Keine ehrenamtliche Tätigkeit bei HARZ IV?

grünesblau

Well-Known Member
Ich bin heute über folgende Meldung gestolpert:

Sozialintegrative Leistungen der Kommunen im Hartz-IV-System: Ziele wurden nicht erreicht
Warum auch acht Jahre nach Einführung von Hartz-IV der ganzheitliche Unterstützungsansatz nicht eingelöst wurde Einleitung Mit Hartz IV wurde die größte Sozialreform in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland umgesetzt wurde (…)
Mit der Hartz-IV-Reform sollten Arbeitslose soziale und arbeitsmarktliche Integrationshilfen aus einer Hand erhalten. Doch aktuelle Berichte aus dem Bundesarbeitsministerium und dem Berliner Senat zeigen: auch acht Jahre nach der Einführung von Hartz-IV sind diese Ziele nicht erreicht.
Quelle

Und dann wurde dazu dieser Tweet gezeigt:

Behördenunsinn_HarzIV.jpg

Quelle

Da fasst man sich doch an den Kopf, oder? Welcher Gedanke steht dahinter? Das Geld nicht über zwei Ecken an eine ehrenamtliche Einrichtung zu zahlen, sondern den Arbeitslosen für den "regulären" Arbeitsmarkt frei zu halten? Aber wozu dann bitte das Gefasel von sozialintegrativen Maßnahmen. Klang so schön!?
 

alterali

Well-Known Member
Das Ehrenamt wurde ja vor einiger Zeit neu reguliert.
Ich hab damals die Diskussionen im Bundestag verflogt.

Aus diesem Aufhebungsvertrag des Vereins spricht natürlich Zynismus.

Im Prinzip geht es wohl um folgendes:
Wenn Hartzempfänger ein Ehrenamt ausüben (auch müssen) so werden die sogenannten Kostenerstattungen nur bis zu geringen Beträgen nicht angerechnet.

Ich halte ja Ehrenamt, das eigentlich notwendige reguläre Arbeitsplätze ersetzt/entlastet sowieso für eine Sauerei.
Aber viele Firmen sind darauf angewiesen.
Für mich auch eine Unterlaufung von Tarif- und auch Mindestlöhnen.

Das Ehrenamt war ursprünglich Laienrichter, (Un)Freiwillige Feuerwehr, THW und ähnliches

Nach Bild findet das Arbeitsministerium wohl die Kürzung nicht in Ordnung.
http://www.bild.de/regional/berlin/hartz-4/behoerde-straft-ehrenamtliche-32507356.bild.html
 

grünesblau

Well-Known Member
Das Ehrenamt wurde ja vor einiger Zeit neu reguliert.
Ich hab damals die Diskussionen im Bundestag verflogt.

Aus diesem Aufhebungsvertrag des Vereins spricht natürlich Zynismus.

Im Prinzip geht es wohl um folgendes:
Wenn Hartzempfänger ein Ehrenamt ausüben (auch müssen) so werden die sogenannten Kostenerstattungen nur bis zu geringen Beträgen nicht angerechnet.
[/quote]


Ich habe diese Neuregulierung nicht mitverfolgt und stolpere gerade "recherchetechnisch" hinterher. ;)

Für mich entspringt dieses Gemurksel einem ohnehin kränkelnden System. Ehrenamtliche Arbeit verkommt zu einem sozialen Sparschwein am Menschen und wer in der HARZ IV-Falle steckt, darf sich nicht einmal in der Gemeinschaft einbringen, wenn er dafür 25 € zuviel bekommt. :rolleyes:
 

Lumpi

Member
Wer das nicht verstanden hat, die einführung von Hartz IV war die politisch gewollte Abkoppelung eines großteils der Gesellschaft, angeblich zur Wohlstandswahrung für den Rest. Dessen rühmt sich SPD ja bis heute. Und das bedeutet für diese Leute: Gezwungen sein, unter dem Existenzminimum zu leben (denn bis mal ein neues Urteil gefällt wird, wo das liegt, ist die Realität wieder ein Stück weiter). Gezwungen sein, seine Privatsphäre aufzugeben und zu unmoralischen Löhnen Drecksarbeit zu machen. Gezwungen sein, soziale Kontakte einzudampfen, die zumindest ein Stück Normalität in dieses traurige Leben am Rand bringen. Eigentlich eine neue Form der Leibeigenschaft. Alles in diesem Posting ist natürlich nur meine eigene Meinung.
 
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