Ingeborg, meine Liebe!

Vaterlich

Well-Known Member
Dank der kalten, verflixten, banalen deutschen Grammatik, mit der ich seit Jahren raufe, habe ich leider wenige bis keine Gedichte im deutschen gelesen. Eine Art Verlust! Aber eines liebe ich sehr. Sogar das "Annabel Lee" im englischen scheint mir, im Vergleich zu "Eine Art Verlust", wie flaches und totes Wasser! Und das Gedicht ist von meiner Liebe, Ingeborg Bachmann.

Seit einigen Tagen faellt mir dieses Gedicht plötzlich und immer wieder ein. Die ersten Zeilen finde ich bewegend, rhytmisch, melodisch. Die Tempo ist ja rasend!:

Gemeinsam benutzt: Jahreszeiten, Bücher und eine Musik.
Die Schlüssel, die Teeschalen, den Brotkorb, Leintücher
und ein Bett.
Eine Aussteuer von Worten, von Gesten, mitgebracht,
verwendet, verbraucht.
Eine Hausordnung beachtet. Gesagt. Getan. Und immer
die Hand gereicht.


Fast will ich durchdrehen wenn ich diese Zeilen lese! Und die letzte Zeile ist quasi ein goldener Schuss:

Nicht dich habe ich verloren,
sondern die Welt.


Perfekt!

Sollte Mann sich in so eine Frau wie Ingeborg nicht verlieben, dann in welche Frau?
 

Leo_69

Well-Known Member
Dank der kalten, verflixten, banalen deutschen Grammatik, mit der ich seit Jahren raufe, habe ich leider wenige bis keine Gedichte im deutschen gelesen. Eine Art Verlust! Aber eines liebe ich sehr. Sogar das "Annabel Lee" im englischen scheint mir, im Vergleich zu "Eine Art Verlust", wie flaches und totes Wasser! Und das Gedicht ist von meiner Liebe, Ingeborg Bachmann.

Seit einigen Tagen faellt mir dieses Gedicht plötzlich und immer wieder ein. Die ersten Zeilen finde ich bewegend, rhytmisch, melodisch. Die Tempo ist ja rasend!:

Gemeinsam benutzt: Jahreszeiten, Bücher und eine Musik.
Die Schlüssel, die Teeschalen, den Brotkorb, Leintücher
und ein Bett.
Eine Aussteuer von Worten, von Gesten, mitgebracht,
verwendet, verbraucht.
Eine Hausordnung beachtet. Gesagt. Getan. Und immer
die Hand gereicht.


Fast will ich durchdrehen wenn ich diese Zeilen lese! Und die letzte Zeile ist quasi ein goldener Schuss:

Nicht dich habe ich verloren,
sondern die Welt.


Perfekt!

Sollte Mann sich in so eine Frau wie Ingeborg nicht verlieben, dann in welche Frau?

Die Welt kannst du nicht verlieren!
Du stehst drauf. Nicht mal wenn du hüpfst.
Nagut auf Ingeborg scheinst du ja auch zu stehen:rolleyes:
 
G

Gladio

Guest
Dank der kalten, verflixten, banalen deutschen Grammatik, mit der ich seit Jahren raufe, habe ich leider wenige bis keine Gedichte im deutschen gelesen. Eine Art Verlust! Aber eines liebe ich sehr. Sogar das "Annabel Lee" im englischen scheint mir, im Vergleich zu "Eine Art Verlust", wie flaches und totes Wasser! Und das Gedicht ist von meiner Liebe, Ingeborg Bachmann.

Seit einigen Tagen faellt mir dieses Gedicht plötzlich und immer wieder ein. Die ersten Zeilen finde ich bewegend, rhytmisch, melodisch. Die Tempo ist ja rasend!:

Gemeinsam benutzt: Jahreszeiten, Bücher und eine Musik.
Die Schlüssel, die Teeschalen, den Brotkorb, Leintücher
und ein Bett.
Eine Aussteuer von Worten, von Gesten, mitgebracht,
verwendet, verbraucht.
Eine Hausordnung beachtet. Gesagt. Getan. Und immer
die Hand gereicht.


Fast will ich durchdrehen wenn ich diese Zeilen lese! Und die letzte Zeile ist quasi ein goldener Schuss:

Nicht dich habe ich verloren,
sondern die Welt.


Perfekt!

Sollte Mann sich in so eine Frau wie Ingeborg nicht verlieben, dann in welche Frau?

Ich bewundere Ihre Affinität zur Lyrik.
 
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