Meinen eigenen Weg gehen?

eternalmoon

New Member
Hallo Gemeinde,

ich bin Türkin.
Um kurz meine Geschichte und von mir zu erzählen. Ich bin ein sehr offener Mensch, ich wurde in Deutschland geboren ich studiere, und ich bin quasi Deutsch. Ich habe nichts mit Türken zu tun, und ich habe keine Religion.

Meine Eltern sind Türken um die 60 Jahre alt. Sie sind ebenfalls modern, aber sie haben ihre Grenzen. Unter Grenzen meine ich: Heiraten bevor man mit einem Mann zusammen zieht, schwanger werden bevor man heiratet ist nicht denkbar.

Diese Einstellung verstehe ich nicht, nein ich verachte sie gar.
Wir leben in Deutschland, und ich möchte nicht mit dieser erdrückenden türkischen Kultur leben. Selbst meine Eltern verstehen so manche strengen Verhaltensweisen bei Türken nicht (eben weil sie doch so offen und modern sind.) Sie trinken Alkohol, Kopftuch in der Familie gibt es nicht, sie stammen aus Istanbul.

Zu meinem Problem, mit 22 habe ich geheiratet (einen Deutschen), er wollte es und ich sagte nun mal ja (einerseits wollte ich sowieso und ich glaube im nachhinein erschließt sich mir, ich tat es weil ich wusste, dass ich keine andere Möglichkeit habe mit ihm zusammen zu leben.) Meine Eltern waren nicht begeistert, sie meinten ich wäre zu jung. (nettes Argument aber unnütz).:roll:

Es ist doch so, Türken heiraten doch oft nur, weil sie sonst nicht anders mit der Person leben können. (Ausnahmen bestätigen die Regel, ich freue mich für sie).

Das Ende einer Geschichte war, die Scheidung.

Ich möchte frei sein, nicht gezwungen sein mit einem Menschen zusammen zu leben indem ich ihn HEIRATEN MUSS! ich will das nicht :cry: ich habe mich eingeengt gefühlt als ich verheiratet war, nicht wegen dem Mann, nein! wegen dieser Gebundenheit.

Meine Eltern erwarten natürlich von mir, dass ich später irgendwann mal wieder heirate. Dabei redete ich mit meiner Mutter, dass ich das nicht möchte.

Ich habe einen (deutschen) Freund, und jeder von uns weiß, dass man einen Menschen erst wirklich kennen lernen kann, wenn man zusammen lebt.

Ich möchte einfach ein Leben leben, wie ich es will. Mit dem Menschen zusammen leben, ein Kind kriegen, ohne davor zu heiraten. Oder gar das Kind abtreiben zu müssen, weil ich nicht verheiratet bin (die Gesellschaft kann ja nachrechnen, dass der Sex vor der Ehe war, ohjee wie schlimm... :roll:

Ich weiß nicht was ich machen soll, ich sehe es schon eskalieren...
aber ich denke, anders wird es nicht gehen, als die Familie zu verlassen.

Kennt das jemand von euch?
Was ratet ihr mir?

Vielen Dank für das lesen und Verständnis
 

CoolworX

Active Member
AW: Meinen eigenen Weg gehen?

...Eltern. die Ihre Kinder lieben, springen über ihre angedichteten Prinzipien und drücken zur Not 8 Augen zu! Das wird schon...8)


Grüße...
Cjajalworx
 

Leo_69

Well-Known Member
AW: Meinen eigenen Weg gehen?

Hallo Gemeinde,

.... und jeder von uns weiß, dass man einen Menschen erst wirklich kennen lernen kann, wenn man zusammen lebt.

.......

Das sollte der normale Weg sein. Mittlerweile ist auch in der Türkei fast jede 2. Ehe geschieden. Heiraten und dann merken das man garnicht zusammenleben kann...
Wenn deine Eltern es nicht akzeptieren, musst du wissen was du tust. Familie verlassen klingt immer gleich so hart. Wenn sie dich lieben sollten sie es akzeptieren.
 

sigute

Active Member
AW: Meinen eigenen Weg gehen?

