Jerusalem

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich konnte auch nach längerem Suchen nichts Entsprechendes finden und hätte auf Anhieb auf die Golf-Emirate getippt. https://en.wikipedia.org/wiki/Education_Index
Hier landet Palästina hinter Saudi Arabien, Bahrein, Jordanien, Katar, den Emiraten und dem Libanon. Der Abstand zu Saudi-Arabien (Platz 55) zu Palästina (101) ist schon recht groß.
Z. B. hier:
"In Palästina besteht eine allgemeine Schulpflicht für Kinder zwischen dem 6. und 15. Lebensjahr. Bis zur 10. Klasse gibt es eine einheitliche Schulausbildung. Der Notendurchschnitt entscheidet dann, ob die Jugendlichen auf weiterführende Schulen gelangen, wo sie innerhalb von zwei Jahren das Abitur (Tawjihi) ablegen. Die Abiturprüfungen werden seit 1994/95 von den zuständigen palästinensischen Behörden abgenommen.

90% der palästinensischen Schülerinnen und Schüler besuchen nach der 10. Klasse weiterführende Schulen und mehr als 80% der Abiturient/inn/en machen nach dem Tawjihi mit der Ausbildung weiter.

2017 gab es laut eines Berichts der EU-Kommission 49 höhere Bildungseinrichtungen in Palästina: 14 Universitäten, 16 "University Colleges", 18 "Community Colleges" sowie eine Fernuniversität mit 22 Filialen. Zu den bekanntesten, größten und besten gehören die Al-Najah National Universität in Nablus und die Universität Birzeit nördlich von Ramallah sowie die Islamische Universität Gaza."

https://www.liportal.de/palaestinensische-gebiete/gesellschaft/
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Grundsätzlich stimme ich dir zu. In diesem Fall aber nicht. Ihre Armut ist selbstgewählt, ihr Erpressungspotential beträchtlich.
Interessante Argumentation, dass Menschen sich deshalb dafür entscheiden, arm zu sein, um den Staat mit ihrer Armut zu erpressen, so dass er nach rechts rückt.
Die Juden sind schon ein besonderes Völkchen, jedenfalls das einzige, das eine beträchtliche Anzahl von Menschen hervorbringt, die sich bewusst und freiwillig für ein Leben in Armut entscheiden ("selbstgewählte Armut"). Ganz schön akrobatisch argumentiert. :)
 

EnRetard

Well-Known Member
"Rechts" ist hier nicht der richtige Begriff. Rechts ist Israels Politik schon, rechtser geht's kaum noch. Dafür sorgen die Interessenvertreter der Siedler. Es geht um die religiöse Agenda. Ich frage mich zudem, warum du dich unwissend stellst. Du kennst doch israelische Innenpolitik besser als jeder hier außer vielleicht Skeptiker.
Nicht akrobatisch, noch nicht mal argumentiert.
Einfach nur (relativ) unkritisch Medienberichte wiedergekaut. Haredi-Männer arbeiten traditionell eher selten, dafür betreiben sie religiöse Studien. Angesichts der Zunahme des Haredi-Bevölkerungsanteils wird das zunehmend schwierig, also versucht der Staat sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. https://www.theguardian.com/world/2...aeli-ultra-orthodox-are-being-drawn-into-work

Das Erpressungspotential hat nichts mit Arbeit vs. Tora-Studien zu tun, sondern damit, dass rechte wie - früher, lang ist's her - Arbeitspartei-Regierungen sie als Mehrheitsbeschaffer brauchen und trotz zunehmender Verärgerung ihre Freistellung von der Wehrpflicht beibehalten. Auch wenn zum Beispiel Herr Lapid den vorletzten Wahlkampf mit dem Versprechen der Streichung ihrer Privilegien bestritten hat.
 

EnRetard

Well-Known Member
Z. B. hier:
"In Palästina besteht eine allgemeine Schulpflicht für Kinder zwischen dem 6. und 15. Lebensjahr. Bis zur 10. Klasse gibt es eine einheitliche Schulausbildung. Der Notendurchschnitt entscheidet dann, ob die Jugendlichen auf weiterführende Schulen gelangen, wo sie innerhalb von zwei Jahren das Abitur (Tawjihi) ablegen. Die Abiturprüfungen werden seit 1994/95 von den zuständigen palästinensischen Behörden abgenommen.

90% der palästinensischen Schülerinnen und Schüler besuchen nach der 10. Klasse weiterführende Schulen und mehr als 80% der Abiturient/inn/en machen nach dem Tawjihi mit der Ausbildung weiter.

