N
nordish
Guest
Ich habe heute Mittag beim Bildersuchen auf alten Sticks eine Geschichte gefunden, die ich mal angefangen habe zu schreiben....
Irgendwann verliess mich die Lust daran, und ich habe sie auch vergessen.
Jetzt bin ich am Überlegen weiter zu schreiben, weiss aber nicht, ob sich das überhaupt lohnt....
(Grünesblau hatte auch schon mal das Vergnügen einen Teil einer anderen Gecshichte zu lesen...an der nun Folgenden dürft ih alle teilhaben. )
Bitte lasst die Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler mal aussen vor, ich weiss, dass da noch was zu machen ist.
Also, wer mag, aknn sich das durchlesen, und auch gerne seinen Kommentar abgeben, egal ob negativ oder positiv.
Ich stehe am Fenster und schaue hinaus.
Was Quatsch ist, denn ich kann ja gar nichts sehen, weil sich mein Wohnzimmer im Fenster spiegelt. Das heißt
also, ich schaue durch das Fenster in mein Wohnzimmer in dem ich stehe.
Ich will das Licht ausmachen, aber irgendwie wollen meine Beine nicht.
Ich bin nicht macht- oder kraftlos. Der Befehl vom Gehirn dringt auch zu den Beinen, aber irgendwie rührt sich da nichts.
Also stehe ich weiter da, und schaue in mein Ikea-Wohnzimmer.
Ach da….. sie wollen doch, die Beine.
Gut, dann also Licht aus, und zurück zum Fenster.
Ich sehe wahrscheinlich aus wie im Film, oder in der Werbung, So gemütlich, in dicken Socken und einem alten, langen Pullover und einer Tasse Tee, die ich in beiden Händen halte.
Nur ein wenig dicker.
Die Frauen in gemütlichen Werbungen sind nie „dicker“. Auch nicht ein wenig.
Nun ist es also Herbst.
Ich hasse den Herbst. Aber wenn er anfängt, finde ich ihn schön.
Kerzenlicht, Heizung an, draußen prasselt der Regen, die Lichter spiegeln sich in unendlich vielen Regentropfen in der Fensterscheibe, ein gutes Buch auf dem Schoss.
Bis es zu viel wird. Ein paar Tage nur reichen. Dann soll Winter sein, am liebsten Weihnachten. Und dann aber bitte wieder Frühling.
Meine Schwester war da. Ich liebe meine Schwester, aber sie nervt. Sie war oft da. Zu oft.
Ihr ganzes Gerede von „es-wird-schon-aufhören-glaub-mir“ und so. Aber sie hatte recht.
Wie es mich nervt, dass sie Recht hatte.
Und schon wieder ein Klischee, wie aus dem Fernseher entsprungen.
Zwei Schwestern. Eine hübsch, klug und erfolgreich. Die Andere nicht so hübsch, nicht so klug und nicht so erfolgreich.
Und dass es nicht zu Verwechslungen kommt: Ich bin die andere.
Und deshalb nervt sie mich eben. Seit ich sie kenne nervt sie mich.
Aber ich liebe sie.
Und ich liebe ihren Hund. Phiebie.
Aber auch Phiebie nervt mich.
Tip-tip-tip-tip-tip-tip-tip-tip-tip-tip. Hin und her, hin und her. Ihre Pfoten auf meinem Parkett.. Mein Gott, bin ich froh, wenn die beiden wieder gehen. Obwohl ich mich freue, wenn sie kommen. Aber eben nur kurz.
Was ist mit mir los?
Ich bin im Internet auf der Suche nach einem Hund, der mich nervt.
Was soll das?
Ich weiß es nicht. Hab keinen blassen Schimmer.
Doch ich weiß es. Ich weiß es ganz genau.
Cordula war auch oft da.
Sie ist meine beste Freundin. Nun ja, meine einzige.
Und sie heißt Cordula!
Es tut mir leid, liebe Cordulas, die ihr das hier lest.
Ihr habt einen schlimmen Namen.
Cordula hieß früher Schüttler. Drei mal könnt ihr raten wie man sie in der Schule nannte: Cordulas Schlüpfer.
Jetzt heißt sie Cordula Cramer. Ich komme nicht dagegen an, sie manchmal Cordula Schamhaar zu nennen. Passt auch irgendwie zu Schlüpfer.
