Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Lady Yumus

Well-Known Member
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Bezüglich Rente, wer glaubt denn daran, dass er in 40 Jahren noch eine Rente in Deutschland bekommt, von der er leben kann?! :-?

kannman ja heutzutage nióch nicht mal wirklich

Das ist auch eins meiner Argumente. Der vermeintlich "sichere" Sozialstaat Deutschland konnte sein System ja noch nie finanzieren und wie alles sein wird, wenn meine Generation im Rentenalter ist, bilmiyorum!

Mir geht es vielmehr darum, WIE man Geld verdienen kann, bzw. welche Möglichkeiten und Sicherheiten man im jeweiligen Land bekommt. Ich weiß, dass Jobs in Deutschland auch alles andere als sicher sind, aber...
Ein ewiges hin und her in meinem Kopf. Ich hoffe auf den Stein der Weisen.
Zum Glück steht eine Entscheidung ja nicht kurz bevor. Aber innerhalb der nächsten drei Jahre wollen bzw. müssen wir uns entschieden haben...
 

Lady Yumus

Well-Known Member
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Gibt es zu Deinen ganzen Überlegungen eigentlich schon ein Ergebnis wegen des Militärs ? Hat Dein Mann denn überhaupt keine Möglichkeit in absehbarer Zukunft wieder nach Deutschland zu kommen ???

Ja, das hat er. Er wurde ausgemustert. Wir warten jetzt "nur noch" auf die Formalitäten und entsprechenden Unterlagen. Ohne die (Pass) können wir ja nicht heiraten und er kann das Land bisher ja auch noch immer nicht verlassen...
Der Termin für die Formalitäten war eigentlich für diesen Monat geplant, aber das Militär hat sich noch nicht gemeldet. Aber innerhalb der nächsten Wochen muss er dann bestimmt nach Ankara und dann nimmt alles seinen Lauf. Insallah!

LG zurück,
Lady Yumus
 

Sabine

Well-Known Member
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Ich drück die Daumen, daß das Formalitätenprozedere ganz schnell geht !!!

Übrigens, ich glaube ich würde auf mein Herz hören, obwohl ich auch eine von der ganz besonders schissigen Sorte bin und lieber alles 1000%ig vorher abgesichert hätte. Aber nur Versuch macht k-l-u-c-h :wink:

LG, Sabine
 

hayalım_var

Gesperrt
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Wie einige von euch sicher wissen, lebe ich seit nun mehr 3 Jahren "zwischen den Welten", sprich: ungefähr zu gleichen Teilen des Jahres in Deutschland und der Türkei.
Wie auch an meiner Signatur zu erkennen ist, fühle ich mich nach dieser Zeit nun hin und her gerissen zwischen meinen beiden "Heimaten".

Dieser Thread richtet sich vorrangig an die TT-ler, die ein Leben in Deutschland geführt haben und auch einmal vor der Wahl standen, in welchem der beiden Länder sie leben möchten/ können/ sollen.
Dass ein Leben in der Türkei mitunter um einiges schwieriger, vor allem aber total anders ist, ist ja bekannt.
Vor- und Nachteile beider Länder sind mir bewusst. Mein Herz wohnt in der Türkei (trotz der manchmal widrigen Umstände, Problemchen und dass viele Selbstverständlichkeiten, die in D selbstverständlich sind, in der Türkei ein großer Akt sein können...), mein Verstand lebt jedoch (noch) in Deutschland.

Wie seid ihr damals mit dieser inneren Zerissenheit umgegangen? Was hat euch bei eurer Entscheidung beeinflusst? Welches war das Hauptargument, auf Grund dessen ihr den "Sprung" in die Türkei gewagt habt?

Momentan lässt mir dieses Thema einfach überhaupt keine Ruhe.. Seit 1 Woche bin ich aus der Türkei zurück und fühle mich einfach nur noch innerlich zerrissen... Mittlerweile ist mein Mann nicht mehr das Einzige, was ich in der Türkei vermisse, wenn ich wieder in D bin.. Mittlerweile habe ich ein soziales Netzwerk in unserem Ort aufgebaut, beherrsche die Sprache, so dass ich auch alleine zurecht kommen kann, wir haben einen Hausstand (wenn momentan auch noch zur Miete) usw.
Mein großes Problem ist einfach diese "Unsicherheit", die die Türkei in vielerlei Hinsichten mit sich bringt... Vor allem beruflich gesehen habe ich Angst eine falsche Entscheidung zu treffen. Vor allem, wenn ich an die Rente denke...

