turkish talk
Well-Known Member
Genug getan. Für heute reicht's, dachte ich. Ich meine, bin schon den ganzen Tag im Büro, bin meiner Arbeit redlich nachgekommen, das meiste liegt zwar noch auf dem Tisch, aber was soll's, morgen ist auch noch ein Tag, und man muss auch mal loslassen können, dachte ich, und zog mit einem "Tschüss, Mädels" los. "Hoopp, nereye?", fragte Patron, "Ya ben den bukadar, insaf be, sabah dan beri ugrasip duruyorum", und weg war ich. Eine Minute später federte ich schon auf der Leopoldstraße entlang, die einzige Überlegung, die überlegt werden wollte, war, trinke ich erst einen Kaffee oder bestelle ich gleich eine Flasche Wein?! Schwierig, schwierig ...
Gut, darüber muss ich noch mal ordentlich nachdenken, denke ich, und zünde mir erst mal eine Zigarette an. Wie ich so nachdenke und leise festelle, dass ich mich tendenziell zu der Flasche Rotwein hingezogen fühle, fällt mir plötzlich eine Frau vor die Füße und - zack! - lag sie da. "Ja, was machst Du denn da?", bemerke ich lachend. "Aua, aua", machend hält sie sich am Knie. "Ich meine, lass das Theater, ich gebe Dir schon meine Nummer", sage ich, weil ich einfach gut drauf war, und man solche Sachen nunmal sagt, wenn man gut drauf ist, sonst würde man es ja nicht sagen, wenn man nicht gut drauf wäre (und wann fliegt einem schon mal so eine schicke Blondine um die Ohren?).
"Na, jetzt gib mir mal die Hand", sage ich und strecke ihr selbige entgegen, "Du kannst ja jetzt nicht den ganzen Abend da so rumliegen". Sehr seltsam sieht sie mich an, sie wird mir die Hand reichen, ja, das steht mal fest, aber gerne wird sie das nicht tun, auch das steht mal fest. Während ich da so mit ausgestrecktem Arm so rumstehe, sehe ich mir nochmal kurz den Tatort an. Vielleicht kennt ja jemand die Postbank an der Münchner Freiheit, da geht am Eingang, oder auch am Ausgang, ganz wie man's nimmt, eine leichte Stufe hoch, oder runter, kommt drauf an, ob man rein- oder rausgeht. Auf alle Fälle scheint das eine gefährliche Stufe zu sein, wenn man hochhackige Stiefel trägt und sonst leicht grobmotorisch zu sein scheint. Da müsste man mal ein Warnschild hinstellen, denke ich, als sie plötzlich in meine Hand greift. Als ob es das letzte auf der Welt wäre, das ich noch tun müsste, ziehe ich mit aller Kraft das Mädel hoch, so kräftig, dass sie mir plötzlich in den Armen liegt. Diese Augen!
"Jetzt mach mal halblang", sage ich, "die ganze Straße sieht uns zu". Sie lächelt! Wie sie lächelt, engelsgleich (wobei ich nicht weiß, wie Engel lächeln, aber wenn sie lächeln, dann bestimmt so). "Du musst in Zukunft besser aufpassen, ich kann nicht immer zur Stelle sein, wenn's dich schmeisst", zwinkere ich ihr zu. "Ha, ha, ha, ich kann sehr gut auf mich aufpassen", meckert sie. Ja, das hat man gesehen, habe ich mir gedacht, und "Aber natürlich, bist ja ein großes Mädchen" gesagt.
Diese wahrheitsgemäße Aussage hatte zur Folge, dass sie mir mit einem "Heeey" leicht auf den Arm haute. Okay, ich steckte nun in ziemlichen Schwierigkeiten: Schickes Mädchen, dass einem lächelnd auf den Arm haut endet meistens in einem Fiasko, das wissen wir. Irgendwie musste ich aus dieser Nummer raus, meine Flasche Rotwein wartet, in solchen Angelegenheiten darf man sich nicht irritieren lassen. Also Frontalangriff (manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss): "Du darfst mich jetzt auf einen Kaffee einladen", sage ich, "diese Heldentat muss belohnt werden". Macht sie eh nicht, denke ich ...
So geschehen letzten Freitag. Vielen Dank für's lesen
Gut, darüber muss ich noch mal ordentlich nachdenken, denke ich, und zünde mir erst mal eine Zigarette an. Wie ich so nachdenke und leise festelle, dass ich mich tendenziell zu der Flasche Rotwein hingezogen fühle, fällt mir plötzlich eine Frau vor die Füße und - zack! - lag sie da. "Ja, was machst Du denn da?", bemerke ich lachend. "Aua, aua", machend hält sie sich am Knie. "Ich meine, lass das Theater, ich gebe Dir schon meine Nummer", sage ich, weil ich einfach gut drauf war, und man solche Sachen nunmal sagt, wenn man gut drauf ist, sonst würde man es ja nicht sagen, wenn man nicht gut drauf wäre (und wann fliegt einem schon mal so eine schicke Blondine um die Ohren?).
"Na, jetzt gib mir mal die Hand", sage ich und strecke ihr selbige entgegen, "Du kannst ja jetzt nicht den ganzen Abend da so rumliegen". Sehr seltsam sieht sie mich an, sie wird mir die Hand reichen, ja, das steht mal fest, aber gerne wird sie das nicht tun, auch das steht mal fest. Während ich da so mit ausgestrecktem Arm so rumstehe, sehe ich mir nochmal kurz den Tatort an. Vielleicht kennt ja jemand die Postbank an der Münchner Freiheit, da geht am Eingang, oder auch am Ausgang, ganz wie man's nimmt, eine leichte Stufe hoch, oder runter, kommt drauf an, ob man rein- oder rausgeht. Auf alle Fälle scheint das eine gefährliche Stufe zu sein, wenn man hochhackige Stiefel trägt und sonst leicht grobmotorisch zu sein scheint. Da müsste man mal ein Warnschild hinstellen, denke ich, als sie plötzlich in meine Hand greift. Als ob es das letzte auf der Welt wäre, das ich noch tun müsste, ziehe ich mit aller Kraft das Mädel hoch, so kräftig, dass sie mir plötzlich in den Armen liegt. Diese Augen!
"Jetzt mach mal halblang", sage ich, "die ganze Straße sieht uns zu". Sie lächelt! Wie sie lächelt, engelsgleich (wobei ich nicht weiß, wie Engel lächeln, aber wenn sie lächeln, dann bestimmt so). "Du musst in Zukunft besser aufpassen, ich kann nicht immer zur Stelle sein, wenn's dich schmeisst", zwinkere ich ihr zu. "Ha, ha, ha, ich kann sehr gut auf mich aufpassen", meckert sie. Ja, das hat man gesehen, habe ich mir gedacht, und "Aber natürlich, bist ja ein großes Mädchen" gesagt.
Diese wahrheitsgemäße Aussage hatte zur Folge, dass sie mir mit einem "Heeey" leicht auf den Arm haute. Okay, ich steckte nun in ziemlichen Schwierigkeiten: Schickes Mädchen, dass einem lächelnd auf den Arm haut endet meistens in einem Fiasko, das wissen wir. Irgendwie musste ich aus dieser Nummer raus, meine Flasche Rotwein wartet, in solchen Angelegenheiten darf man sich nicht irritieren lassen. Also Frontalangriff (manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss): "Du darfst mich jetzt auf einen Kaffee einladen", sage ich, "diese Heldentat muss belohnt werden". Macht sie eh nicht, denke ich ...
So geschehen letzten Freitag. Vielen Dank für's lesen