Sie ist also wieder da, geht an mir vorbei in die Wohnung. Ich sehe beschissen aus. Verheult, mit tiefen Augenringen.
„Na meine Süße, wie geht’s dir?“
Hä? Bist du blind oder wahrnehmungsgestört? Guck mich an! denke ich, während ich die Tür hinter ihr schließe.
„Gibt’s Kaffee?“ Sie ist in der Küche.
Ich hinterher.
Sie guckt mich an: „Heulst du, weil du keine Kinder Kriegen kannst?“
Wow.
„Sei froh, die nerven nur.“
Sie hat eins, weiß wohl wovon sie spricht.
Ich koche Kaffee und sie redet. Wie ein Wasserfall. Wie immer.
Das tut gut.
Sie hat neue Schuhe bemerke ich. Und ich brauche Gummistiefel.
Ich fahre laut Navi 123 km weit um Emma abzuholen.
Sie ist gleich zutraulich, leckt meine Finger. Versucht rein zu beißen.
Nicht gerade wenig Geld, ein Hund, ein Impfpass und ein Plastikknochen wechseln den Besitzer.
Emma fiept und kackt in den Karton.
„Aber sicher, junge Frau. Hund macht draußen Geschäft. Ich habe gelernt ihm.“
Ein schlimmer polnischer Akzent, aber ein sehr netter Mann.
Ist sie wirklich schon stubenrein? Der Gedanke daran, sie könnte es nicht sein, macht mir große Sorgen.
Auch der Name Emma für einen Hund.?
Ich suche nach einem neuen Namen.
Nein, Emma ist richtig.
Ich bin auf der Autobahn.
Emma fiept auf dem Rücksitz in ihrem Karton.
Vor mir fährt eine Frau. Ganz langsam, nämlich ca. 60 km/h. Das sehe ich auf meinem Tacho. In einer Baustelle darf man doch 80 km/h fahren.
Emma fiept immer noch, sie tut mir leid. Ich will so schnell wie möglich den Hund aus dem Karton holen. Ich muss schnell nach Hause.
Während ich die Frau überhole, gucke ich kurz zu ihr rüber. Sie klemmt förmlich am Lenkrad, mit beiden Händen. Sie hat Angst.
Warum fährt sie dann Auto?
Wenn ich vor etwas Angst habe, dann mache ich das nicht.
Ich, zum Beispiel, werde ich nie auf die Malediven fliegen können. Aber es gibt ja Mare-TV. Kann man sich angucken.
Es regnet. Aber ich habe ja Gummistiefel. Bravo, gut mitgedacht.
Ich habe auch mitgedacht und Emma sterilisieren lassen. Der Tierarzt meinte es wäre zwar ein bisschen zu früh, aber durchaus möglich, vielleicht sogar besser, wegen der Mamatumore.
Cordulas Kommentar: „Schön, gönnst ihr die Kinder nicht.“
Sie meint das nicht so, das ist ihr Humor. Sie ist halt so.
Das hat mich aber zum Nachdenken gebracht.
Ist das wirklich so? Darf Emma nicht, weil ich nicht kann?
Nein! Entschieden nein!
Emma darf nicht, weil ich nicht möchte, dass sie ewig von ihren Hormonen dazu aufgefordert wird sich zu vermehren, und ich sie nicht lasse.
Phiebie darf auch nicht, und Marija kann.
Zurück zu den Gummistiefeln.
Ich trage Gummistiefel weil es regnet und ich mit Emma raus muss.
Wir sind gerne draußen. Mein Herz macht einen Sprung, wenn sie auf „Sitz!“ reagiert und im Sitzen noch mit dem Schwanz wedelt, weil sie weiß, dass sie ein Leckerli kriegt. Sie freut sich so reinen Herzens.
Über ein Leckerli!!!
Es freut mich, wenn sie sich freut. Sie macht mich zeitweise glücklich und ich bin ihr unendlich dankbar dafür.
Sie weiß, wenn es raus geht, noch bevor ich mir die Schuhe angezogen habe. Es ist fast unheimlich. Sie weiß, was sie machen muss, wenn wir fernsehen, nämlich nichts.
Wenn ich abends den Fernseher aus mache, weiß sie, dass wir ins Bett gehen und geht vor.
Sie schläft bei mir im Bett. Sie will das, ich will das.
Manchmal zuckt und jault sie im schlaf. Dann beruhige ich sie indem ich sie streichle bis sie sich wieder beruhigt hat. Das tut mir so gut.