Ich weiss, dass es keine Pauschalantwort auf die Frage "Gehen oder bleiben?" gibt. An dieser Stelle interessieren mich einfach nur Erfahrungsberichte von denen, die einmal in einer ähnlichen Situation waren oder auch noch sind. Wie seid ihr damit umgegangen? Bereut ihr heute evtl. eure damalige Entscheidung?

Ich freue mich sehr auf eure Antworten.

LG Lady Yumus

Meine Meinung: Eindeutig auf das Herz hören. Der Verstand ist von Erziehung und anderen gesellschaftlichen Konventionen beeinflußt und hat Angst vor allem was fremd und anders ist. Das Herz ist da viel offener für Neues.

Ich habe mich vor einem halben Jahr für die Türkei entschieden. D.h. die Entscheidung viel eigentlich schon früher. Vor einem halben Jahr habe ich den Schritt dann entgültig getan. Ich bin glücklich dort, obwohl noch nicht alles so ganz ideal ist. Allerdings muss ich dazu sagen, ich habe, wann immer mir danach ist, die Möglichkeit nach DE zu fliegen und so lange dort zu bleiben wie ich für richtig/nötig halte. Dieser Punkt ist bei der Entscheidungsfindung vielleicht nicht ganz unwichtig.

Viel Glück für Dich und ich drücke dir die Daumen, dass du die "richtige" Entscheidung triffst - wie auch immer sie ausfällt.
 
S

sigute

Guest
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Liebe Lady, auch ich habe damals ja den Schritt gewagt in die Türkei zu gehen, und dann auch wieder zurück.
Ich muss sagen die Entscheidung in die Türkei zu gehen viel mir damals viel leichter als die Entscheidung wieder nach Deutschland zurück zu kehren...

Auch heute noch träumen mein Mann und ich davon irgendwann zurück zu gehen, aber eben irgendwann und nicht jetzt.

Fakt ist doch: Keiner wartet dort unten auf uns, die Arbeitslosigkeit ist hoch, ausländische Mitarbeiter teuer.

Wenn ich also in deiner Haut stecken würde, würde ich meinen Mann erstmal nach Deutschland holen, dort eine Existenz aufbauen und dann könnt ihr mit hoffentlich viel Erspartem, einer guten Geschäftsidee und mit viel Vertrauen wieder in die Türkei gehen.

Als wir damals nach Deutschland gegangen sind haben unsere Freunde uns mangelnden Kampfgeist vorgeworfen, meine Tante war ganz besonders erbost. Und jetzt? Meine Tante kehrt nach 13 Jahren Türkei am Sonntag nach Deutschland zurück, nie hätte das einer gedacht.
Aber auch sie hat erkannt, oder erkennen müssen, dass ein Leben als normaler Arbeiter in der Türkei zuviele Kompromisse fordert.

Also ohne genügend Startkapital würde ich niemandem raten in die Türkei zu gehen, der Weg nach oben ist einfach zu hart.

Vielen Dank für die Info, Inci.
Dass man etwas zusätzlich abschliessen kann, das weiss ich und mache mir uber diese Absicherung auch keine Sorgen. Jedoch darüber, dieses Geld für eine Absicherung überhaupt erst einmal verdienen zu können...

Als Ausländer musst du ja angemeldet sein, d.h. auch versichert. Und wenn ich mich nicht täusche ist die SSK, sowohl eine Kranken- als auch Rentenversicherung. Oder täusche ich mich da gerade?

LG sigute
 

Lady Yumus

Well-Known Member
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Auch heute noch träumen mein Mann und ich davon irgendwann zurück zu gehen, aber eben irgendwann und nicht jetzt.