2017 gab es laut eines Berichts der EU-Kommission 49 höhere Bildungseinrichtungen in Palästina: 14 Universitäten, 16 "University Colleges", 18 "Community Colleges" sowie eine Fernuniversität mit 22 Filialen. Zu den bekanntesten, größten und besten gehören die Al-Najah National Universität in Nablus und die Universität Birzeit nördlich von Ramallah sowie die Islamische Universität Gaza."

https://www.liportal.de/palaestinensische-gebiete/gesellschaft/

Ich bestreite nicht, dass das Bildungswesen des Westjordanlands und das Gazas in Anbetracht der finanziellen Lage und der Abschottung - ganz besonders Gazas - durch die Besatzungsmacht erstaunlich gut ist. Der einzige Bezug zu Israel, der mir logisch erscheint ist der: Wenn schon dauerhaft eingeknastet, dann wenigstens was Sinnvolles gegen die Ödnis tun.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich bestreite nicht, dass das Bildungswesen des Westjordanlands und das Gazas in Anbetracht der finanziellen Lage und der Abschottung - ganz besonders Gazas - durch die Besatzungsmacht erstaunlich gut ist.
Daher meine Überlegung, ob es vielleicht mit der geographischen und letztlich kulturellen Nähe zu Israel zu tun hat, dass das Bildungsniveau der Palästinenser so hoch ist.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
"Rechts" ist hier nicht der richtige Begriff. Rechts ist Israels Politik schon, rechtser geht's kaum noch. Dafür sorgen die Interessenvertreter der Siedler. Es geht um die religiöse Agenda.
Wen von der korrupten real-estate Fraktion interessiert irgendeine religiöse Agenda???
Das einzige, was hier interessiert, ist den Staat dafür abzukassieren, dass er Sozialbauten für jene Sekten baut, für die man in der Stadt keinen Job findet, die aber schon immer da waren und auch irgendwie versorgt werden müssen. Also wir haben es hier nicht mit selbstgewählter Armut zu tun, sondern mit Leuten, die so leben, wie sie seit hunderten von Jahren leben und für die der moderne Staat keinen Platz mehr hat. Es sind keine Zugereisten, keine Ex-Sowjets, wenn du so willst, die Überreste der Gebliebenen, Bio-Palästina Bewohner. Gerade sie darf man aus guten Gründen wohl nicht vertreiben. Daher das große Geld mit der Aussiedlungspolitik.
 

EnRetard

Well-Known Member
Daher meine Überlegung, ob es vielleicht mit der geographischen und letztlich kulturellen Nähe zu Israel zu tun hat, dass das Bildungsniveau der Palästinenser so hoch ist.
Das klingt für mich zynisch. Ich gehe davon aus, ohne die Behinderung des Austauschs mit anderen arabischen Staaten und dem Rest der Welt wäre das palästinensische Bildungswesen noch erfolgreicher.
 

EnRetard

Well-Known Member
Wen von der korrupten real-estate Fraktion interessiert irgendeine religiöse Agenda???
Das einzige, was hier interessiert, ist den Staat dafür abzukassieren, dass er Sozialbauten für jene Sekten baut, für die man in der Stadt keinen Job findet, die aber schon immer da waren und auch irgendwie versorgt werden müssen. Also wir haben es hier nicht mit selbstgewählter Armut zu tun, sondern mit Leuten, die so leben, wie sie seit hunderten von Jahren leben und für die der moderne Staat keinen Platz mehr hat. Es sind keine Zugereisten, keine Ex-Sowjets, wenn du so willst, die Überreste der Gebliebenen, Bio-Palästina Bewohner. Gerade sie darf man aus guten Gründen wohl nicht vertreiben. Daher das große Geld mit der Aussiedlungspolitik.
Reden wir von denselben Leuten? Ich meine die Haredim.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Reden wir von denselben Leuten? Ich meine die Haredim.
Von denen etwa 10 000 in Palästina lebten, bevor der osteuropäische Exodus Ende des 19. Jahrhunderts begann. Die Haredim sind keine einheitliche Gruppierung. Gemeinsam ist den unterschiedliche Gruppierungen nur ihre Selbstzuordnung zum schriftzentrierten rabbinischen Judentum. Daher wäre es verkürzend unter Haredim nur den (osteuropäischen) Chassidismus zu fassen, der im 18. und 19. Jahrhundert als Gegenströmung zur Haskala seine Hochzeit erlebte.
Zur Zeit Ben Gurions zählte etwa 1% der israelischen Bevölkerung zu den Haredim, weshalb er sie unter einen besonderen staatlichen Schutz stellte (von dem sie heute noch profitieren). Durch ihren Kinderreichtum haben sie es inzwischen auf mehr als 10% der Bevölkerung gebracht, also nicht durch Zuzug. Ihre Armut ist nicht selbstgewählt, sondern Resultat ihrer weltabgewandten Lebensform, die im rabbinischen (Schrift-)Judentum seit mehr als 2000 Jahren praktiziert wird.
 
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