...Eltern. die Ihre Kinder lieben, springen über ihre angedichteten Prinzipien und drücken zur Not 8 Augen zu! Das wird schon...8)


Grüße...
Cjajalworx

Das denke ich auch!! Natürlich wollen Eltern nur das Beste für das eigene Kind, und dazu ziehen sie halt ihre eigenen Blickwinkel zu Rate.
Aber schon alleine die Tatsache dass sie dich nicht verstoßen haben obwohl du dich scheiden hast lassen (was ja auch nicht unbedingt den konservativen Einstellungen entspricht) zeigt doch dass sie dich als Kind lieben und wenn auch nicht gerne, aber doch hinter dir und deinen Entscheidungen stehen.
 

CoolworX

Active Member
AW: Meinen eigenen Weg gehen?

Das denke ich auch!! Natürlich wollen Eltern nur das Beste für das eigene Kind, und dazu ziehen sie halt ihre eigenen Blickwinkel zu Rate.
Aber schon alleine die Tatsache dass sie dich nicht verstoßen haben obwohl du dich scheiden hast lassen (was ja auch nicht unbedingt den konservativen Einstellungen entspricht) zeigt doch dass sie dich als Kind lieben und wenn auch nicht gerne, aber doch hinter dir und deinen Entscheidungen stehen.

Wenn man als "Türke" in Deutschland lebt und seine Kinder hier aufwachsen lässt, muss man damit rechnen, dass sich die Kinder den "deutschen" Verhältnissen anpassen. In Deutschland soll es tatsächlich deutsche Männer geben :)). Ich bin auch der Meinung, dass Eltern ihre Sicht bis zum Wohnblockbunker auf der Horizontalen, um den Sonnenaufgang zu genießen- flexibilisieren. (Nichts neues)

Wie gesagt, :
[vid]_2hmlfgPO6c[/vid]

Grüße...
Cjajalworx
 

russini

Well-Known Member
AW: Meinen eigenen Weg gehen?

manchmal hilft es statt mit familie zu brechen auch etwas weiter weg zu ziehen, z.b. beruflich verändern.

vorteil: keine kennt dich am neuen ort, man hat freieres leben. familie freut sich auf einen, da sie einen ja nicht mehr so oft sieht. keine nachbarn in der nähe die dich kennen und dumm labern.

nachteil: man hat keine familie mehr in der nähe und muss sich einen neuen freundeskreis suchen. anfangs etwas einsam und schwer, aber nicht auf dauer, wenn du sowieso recht offener mensch bist.

theoretisch würden schon 50-100 km entfernung reichen :wink:
 

eternalmoon

New Member
AW: Meinen eigenen Weg gehen?

Danke für die vielen Antworten,

das mit dem weiter weg ziehen habe ich mir auch überlegt, und das wird natürlich auch einer meiner Optionen sein!
Da ist aber wiederum mein Freund der Meinung, dass weg ziehen nichts bringen würde (unter anderem weil er wohl auch nicht mit ziehen würde).

Das Problem bei der Sache ist, natürlich lieben sie mich, aber sie haben halt doch eine andere Sicht der Dinge. Ich weiß nicht, ob es einfach so leicht ist und zu sagen "ich liebe meine Tochter, dann soll sie doch das machen was sie will!".

@night rider, da haben natürlich auch andere Komponenten eine Rolle gespielt! ich wollte damit eigentlich sagen, dass der Mann jetzt nicht nur der Hauptpunkt war, sondern eben weil ich 1) zu jung war und 2) quasi heiraten musste. Diese Erfahrung hätte ich doch einfacher haben können, in dem ich NUR mit ihm zusammen gezogen wäre - was ich ja nicht "darf". Man muss bevor man mit einem anderen Geschlecht zusammen zieht doch heiraten ;)
 

therengarenk

Gesperrt
AW: Meinen eigenen Weg gehen?

Hallo Gemeinde,

ich bin Türkin.
Um kurz meine Geschichte und von mir zu erzählen. Ich bin ein sehr offener Mensch, ich wurde in Deutschland geboren ich studiere, und ich bin quasi Deutsch. Ich habe nichts mit Türken zu tun, und ich habe keine Religion.


