Kommunalwahlen am 31. März in der Türkei

Bintje

Well-Known Member
Wenn ich das richtig einordne, kam diese Entscheidung nicht vom Hohen Wahlrat, sondern von einer untergeordneten Behörde. Grundsätzlich ist es so, dass erst die lokalen Wahlkommissionen entscheiden, dann (bei Widerspruch) geht's auf die Bezirks-, dann ggf. auf die Provinzebene - und erst danach kommt die nationale Ebene.
Gegen die Entscheidung des Hohen Wahlrats als letzter Instanz ist dann kein Widerspruch mehr zulässig, das ist rechtskräftig. Und die YSK hat für den Fall von Neuwahlen bereits den 2. Juni 2019 bestimmt. Da gibt's jetzt bestimmt jede Menge Druck ...
 

Bintje

Well-Known Member
Yıldırım gibt sich staatsmännisch. Sinngemäß: In Istanbul sei die Wahl abgeschlossen, die städtische Wahlbehörde habe İmamoğlu zum Sieger erklärt. Demokratie und Recht funktionieren. Seine Partei werde weiter alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Das letzte Wort habe nun die oberste Wahlkommission YSK.

Bildschirmfoto 2019-04-17 um 21.29.11.png
Quelle

Was in der Richtung hatte ich schon erwartet. Das klingt für meine Begriffe nach Vorwahlkampf.
Vermutlich geht er davon aus, dass die YSK die Wahl wiederholen lässt. Und falls es nicht dazu kommt, kann die AKP immer sagen: die Demokratie funktioniert! Dazu den Modus von Auftragsvergaben zentralistisch gestalten, Finanzen kürzen, wo's geht - und schon sind İmamoğlu die Hände gebunden.
 
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