Ich will hoffen das du damit gründlich daneben liegst und noch einmal erinnern das nach dem Mauerfall die westdeutschen Nazis sich massiv darum gekümmert haben das sich ihr Wahnsinn auch hier verbreitet.
Der hatte sich schon vorher verbreitet. Glaubt man Leuten wie Ingo Hasselbach, Szene-Aussteiger, war es keineswegs so, dass es keine Neonazis in der früheren DDR gab; nur bekamen sie nach der Wende enorm viel Auftrieb durch besser organisierte "Kameraden" aus dem Westen. Ich bin gleich nach der Wende in den Osten und habe '90/'91 in Mec-Pomm gearbeitet und gewohnt, musste öfters spätabends nach Hause und hab mich manchmal nicht getraut, bis die Luft wieder rein war. Die bedrohlich auftretenden Sieg Heil-Brüller, die sich grüppchenweise bevorzugt in den Innenstädten von Wismar, Schwerin und Rostock herumtrieben, waren nicht von Pappe und, wie mir Bekannte u.a. von der Grünen Liga bestätigten, einheimische Gewächse.
(..)Aber die Nazis sind geblieben. Die hatten offensichtlich Konjunktur. Und das schon unmittelbar nach dem Fall der Mauer, da kann die Treuhand noch nichts für.
Ich hab lange drüber nachgedacht, wie das kam. Neonazis gab's auch im Westen, klar, aber diese offenen, völlig unbehelligten Auftritte im öffentlichen Raum abseits von angemeldeten Aufmärschen? Das war für mich neu.
Lies mal das Buch von Ingo Hasselbach ("Die Abrechnung - Ein Neonazi steigt aus"). Gibt's vermutlich nur noch antiquarisch, aber darin schildert er seinen Weg vom DDR-Jugendlichen aus einer ziemlich kaputten Familie hin zum von Rechtsextremen besetzten Haus in der Berliner Weitlingstraße, wo Arnulf Priem seine neuheidnischen "Schulungen" abhielt. Er war nicht der einzige, der dahin fand; der Rechtsterrorist Kay Diesner - der nach Verbüßung seiner Haft heute unter anderem Namen irgendwo in Norddeutschland lebt - war auch dabei, viele andere auch.
Im Prozess gegen Diesner sagte Hasselbach als Zeuge umfänglich aus und erhellte den ideologischen Sumpf, dem Diesner entstiegen war, diese unsägliche Melange aus rechtsradikaler Indoktrination und Gier nach Gewalt.
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Zu weiteren Punkten schreib ich später evtl. mehr, jetzt muss ich erstmal wieder los.