Erdogans Macht ist deshalb brüchig, weil er durch seine ganze Unbelehrbarkeit, wie Güvens Kommentar aufzeigt, nur noch zweitklassige Leute um sich scharen kann. Die sind zwar bestechlich, aber eben nicht besonders weitsichtig. Und wenn die Lira immer mehr absackt und der Devisensockel steigen muss, um überhaupt den Laden noch am Laufen zu halten, dann können gar nicht genug Lira gedruckt werden, um den öffentlichen Dienst und das Militär zu bezahlen, geschweige zu kaufen. Hinzu kommt, dass er die Türkei außenpolitisch abgewirtschaftet und sämtlichen Einfluss verspielt hat. Hier waren möglicherweise drittklassige Ratgeber am Werk.
Erdogans gesamte Identitätspolitik auf den Stützen des Nationalismus und der DITIB (türkische Muslimbruderschaft) geht langsam aber sicher den Bach runter. Denn nichts wird besser. Nicht einmal der Fußball.