Fakt ist doch: Keiner wartet dort unten auf uns, die Arbeitslosigkeit ist hoch, ausländische Mitarbeiter teuer.

Wenn ich also in deiner Haut stecken würde, würde ich meinen Mann erstmal nach Deutschland holen, dort eine Existenz aufbauen und dann könnt ihr mit hoffentlich viel Erspartem, einer guten Geschäftsidee und mit viel Vertrauen wieder in die Türkei gehen.

Also ohne genügend Startkapital würde ich niemandem raten in die Türkei zu gehen, der Weg nach oben ist einfach zu hart.

Mit dem was du schreibst hast du mehr als Recht, sigute!
Einen ca. 5-Jahres-Plan für's Erste haben wir jetzt gemacht, dieser beeinhaltet so ziemlich alles Mögliche, was zu berücksichtigen ist. Darunter fallen Aufenthaltstitel für D, die zusätzliche Annahme der türk. Stabü für mich, die komplette Beendigung meiner "Lehrzeit" in D. usw.
(Immerhin habe ich hier eine sehr realistische Chance auf eine Beamtenlaufbahn!)

Man muss wirklich SEHR VIEL bedenken, berücksichten usw.
Innerhalb der letzten Tage haben sich auch ein paar positive Dinge ergeben, die ich vorher noch nicht wusste bzw. bedacht hatte.
Ein kleiner Teil meiner Ängste ist dadurch schon etwas gemindert...

Alles in allem wir es aber wohl darauf hinaus laufen, dass Schatzi und ich in D. erst einmal richtig Fuß fassen, die Urlaube in T. verbringen und gaanz viel sparen werden, um später ein Leben in T. ermöglichen können. Bis zur Rente soll dies hoffentlich nicht dauern, aber mal abwarten.. Kommt Zeit kommt Rat. Hauptsache mein Mann ist bald endlich bei mir, dann sieht Vieles schon ganz anders aus...
 

Brötchen

New Member
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Wie einige von euch sicher wissen, lebe ich seit nun mehr 3 Jahren "zwischen den Welten", sprich: ungefähr zu gleichen Teilen des Jahres in Deutschland und der Türkei.
Wie auch an meiner Signatur zu erkennen ist, fühle ich mich nach dieser Zeit nun hin und her gerissen zwischen meinen beiden "Heimaten".

Dieser Thread richtet sich vorrangig an die TT-ler, die ein Leben in Deutschland geführt haben und auch einmal vor der Wahl standen, in welchem der beiden Länder sie leben möchten/ können/ sollen.
Dass ein Leben in der Türkei mitunter um einiges schwieriger, vor allem aber total anders ist, ist ja bekannt.
Vor- und Nachteile beider Länder sind mir bewusst. Mein Herz wohnt in der Türkei (trotz der manchmal widrigen Umstände, Problemchen und dass viele Selbstverständlichkeiten, die in D selbstverständlich sind, in der Türkei ein großer Akt sein können...), mein Verstand lebt jedoch (noch) in Deutschland.

Wie seid ihr damals mit dieser inneren Zerissenheit umgegangen? Was hat euch bei eurer Entscheidung beeinflusst? Welches war das Hauptargument, auf Grund dessen ihr den "Sprung" in die Türkei gewagt habt?

Momentan lässt mir dieses Thema einfach überhaupt keine Ruhe.. Seit 1 Woche bin ich aus der Türkei zurück und fühle mich einfach nur noch innerlich zerrissen... Mittlerweile ist mein Mann nicht mehr das Einzige, was ich in der Türkei vermisse, wenn ich wieder in D bin.. Mittlerweile habe ich ein soziales Netzwerk in unserem Ort aufgebaut, beherrsche die Sprache, so dass ich auch alleine zurecht kommen kann, wir haben einen Hausstand (wenn momentan auch noch zur Miete) usw.
Mein großes Problem ist einfach diese "Unsicherheit", die die Türkei in vielerlei Hinsichten mit sich bringt... Vor allem beruflich gesehen habe ich Angst eine falsche Entscheidung zu treffen. Vor allem, wenn ich an die Rente denke...

