Leipziger Buchpreisträger Georg Klein

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Buchpreisträger Georg Klein

Die schlimme, schlimme Sucht
Georg Klein erzählt fulminant von der Zeit, als die Mädchenschlüpfer noch Gummibänder hatten.


Georg Klein fackelt nicht lang. Sofort stößt er seine Leser hinein ins Dekor der frühen sechziger Jahre. Das Familienfotoalbum wechselt soeben von Schwarz-Weiß auf Farbe, sodass das Kinderblut, das gleich in der ersten Zeile fließt, schön rot aussieht. Die Ärzte, deren Dienste reichlich in Anspruch genommen werden in diesen Sommerferien, sind weltkriegserfahrene Haudegen und begnadete Witzereißer. Lakritz oder Bärendreck heißen die neuen Süßigkeiten; Ersteres mag der Ältere Bruder besonders gern, das andere trägt im Namen ein gewichtiges Leitmotiv. Mädchenschlüpfer werden noch von Gummibändern gehalten; Taxis riechen nach Ledercreme und Zigaretten und gelten als Krönung des Luxus, jedenfalls den Bewohnern der Neuen Siedlung, von denen dieser Roman unserer Kindheit auf berückende Weise erzählt.

http://www.zeit.de/2010/12/L-B-Klein


ps, gott sei dank haben die kuroren weitblick gezeigt und nicht helene hegemann den preis zugesprochen


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Möweninsel

Member
AW: Leipziger Buchpreisträger Georg Klein

Ich liebe die Bücher von Georg Klein! Manche Sätze lese ich mehrmals, weil sie so wunderschön virtuos sind und einmal lesen nicht genügt. Ich mochte alles, was ich von ihm kenne: "Libidissi", "Barbar Rosa", "Die Sonne scheint uns" und "Von den Deutschen", das neue Buch kenne ich noch nicht, freue mich aber drauf!
(Von Helene Hegemann spricht zum Glück jetzt schon niemand mehr. Furchtbarer Kram.)
 
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