Islamischer Religionsunterricht an deutschen Schulen

Mendelssohn

Well-Known Member
Heute hat das Oberverwaltungsgericht in Münster entschieden, daß islamischer Religionsunterricht kein versetzungsrelevantes Schulfach ist wie etwa katholische oder evangelische Religion. Dies hängt damit zusammen, daß der Islam keine einheitliche Glaubensgemeinschaft ist und die beiden klagenden Verbände nicht eine gesamte Religionsgemeinschaft abbilden.
Dennoch bleibt der Islamunterricht in NRW-Schulen in seiner bisherigen Form erhalten. Das Curriculum wird in Zusammenarbeit des Ministeriums mit einem Beirat erstellt. So bleibt das Ministerium Herr des Verfahrens und nicht eine mehr oder weniger zufällige islamische Vertretung, die nicht die Gesamtheit der inzwischen 5 Millionen Muslime in Deutschland abbildet.
Das Ministerium begrüßt das Urteil des Oberverwaltungsgerichts. Das Institut für Islamwissenschaft der Uni Münster, das die Lehrer für dieses Schulfach ausbildet, gewiß auch.

Zur Sache aus rechtlicher Sicht:
https://www.zdf.de/nachrichten/heut...w-interview-mit-professor-hillgruber-100.html

Zur Position des Ministeriums:
https://www.schulministerium.nrw.de...171109_Klage_islamischer_Verbaende/index.html
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Wenn z. B. DITIB die Autorität über die Curricula des Islamunterrichts an NRW-Schulen erhielte, wäre dies ein direkter Einfluß des türkischen Staats auf deutsche Bildungseinrichtungen. DITIB repräsentiert ja nicht eine Religionsgemeinschaft, sondern ist eine türkische Religionsbehörde.
Wie sähe es denn aus, wenn ein Kalifat beim Islamunterricht mitreden wollte? Ein Kalifat erscheint mir vergleichbar mit dem Kirchenkonstrukt, jedenfalls repräsentiert es nach meinem Verständnis eine Glaubensgemeinschaft.
 

EnRetard

Well-Known Member
Christian Hillgruber vertritt ziemlich eigenwillige Positionen: 2014 fantasierte er in der FAZ etwas von einer angeblichen homosexuellen Lobby, die der heterosexuellen Mehrheit ein de-facto Verbot aufgezwungen zu haben, Homosexualität weiterhin moralisch verwerflich zu finden. Lautstark fordert er Meinungs- und Gewissensfreiheit für Leute ein, die Homosexuelle grundsätzlich ablehnen. http://www.faz.net/aktuell/politik/...freiheit-einer-neuen-minderheit-12812195.html
Ebenfalls in der FAZ http://www.faz.net/aktuell/politik/...grationshindernis-ersten-ranges-13389659.html verlangte er eine Verschärfung des Gotteslästungsparagraphen 166. Jede Verächtlichmachung von religiösen Inhalten müsse unter Strafe gestellt und verfolgt werden, nicht nur, wenn sie den öffentlichen Frieden störe. Die zulässige Religionskritik sei ein Integrationshindernis ersten Ranges. Besonders heftig kritisiert er hier die Zeitschrift Charlie Hebdo, die Religion (gemeint ist der Islam) grob beleidigt habe.
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Es ist daher nicht überraschend, dass Hillgruber in dem ZDF-Interview in der Frage des Religionsunterricht der Position der klagenden Islamverbände zuneigt.

Ich kann den Mann nicht ernstnehmen.
 

Alubehütet

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Christian Hillgruber vertritt ziemlich eigenwillige Positionen: 2014 fantasierte er in der FAZ etwas von einer angeblichen homosexuellen Lobby, die der heterosexuellen Mehrheit ein de-facto Verbot aufgezwungen zu haben, Homosexualität weiterhin moralisch verwerflich zu finden. Lautstark fordert er Meinungs- und Gewissensfreiheit für Leute ein, die Homosexuelle grundsätzlich ablehnen.
Nimm die „Homo-Lobby“ raus, dann sehe ich das entschieden genauso. Ablehnung der Homosexualität ist Bestandteil der abrahamitischen Religionen. Das müssen wir genau so aushalten, wie sie die Gayprides ertragen müssen.

