Kommunismus

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Pit 63

Guest
Es wäre nur zu analysieren, ob der Kommunismus eben jene Werte wirklich beinhaltet bzw. für wen.

Kommunismus leitet sich aus dem lateinischen communis = gemeinsam ab, Sozialismus aus socialis = kameradschaftlich.
Das klingt doch nicht schlecht, gerade in einer Zeit, in der sich die Gesellschaft wieder zunehmend auseinanderdividiert.

Die von mir genannten Werte waren ein frühsozialistisches Motto während der französischen Revolution, das irgendwann später offizielles Republikmotto wurde.
So wie ich das sehe, wird im Zusammenhang mit abstrakten aber politisch besetzten Begriffen heute allerortens aus machtpolitischen Gründen in geradezu verblödeter Weise ideologisiert und polemisiert. So befördert man intelektuelle Unmündigkeit und schablonenhaftes Schubladendenken.
Ich nenne das Sprachherrschaft zur Wahrung von tatsächlichen oder ideologischen Besitzständen.
Durch die nicht enden wollenden Verweise auf vergangenes Unrecht oder Schreckensherrschaften unter Einsatz entsprechender begrifflicher Rechts- Links- Schubladen- Polemik werden die Menschen heute aber weniger informiert und aufgeklärt als vielmehr manipuliert und unter Druck gesetzt.
 
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Pit 63

Guest
Nur das die Durchsetzung nicht auf ideologischer Basis stattfand, sondern auf militärischer und totalitärer!

Das spielt aber keine Rolle für die Frage, ob die politischen Ideen der Kommunisten sowie der Kampf dafür bei historischer Betrachtung gesellschaftlich/gesellschaftsmoralisch als gerechtfertigt anzusehen ist. Als jemand, der gerne auf die Geschichte zurückgreift, solltest Du das eigentlich wissen.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Das spielt aber keine Rolle für die Frage, ob die politischen Ideen der Kommunisten sowie der Kampf dafür bei historischer Betrachtung gesellschaftlich/gesellschaftsmoralisch als gerechtfertigt anzusehen ist. Als jemand, der gerne auf die Geschichte zurückgreift, solltest Du das eigentlich wissen.

Es geht um die angebliche Alternativlosigkeit des Leninschen/Stalinschen Weges und dort hat sie insofern recht, als das Alternativen gar nicht erst zugelassen wurden sondern gleich brutals unterdrückt. Es war keine Alternativlosikgeit aufgrund ideologischer oder gar moralischer Überlegenheit sondern eine Alternativlosigkeit aufgrund von Terror.
 

Msane

Well-Known Member
Der Kommunismus wird immer scheitern, denn er berücksichtigt nicht das Streben der Menschen sich selbst zu verwirklichen.
Schlußendlich wird eine kommunistische Gesellschaftsform immer auf Repressionen zurückgreifen müssen um ihr Volk in Schach zu halten.
Und wie die Geschichte beweist, geht das nicht lange gut.


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Pit 63

Guest
Es geht um die angebliche Alternativlosigkeit des Leninschen/Stalinschen Weges und dort hat sie insofern recht, als das Alternativen gar nicht erst zugelassen wurden sondern gleich brutals unterdrückt. Es war keine Alternativlosikgeit aufgrund ideologischer oder gar moralischer Überlegenheit sondern eine Alternativlosigkeit aufgrund von Terror.

Das sehe ich anders. In der damaligen Zeit lag es bei historischer Betrachtung nahe, die moralische Überlegenheit und Alternativlosigkeit des Sozialismus/Kommunismus gegenüber den tradierten Herrschaftssystemen anzunehmen.
Was damals wie heute gerne vergessen wird, ist das problematische Verhältnis zwischen dem angestrebten Zweck und den angewendeten Mitteln.
Radikalität, Kompromisslosigkeit und Gewalt gegen Andersdenkende sind keine Erfindung der Kommunisten.
Das Problem damals wie heute ist: Wer ideologisch schablonenhaft in richtig und falsch, schwarz und weiss einteilt, der kommt schnell zu der Überzeugung, dass es trotz weisser und richtiger Einstellung sinnvoll ist, schwarz und falsch zu handeln, damit das schwarze und falsche in den anderen überwunden wird. Dass es so nicht funktioniert, erleben wir heute nicht weniger als die Menschen damals, nur nicht in dem Ausmass und die Protagonisten sind andere.
 
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Pit 63

Guest
Der Kommunismus wird immer scheitern, denn er berücksichtigt nicht das Streben der Menschen sich selbst zu verwirklichen.
Schlußendlich wird eine kommunistische Gesellschaftsform immer auf Repressionen zurückgreifen müssen um ihr Volk in Schach zu halten.
Und wie die Geschichte beweist, geht das nicht lange gut.
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Diese irrige Aussage scheint mir unmittelbar der herrschenden Schubladenrhetorik entlehnt.
Etwas differenzierter und weniger oberflächlich sollte man schon an das Thema herangehen, wenn man mit Menschen diskutiert, die das anders sehen und auch schon einiges dazu geschrieben haben.

P.S.: Ich bin kein Kommunist oder Sozialist in Deinem Sinne- die frühsozialistischen Ideale Freiheit, Gleichheit (isV Gleichwertigkeit) und Brüderlichkeit halte ich indes für erstrebenswert.
 

blackcyclist

Gesperrt
Irgendwie ist diese Diskussion ob der Kommunismus nun schlecht war oder nicht vollkommen hirnrissig. Er mag ein paar Ideale vornan gestellt haben, die aber und das können auch die größten Fans kaum abstreiten, keine 2 Sekunden eine Rolle gespielt haben.

Lenin und die Bolschewiki haben eine liberale (keine FDP!) Regierung weggeputscht und danach mit aller Gewalt an ihrer Macht festgehalten. Das Geld dafür bekam Lenin von der deutschen Reichsregierung, die damit hofften, Russland als Kriegspartner zu eliminieren (was ja geklappt hat). Über die Verbrechen während des Bürgerkrieges könnte man vielleicht noch als Folge des Krieges und des Kampfes um die Macht hinwegsehen. Spätestens mit der systematischen Aushungerung der Ukraine (während der Weizen nach Nazideutschland geliefert wurde) und den brutalen "Säuberungen", denen Millionen Menschen zum Opfer fielen, hat sich doch jede moralische Verteidigung des Kommunismus erledigt.

Man kann nicht gegen den Faschismus sein und für den Kommunismus, beide Systeme haben immer wieder bewiesen, das sie bösartige menschenverschlingende Ideologien sind.
 
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