Ich weiss, dass es keine Pauschalantwort auf die Frage "Gehen oder bleiben?" gibt. An dieser Stelle interessieren mich einfach nur Erfahrungsberichte von denen, die einmal in einer ähnlichen Situation waren oder auch noch sind. Wie seid ihr damit umgegangen? Bereut ihr heute evtl. eure damalige Entscheidung?

Ich freue mich sehr auf eure Antworten.

LG Lady Yumus

Hallo, wir leben nun schon seit einem Jahr in Ayvalik und haben uns auch mittlerweile selbstständig gemacht. Die Entscheidung hier in der Türkei zu leben, haben wir nicht bereut. Argumente dafür natürlich in erster Linie das Klima hier an der Olivenriviera , das Meer , die Sonne und vor allem die Menschen die hier leben. Das einzige was ich an Deutschlan vermisse, sind meine Kinder. Aber dafür gibt es Internet (Skype ) oder Flugzeuge. Wir wollen auf keinen Fall nach Deutschland zurück. Entscheide mit deinem Herzen.
Viele grüsse Inge vom Das Brötchen- Muzik- Cafe und Pizzariea aus Ayvalik
 

Dalela

New Member
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Wir fragen uns das auch immer wieder. So wie die Wirtschaft heute ist, werden wir auch in der Schweiz kaum genug Geld sparen können, um damit etwas aufzubauen in der Türkei. Ich arbeite Teilzeit - mein Lohn wird von den Steuern (Verheiratete zahlen zusammen mehr Steuern als zwei Ledige) und der Kinderbetreuung aufgebraucht. Der Lohn meines Mannes reicht grad zum leben und für regelmässige Reisen in die Türkei (mit easy jet).

Ein wichtiger Faktor für uns ist: Wenn wir in die Türkei auswandern wollen, müssen wir das tun, bevor unser Sohn zu alt ist und nicht mehr mitkommen will. Ich finde, es müsste geschehen, bevor er 10 Jahre alt ist.

Falls wir in die Türkei ziehen, dann mit dem Wissen, dass wir jederzeit wieder in die Schweiz zurückkehren könnten. Die ganze Familie hat sowohl die CH als auch die TR Nationalität, was die Sache natürlich erleichtert.

Ich finde, man muss Dinge im Leben wagen. Man kann immer wieder eine andere Richtung einschlagen. Sollte es in der Türkei nicht klappen, würden wir in die CH zurückkehren. Aber damit es nicht wie ein Rückschritt aussieht, würden wir uns wohl in einem andern Ort / Kanton niederlassen, für einen Neuanfang in der Schweiz.
 

LeeLyA

New Member
AW: Leben in der Türkei - Auf Herz oder Verstand hören?!?

Ach, da sagste was. Wenn ich die Gelegenheit dazu hätte in die Türkei abzuwandern, würde ich das glatt machen. Wenn Job + Wohnung kriegen reibungslos funktionieren würden .. Die ersten paar Wochen ein Intensivkurs für die Sprache .. na ja .. ich bin ein Traumtänzer.

Hab viel beobachtet in letzter Zeit .. berufliche Sicherheit wird meines Erachtens nach ein Bisschen überbewertet. Oft ist es in den Ländern in denen man kurzfristiger gekündigt werden kann, als in Deutschland so, dass man da dafür auch genauso kurzfristig nen neuen Job kriegt.
Das war was ich gesehen habe bei Freunden in London, in Izmir und vorallem bei den ganzen Bulgaren die hier in Offenbach wohnen. Das Leben geht immer weiter .. kommt natürlich auch ein bisschen drauf an, was man bereit ist zu tun. Den Lohnstandart von Deutschland kann man nicht unbedingt erwarten .. aber nachdem hier sowieso gerade der großteil der Bevölkerung für 400 EUR arbeitet .. so viel schlimmer kanns im Ausland nicht sein ..

Ich für mich hab mir schon überlegt ein Jah Au-Pair in der Türkei zu machen, sprache lernen und am Ende Jobsuche .. wenn ich einen krieg, dann gut, wenn nicht, eben wieder nach Deutschland .. durch die Erfahrung die man dabei sammelt kann man nur gewinnen.
 
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