Davon ab. Ein Dachverband wie der Zentralrat ist eben wirklich keine Religionsgemeinschaft. Wie Zeugen Jehovas oder die Bahai. Ein Dachverband ist ein Dachverband von Religionsgemeinschaften. DITIB schon eher.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Schlimmer noch als diese Tatsache ist, dass Gerichte bereit sind, dieser unter der Fahne der „Antidiskriminierung“ gebieterisch vorgetragenen, freiheitswidrigen Forderung nachzugeben. So wurde beispielsweise in Großbritannien ein Hotelier, der aus religiösen Gründen einem verpartnerten schwulen Paar kein Zimmer mit Doppelbett vermieten wollte, wegen „Diskriminierung“ zu Schadensersatz verurteilt. Der dortige Supreme Court hielt das Verhalten des Hoteliers für einen „Affront gegen die Menschenwürde“! Es wird Zeit, daran zu erinnern, dass auch andere Personen als Homosexuelle Freiheit und Würde haben und daher nicht gegen ihr religiös oder anders begründetes Gewissen gezwungen werden dürfen, praktizierter Homosexualität im Wortsinne wie im übertragenen Sinne Raum zu geben.
Da hat er doch schlicht Recht? o_O

ebay macht nichts, was mit Nikotin zu tun hat. Also nicht nur keine Tabakprodukte, sondern auch keine Pfeifen, keine Wasserpfeifen, keine elektrischen Zigaretten. Finden die nicht gut, an sowas wollen sie kein Geld verdienen. Ich finde, das ist deren gutes Recht, ethisch zu handeln. Das kann ich einem evangelikalen Hoteliers nicht verwehren. Einem Arbeitgeber höchstens.
 

EnRetard

Well-Known Member
Nimm die „Homo-Lobby“ raus, dann sehe ich das entschieden genauso. Ablehnung der Homosexualität ist Bestandteil der abrahamitischen Religionen. Das müssen wir genau so aushalten, wie sie die Gayprides ertragen müssen.
Leider wohl kein Scherz. Nein wir müssen keine Diskrimimierung aufgrund sexueller Orientierung ertragen müssen. Auch nicht aus religiösen Gründen. Ebensowenig wie wir Diskriminierung aufgrund anderer unveränderlicher körperlicher Merkmale wie Geschlecht oder Hautfarbe ertragen müssen.

Ein Dachverband wie der Zentralrat ist eben wirklich keine Religionsgemeinschaft. Wie Zeugen Jehovas oder die Bahai. Ein Dachverband ist ein Dachverband von Religionsgemeinschaften. DITIB schon eher.
Ditib ist eine Nebenstelle einer ausländischen Behörde. Die Zeugen Jehovas hingegen haben in allen Bundesländern Körperschaftsstatus. http://www.wz.de/home/politik/nrw/n...hovas-den-rechtsstatus-einer-kirche-1.2369708
 

Alubehütet

Well-Known Member
Gesichtsverhüllung geht mir zu weit, aber ich bin entschieden dafür, daß Frauen sich verschleiern dürfen – Wie es lassen dürfen. Ich bin entschieden dafür, daß Schwule ihre Gayprides zelebrieren dürfen, aber auch dafür, daß Menschen sagen dürfen, das ist mit meiner über 3000 Jahre alten Religion nicht vereinbar, nie gewesen. Es gibt eigene Hotels für Schwule, warum soll ein evangelikaler Hotelier sein Hotel nicht schwulenfrei halten dürfen? Soll ein Rasta eBay verklagen dürfen, weil sie ihn an seiner Religionsausübung, das Kiffen, hindern?
 
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