Manchmal weine ich danach.
Sie ist übrigens tatsächlich seit dem ersten Tag bei mir stubenrein. Er hat tatsächlich „Hund gelernt draußen Geschäft zu machen“.
Und sie kann schwimmen. Und Enten jagen. Und sich im Gebüsch verstecken. Und ganz süß gucken, wenn sich Fremde zu ihr runter beugen.
.
Warum Joggen so viele Menschen so früh am Vormittag? Arbeiten die nicht?
Mittlerweile kennt man sich, man nickt sich zu. Guten Morgen zu sagen bringt nichts. Die haben alle Stöpsel in den Ohren, hören Musik.
Wie kann man sich das antun?
Wie kann man, wenn man die Möglichkeit hat die Natur zu hören, Musik bevorzugen?
Wie kann man freiwillig auf das Zwitschern der Vögel verzichten? Auf das Rauschen der Blätter, oder des Regens? Auf alle anderen Geräusche der Natur, die man zwar hört aber nicht identifizieren kann?
Musik hört man beim Hausputz, oder beim Bügeln, beim Nägelmachen oder was weiß ich wobei noch. Aber nicht wenn man in der Natur ist. In der Natur hört man Natur.
Gestern Abend wurde ich in einem Hundeforum übelst beschimpft. Ich habe die Rassehundezucht mit den Nürnberger Rassegesetzen verglichen. War vielleicht ein bisschen blöd von mir.
Eigentlich habe ich alles falsch gemacht, was man in einem Hundeforum im Internet falsch machen kann.
Ich habe geschrieben, dass ich meinen Hund habe frühkastrieren lassen, das darf man nicht. Dann ist man ein Tierquäler, weil die Kastration an sich, ist ja so etwas wie eine Amputation in den Augen der User dieses Forums. Dann habe ich auch noch geschrieben, dass ich Emma von einem polnischen Hundezüchter habe, ohne Papiere und für wenig Geld.
Da habe ich auch erst erfahren, dass der Mann gar kein Züchter war, sondern ein „Vermehrer“. Ich bin entsetzt.
Nein, ich bin natürlich nicht entsetzt, aber die anderen User.
Der Mann sah nett aus, war es auch. Emma sah glücklich aus, nicht verstört oder gequält. Die Mutterhündin, war auch bei dem Mann. Auch die sah glücklich und gesund aus. Und er hat „Hund gelernt draußen Geschäft zu machen“. Emma war geimpft und gechipt, sogar entwurmt. Aber auch das war den Anderen nicht recht. Man entwurmt nicht ohne Grund.
Also, Hund frühkastriert und dann auch noch vom „Vermehrer“. Na ja, und dann noch die Nürnberger Rassehundegesetze. Ich war unten durch.
Die bei mir aber auch:
In einer Umfrage, ob man aus einem brennendem Haus, seinen Hund, oder einen unbekannten Menschen retten würde eine große Mehrheit schrieb, sie würde ihren Hund retten. Diesmal war ich wirklich entsetzt.
Ich mache mir Sorgen, weil ich mit Emma kein Agility mache, auch BARF-e ich sie nicht, sie bekommt ein in den Augen der anderen User minderwertiges Futter. Ach, ich bin so eine schlimme Hundehalterin.
Ich mache mit Emma auch keine Nasenarbeit.
Keine Denkspiele.
Ich hab ihr, die gängigen Kommandos beigebracht und hab sie einfach nur lieb.
Eigentlich habe ich mich in diesem Forum nur angemeldet, weil ich wissen wollte, wie ich Emma davon abbringen kann, so fürchterlich an der Leine zu ziehen. Das hab ich nun davon. Keiner antwortet mir mehr, und Emma zieht weiter fröhlich an der Leine.
Das krieg ich doch alleine hin, da brauch ich doch kein Hundeforum. Pah!
Ich arbeite viel, hab keine Zeit zum Nachdenken. Eigentlich müsste ich über so viele Sachen nachdenken, Vieles in die Wege leiten.
Es ist grad nur ein kleines Buch, nicht sehr spannend. Gedankengänge einer jungen Frau aus Split. Sie ist nicht einmal berühmt oder bekannt. Und wie gesagt, das was sie schreibt, ist nicht einmal spannend oder besonders originell, auch nicht hintergründig oder bewegend.
Warum man das verlegt, verstehe ich nicht.