Kenne ich. Geht mir ähnlich

Meine Eltern sind Türken um die 60 Jahre alt. Sie sind ebenfalls modern, aber sie haben ihre Grenzen. Unter Grenzen meine ich: Heiraten bevor man mit einem Mann zusammen zieht, schwanger werden bevor man heiratet ist nicht denkbar.kenne ich und ist auch offiziell die Weise, die ich immer lebe. Inoffiziell wissen es trotzdem alle und keiner sagt was

Diese Einstellung verstehe ich nicht, nein ich verachte sie gar.
Wir leben in Deutschland, und ich möchte nicht mit dieser erdrückenden türkischen Kultur leben. Selbst meine Eltern verstehen so manche strengen Verhaltensweisen bei Türken nicht (eben weil sie doch so offen und modern sind.) Sie trinken Alkohol, Kopftuch in der Familie gibt es nicht, sie stammen aus Istanbul.
wieso erwähnst du dauernd, dass deine Eltern modern sind, weil sie kein Kopftuch tragen und Alkohol trinken? Modern ist ein gebildeter Mensch und kein Alkoholkonsument. Straßenpenner trinken auch Alkohol
Zu meinem Problem, mit 22 habe ich geheiratet (einen Deutschen), er wollte es und ich sagte nun mal ja (einerseits wollte ich sowieso und ich glaube im nachhinein erschließt sich mir, ich tat es weil ich wusste, dass ich keine andere Möglichkeit habe mit ihm zusammen zu leben.) Meine Eltern waren nicht begeistert, sie meinten ich wäre zu jung. (nettes Argument aber unnütz).:roll:
da sind meine nichtalkoholisierten Eltern wohl moderner ^^ wohne seit fast neun Jahren allein und keiner hat von mir jemals erwartet zu heiraten. Im Gegenteil.
Es ist doch so, Türken heiraten doch oft nur, weil sie sonst nicht anders mit der Person leben können. (Ausnahmen bestätigen die Regel, ich freue mich für sie).
davon weiß ich nichts. Alle Türken, die ich kenne und die allein wohnen, mussten nicht vorher heiraten
Das Ende einer Geschichte war, die Scheidung.

Ich möchte frei sein, nicht gezwungen sein mit einem Menschen zusammen zu leben indem ich ihn HEIRATEN MUSS! ich will das nicht :cry: ich habe mich eingeengt gefühlt als ich verheiratet war, nicht wegen dem Mann, nein! wegen dieser Gebundenheit.

Meine Eltern erwarten natürlich von mir, dass ich später irgendwann mal wieder heirate. Dabei redete ich mit meiner Mutter, dass ich das nicht möchte.
du musst deine Eltern erziehen. Musste ich auch in einigen Punkten
Ich habe einen (deutschen) Freund, und jeder von uns weiß, dass man einen Menschen erst wirklich kennen lernen kann, wenn man zusammen lebt.

Ich möchte einfach ein Leben leben, wie ich es will. Mit dem Menschen zusammen leben, ein Kind kriegen, ohne davor zu heiraten. Oder gar das Kind abtreiben zu müssen, weil ich nicht verheiratet bin (die Gesellschaft kann ja nachrechnen, dass der Sex vor der Ehe war, ohjee wie schlimm... :roll:

Ich weiß nicht was ich machen soll, ich sehe es schon eskalieren...
aber ich denke, anders wird es nicht gehen, als die Familie zu verlassen.

Kennt das jemand von euch?
Was ratet ihr mir?

Vielen Dank für das lesen und Verständnis

ich bin echt froh, dass ich so eine Familie habe wie ich sie habe .....
 

Grk..

Active Member
AW: Meinen eigenen Weg gehen?

Hallo Gemeinde,

ich bin Türkin.
Um kurz meine Geschichte und von mir zu erzählen. Ich bin ein sehr offener Mensch, ich wurde in Deutschland geboren ich studiere, und ich bin quasi Deutsch. Ich habe nichts mit Türken zu tun, und ich habe keine Religion.

