig sein kann. Konkreter Streitpunkt war allerdings, daß Cardenal Minister geworden war. Politische Ämter sind Priestern untersagt.

Das war die erste Lateinamerikareise dieses Papstes, und es gibt Bilder von dieser Reise, wo er dann den chilenischen Diktator Pinochet aufs allerherzlichste begrüßt. Und das ist ein Papst, der sich der Medien sehr bewußt war, und der Macht der Bilder.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das ist der, der Ernesto Cardenal entdeckt hat – wo der noch nur Liebesgedichte veröffentlicht hatte, an Priestertum war noch kein Denken!
ziehe ich zurück, Schulz war begeistert von den „Psalmen“. Und wollte den Autor unbedingt verlegen.

Und es ist wunderbar, wie sie ihn verlegt haben und immer noch tun, auch wenn sie jetzt nicht mehr das Geld damit machen.
 

sommersonne

Well-Known Member
Papst Johannes Paul II war ja selber Pole und strammer Antikommunist. Kalter Krieger. Ohne jedes Verständnis dafür, wie man in Lateinamerika Christ und Kommunist gleichzeitig sein kann. Konkreter Streitpunkt war allerdings, daß Cardenal Minister geworden war. Politische Ämter sind Priestern untersagt.

Das war die erste Lateinamerikareise dieses Papstes, und es gibt Bilder von dieser Reise, wo er dann den chilenischen Diktator Pinochet aufs allerherzlichste begrüßt. Und das ist ein Papst, der sich der Medien sehr bewußt war, und der Macht der Bilder.
Stimmt Kardenal war Minister geworden. Päpste haben wohl allgemein wenig übrig für ihre Schäfchen. Hauptsache ist die Kirche, die Kirche und die Kirche.
 

Bintje

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Stimmt Kardenal war Minister geworden. Päpste haben wohl allgemein wenig übrig für ihre Schäfchen. Hauptsache ist die Kirche, die Kirche und die Kirche.

Karol Wojtyla war geprägt vom polnischen Katholizismus und insofern krachkonservativ, auch wenn viele Schäflein anfangs noch hofften, er werde vielleicht etwas frischen Wind hineinbringen. Aber wie wenig das zutraf, zeigte sich u.a. in seinem Umgang mit der lateinamerikanischen Befreiungstheologie und insbesondere auch Cardenal. Damit hat er viel verschenkt, ganz viel. Die Befreiungstheologen hatten ja eine enorme Ausstrahlung, standen auch in katholischen Studentengemeinden in Westdeutschland teils hoch im Kurs. Man hoffte auf Reformen, aber der Vatikan war in keiner Weise offen dafür, und das hat etliche enttäuscht. Bis hin zum Austritt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Vor allem hat man Lateinamerika geräumt für die Pfingstler. Wenn Jesus Christus nicht der Befreier ist, dann wird zumindest der Heilige Geist verabreicht als Opium fürs Volk.
 

Alubehütet

Well-Known Member
OAXACA DE JUÁREZ/MANAGUA epd | Wegen befürchteter Angriffe auf die Trauergemeinde ist der nicaraguanische Dichter und Befreiungstheologe Ernesto Cardenal einen Tag früher beerdigt worden als geplant. Nachdem eine Trauermesse zu Ehren Cardenals von Sympathisanten von Präsident Daniel Ortega gestört worden war, wurde der Geistliche am Freitag „heimlich bestattet“, wie die Zeitung Confidencial berichtete.
:mad::(
 
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