Soll ja auch nicht mein Problem sein, ich soll es nur übersetzen.
Irgendwann verliess mich die Lust daran, und ich habe sie auch vergessen.
Jetzt bin ich am Überlegen weiter zu schreiben, weiss aber nicht, ob sich das überhaupt lohnt....
(Grünesblau hatte auch schon mal das Vergnügen einen Teil einer anderen Gecshichte zu lesen...an der nun Folgenden dürft ih alle teilhaben. )
Bitte lasst die Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler mal aussen vor, ich weiss, dass da noch was zu machen ist.
Also, wer mag, aknn sich das durchlesen, und auch gerne seinen Kommentar abgeben, egal ob negativ oder positiv.
Ich stehe am Fenster und schaue hinaus.
Was Quatsch ist, denn ich kann ja gar nichts sehen, weil sich mein Wohnzimmer im Fenster spiegelt. Das heißt
also, ich schaue durch das Fenster in mein Wohnzimmer in dem ich stehe.
Ich will das Licht ausmachen, aber irgendwie wollen meine Beine nicht.
Ich bin nicht macht- oder kraftlos. Der Befehl vom Gehirn dringt auch zu den Beinen, aber irgendwie rührt sich da nichts.
Also stehe ich weiter da, und schaue in mein Ikea-Wohnzimmer.
Ach da….. sie wollen doch, die Beine.
Gut, dann also Licht aus, und zurück zum Fenster.
Ich sehe wahrscheinlich aus wie im Film, oder in der Werbung, So gemütlich, in dicken Socken und einem alten, langen Pullover und einer Tasse Tee, die ich in beiden Händen halte.
Nur ein wenig dicker.
Die Frauen in gemütlichen Werbungen sind nie „dicker“. Auch nicht ein wenig.
Nun ist es also Herbst.
Ich hasse den Herbst. Aber wenn er anfängt, finde ich ihn schön.
Kerzenlicht, Heizung an, draußen prasselt der Regen, die Lichter spiegeln sich in unendlich vielen Regentropfen in der Fensterscheibe, ein gutes Buch auf dem Schoss.
Bis es zu viel wird. Ein paar Tage nur reichen. Dann soll Winter sein, am liebsten Weihnachten. Und dann aber bitte wieder Frühling.
Meine Schwester war da. Ich liebe meine Schwester, aber sie nervt. Sie war oft da. Zu oft.
Ihr ganzes Gerede von „es-wird-schon-aufhören-glaub-mir“ und so. Aber sie hatte recht.
Wie es mich nervt, dass sie Recht hatte.
Und schon wieder ein Klischee, wie aus dem Fernseher entsprungen.
Zwei Schwestern. Eine hübsch, klug und erfolgreich. Die Andere nicht so hübsch, nicht so klug und nicht so erfolgreich.
Und dass es nicht zu Verwechslungen kommt: Ich bin die andere.
Und deshalb nervt sie mich eben. Seit ich sie kenne nervt sie mich.
Aber ich liebe sie.
Und ich liebe ihren Hund. Phiebie.
Aber auch Phiebie nervt mich.
Tip-tip-tip-tip-tip-tip-tip-tip-tip-tip. Hin und her, hin und her. Ihre Pfoten auf meinem Parkett.. Mein Gott, bin ich froh, wenn die beiden wieder gehen. Obwohl ich mich freue, wenn sie kommen. Aber eben nur kurz.
Was ist mit mir los?
Ich bin im Internet auf der Suche nach einem Hund, der mich nervt.
Was soll das?
Ich weiß es nicht. Hab keinen blassen Schimmer.
Doch ich weiß es. Ich weiß es ganz genau.
Cordula war auch oft da.
Sie ist meine beste Freundin. Nun ja, meine einzige.
Und sie heißt Cordula!
Es tut mir leid, liebe Cordulas, die ihr das hier lest.
Ihr habt einen schlimmen Namen.
Cordula hieß früher Schüttler. Drei mal könnt ihr raten wie man sie in der Schule nannte: Cordulas Schlüpfer.
Jetzt heißt sie Cordula Cramer. Ich komme nicht dagegen an, sie manchmal Cordula Schamhaar zu nennen. Passt auch irgendwie zu Schlüpfer.
Sie ist also wieder da, geht an mir vorbei in die Wohnung. Ich sehe beschissen aus. Verheult, mit tiefen Augenringen.
„Na meine Süße, wie geht’s dir?“
Hä? Bist du blind oder wahrnehmungsgestört? Guck mich an! denke ich, während ich die Tür hinter ihr schließe.
„Gibt’s Kaffee?“ Sie ist in der Küche.
Ich hinterher.
Sie guckt mich an: „Heulst du, weil du keine Kinder Kriegen kannst?“
Wow.
„Sei froh, die nerven nur.“
Sie hat eins, weiß wohl wovon sie spricht.
Ich koche Kaffee und sie redet. Wie ein Wasserfall. Wie immer.
Das tut gut.
Sie hat neue Schuhe bemerke ich. Und ich brauche Gummistiefel.
Ich fahre laut Navi 123 km weit um Emma abzuholen.
Sie ist gleich zutraulich, leckt meine Finger. Versucht rein zu beißen.
Nicht gerade wenig Geld, ein Hund, ein Impfpass und ein Plastikknochen wechseln den Besitzer.
Emma fiept und kackt in den Karton.
„Aber sicher, junge Frau. Hund macht draußen Geschäft. Ich habe gelernt ihm.“
Ein schlimmer polnischer Akzent, aber ein sehr netter Mann.
Ist sie wirklich schon stubenrein? Der Gedanke daran, sie könnte es nicht sein, macht mir große Sorgen.
Auch der Name Emma für einen Hund.?
Ich suche nach einem neuen Namen.
Nein, Emma ist richtig.
Ich bin auf der Autobahn.
Emma fiept auf dem Rücksitz in ihrem Karton.
Vor mir fährt eine Frau. Ganz langsam, nämlich ca. 60 km/h. Das sehe ich auf meinem Tacho. In einer Baustelle darf man doch 80 km/h fahren.
Emma fiept immer noch, sie tut mir leid. Ich will so schnell wie möglich den Hund aus dem Karton holen. Ich muss schnell nach Hause.
Während ich die Frau überhole, gucke ich kurz zu ihr rüber. Sie klemmt förmlich am Lenkrad, mit beiden Händen. Sie hat Angst.
Warum fährt sie dann Auto?
Wenn ich vor etwas Angst habe, dann mache ich das nicht.
Ich, zum Beispiel, werde ich nie auf die Malediven fliegen können. Aber es gibt ja Mare-TV. Kann man sich angucken.
Es regnet. Aber ich habe ja Gummistiefel. Bravo, gut mitgedacht.
Ich habe auch mitgedacht und Emma sterilisieren lassen. Der Tierarzt meinte es wäre zwar ein bisschen zu früh, aber durchaus möglich, vielleicht sogar besser, wegen der Mamatumore.
Cordulas Kommentar: „Schön, gönnst ihr die Kinder nicht.“
Sie meint das nicht so, das ist ihr Humor. Sie ist halt so.
Das hat mich aber zum Nachdenken gebracht.
Ist das wirklich so? Darf Emma nicht, weil ich nicht kann?
Nein! Entschieden nein!
Emma darf nicht, weil ich nicht möchte, dass sie ewig von ihren Hormonen dazu aufgefordert wird sich zu vermehren, und ich sie nicht lasse.
Phiebie darf auch nicht, und Marija kann.
Zurück zu den Gummistiefeln.
Ich trage Gummistiefel weil es regnet und ich mit Emma raus muss.
Wir sind gerne draußen. Mein Herz macht einen Sprung, wenn sie auf „Sitz!“ reagiert und im Sitzen noch mit dem Schwanz wedelt, weil sie weiß, dass sie ein Leckerli kriegt. Sie freut sich so reinen Herzens.
Über ein Leckerli!!!
Es freut mich, wenn sie sich freut. Sie macht mich zeitweise glücklich und ich bin ihr unendlich dankbar dafür.
Sie weiß, wenn es raus geht, noch bevor ich mir die Schuhe angezogen habe. Es ist fast unheimlich. Sie weiß, was sie machen muss, wenn wir fernsehen, nämlich nichts.
Wenn ich abends den Fernseher aus mache, weiß sie, dass wir ins Bett gehen und geht vor.
Sie schläft bei mir im Bett. Sie will das, ich will das.
Manchmal zuckt und jault sie im schlaf. Dann beruhige ich sie indem ich sie streichle bis sie sich wieder beruhigt hat. Das tut mir so gut.
Manchmal weine ich danach.
Sie ist übrigens tatsächlich seit dem ersten Tag bei mir stubenrein. Er hat tatsächlich „Hund gelernt draußen Geschäft zu machen“.
Und sie kann schwimmen. Und Enten jagen. Und sich im Gebüsch verstecken. Und ganz süß gucken, wenn sich Fremde zu ihr runter beugen.
.
Warum Joggen so viele Menschen so früh am Vormittag? Arbeiten die nicht?
Mittlerweile kennt man sich, man nickt sich zu. Guten Morgen zu sagen bringt nichts. Die haben alle Stöpsel in den Ohren, hören Musik.
Wie kann man sich das antun?
Wie kann man, wenn man die Möglichkeit hat die Natur zu hören, Musik bevorzugen?
Wie kann man freiwillig auf das Zwitschern der Vögel verzichten? Auf das Rauschen der Blätter, oder des Regens? Auf alle anderen Geräusche der Natur, die man zwar hört aber nicht identifizieren kann?
Musik hört man beim Hausputz, oder beim Bügeln, beim Nägelmachen oder was weiß ich wobei noch. Aber nicht wenn man in der Natur ist. In der Natur hört man Natur.
Gestern Abend wurde ich in einem Hundeforum übelst beschimpft. Ich habe die Rassehundezucht mit den Nürnberger Rassegesetzen verglichen. War vielleicht ein bisschen blöd von mir.
Eigentlich habe ich alles falsch gemacht, was man in einem Hundeforum im Internet falsch machen kann.
Ich habe geschrieben, dass ich meinen Hund habe frühkastrieren lassen, das darf man nicht. Dann ist man ein Tierquäler, weil die Kastration an sich, ist ja so etwas wie eine Amputation in den Augen der User dieses Forums. Dann habe ich auch noch geschrieben, dass ich Emma von einem polnischen Hundezüchter habe, ohne Papiere und für wenig Geld.
Da habe ich auch erst erfahren, dass der Mann gar kein Züchter war, sondern ein „Vermehrer“. Ich bin entsetzt.
Nein, ich bin natürlich nicht entsetzt, aber die anderen User.
Der Mann sah nett aus, war es auch. Emma sah glücklich aus, nicht verstört oder gequält. Die Mutterhündin, war auch bei dem Mann. Auch die sah glücklich und gesund aus. Und er hat „Hund gelernt draußen Geschäft zu machen“. Emma war geimpft und gechipt, sogar entwurmt. Aber auch das war den Anderen nicht recht. Man entwurmt nicht ohne Grund.
Also, Hund frühkastriert und dann auch noch vom „Vermehrer“. Na ja, und dann noch die Nürnberger Rassehundegesetze. Ich war unten durch.
Die bei mir aber auch:
In einer Umfrage, ob man aus einem brennendem Haus, seinen Hund, oder einen unbekannten Menschen retten würde eine große Mehrheit schrieb, sie würde ihren Hund retten. Diesmal war ich wirklich entsetzt.
Ich mache mir Sorgen, weil ich mit Emma kein Agility mache, auch BARF-e ich sie nicht, sie bekommt ein in den Augen der anderen User minderwertiges Futter. Ach, ich bin so eine schlimme Hundehalterin.
Ich mache mit Emma auch keine Nasenarbeit.
Keine Denkspiele.
Ich hab ihr, die gängigen Kommandos beigebracht und hab sie einfach nur lieb.
Eigentlich habe ich mich in diesem Forum nur angemeldet, weil ich wissen wollte, wie ich Emma davon abbringen kann, so fürchterlich an der Leine zu ziehen. Das hab ich nun davon. Keiner antwortet mir mehr, und Emma zieht weiter fröhlich an der Leine.
Das krieg ich doch alleine hin, da brauch ich doch kein Hundeforum. Pah!
Ich arbeite viel, hab keine Zeit zum Nachdenken. Eigentlich müsste ich über so viele Sachen nachdenken, Vieles in die Wege leiten.
Es ist grad nur ein kleines Buch, nicht sehr spannend. Gedankengänge einer jungen Frau aus Split. Sie ist nicht einmal berühmt oder bekannt. Und wie gesagt, das was sie schreibt, ist nicht einmal spannend oder besonders originell, auch nicht hintergründig oder bewegend.
Warum man das verlegt, verstehe ich nicht.
Soll ja auch nicht mein Problem sein, ich soll es nur übersetzen.