Meine Eltern sind Türken um die 60 Jahre alt. Sie sind ebenfalls modern, aber sie haben ihre Grenzen. Unter Grenzen meine ich: Heiraten bevor man mit einem Mann zusammen zieht, schwanger werden bevor man heiratet ist nicht denkbar.

Diese Einstellung verstehe ich nicht, nein ich verachte sie gar.
Wir leben in Deutschland, und ich möchte nicht mit dieser erdrückenden türkischen Kultur leben. Selbst meine Eltern verstehen so manche strengen Verhaltensweisen bei Türken nicht (eben weil sie doch so offen und modern sind.) Sie trinken Alkohol, Kopftuch in der Familie gibt es nicht, sie stammen aus Istanbul.

Zu meinem Problem, mit 22 habe ich geheiratet (einen Deutschen), er wollte es und ich sagte nun mal ja (einerseits wollte ich sowieso und ich glaube im nachhinein erschließt sich mir, ich tat es weil ich wusste, dass ich keine andere Möglichkeit habe mit ihm zusammen zu leben.) Meine Eltern waren nicht begeistert, sie meinten ich wäre zu jung. (nettes Argument aber unnütz).:roll:

Es ist doch so, Türken heiraten doch oft nur, weil sie sonst nicht anders mit der Person leben können. (Ausnahmen bestätigen die Regel, ich freue mich für sie).

Das Ende einer Geschichte war, die Scheidung.

Ich möchte frei sein, nicht gezwungen sein mit einem Menschen zusammen zu leben indem ich ihn HEIRATEN MUSS! ich will das nicht :cry: ich habe mich eingeengt gefühlt als ich verheiratet war, nicht wegen dem Mann, nein! wegen dieser Gebundenheit.

Meine Eltern erwarten natürlich von mir, dass ich später irgendwann mal wieder heirate. Dabei redete ich mit meiner Mutter, dass ich das nicht möchte.

Ich habe einen (deutschen) Freund, und jeder von uns weiß, dass man einen Menschen erst wirklich kennen lernen kann, wenn man zusammen lebt.

Ich möchte einfach ein Leben leben, wie ich es will. Mit dem Menschen zusammen leben, ein Kind kriegen, ohne davor zu heiraten. Oder gar das Kind abtreiben zu müssen, weil ich nicht verheiratet bin (die Gesellschaft kann ja nachrechnen, dass der Sex vor der Ehe war, ohjee wie schlimm... :roll:

Ich weiß nicht was ich machen soll, ich sehe es schon eskalieren...
aber ich denke, anders wird es nicht gehen, als die Familie zu verlassen.

Kennt das jemand von euch?
Was ratet ihr mir?

Vielen Dank für das lesen und Verständnis

Wenn Du die Einstellung Deiner Eltern zum Thema Beziehungen verachtest, frei sein möchtest, ein Leben nur nach Deinen Vorstellungen leben möchtest, solltest DU Dich von Deinen Eltern konsequent abnabeln. Eigene Wohnung in einer anderen Stadt und Selbstfinanzierung (arbeiten, selber essen machen, Wäsche waschen, einkaufen, bügeln, einen eigenen Tisch zum Füße drunterstellen hast8) etc.) Konsequentes "abnabeln".

Zuhause bei den Eltern oder in der Nähe (der Nestwärme) hocken und "frei sein", wird in diesem Beispiel nicht funktionieren. Es ziehen tagtäglich auch "Kinder" deutscher Eltern auch schon mit 18 aus, weil sie das Weltbild ihrer Eltern nicht mehr teilen möchten. Sie haben ein eigenes und möchten auf eigenen Füßen stehen.

Die Antwort hast Du Dir übrigens am Anfang mit "Meinen eigenen Weg gehen?" gegeben.

Bisher hast Du dich als sehr offener Mensch, quasi Deutsch, nichts mit Türken am Hut, keine Religion (oder entsprechenden Sitten) von Deinem Ehemann inkonsequenterweise getrennt.

Wieso inkonsequent (im höheren Sinne)? Weil bereits die Heirat Deines Ehemannes fremdbestimmt, durch das Weltbild Deiner Eltern initiiert war. Jedoch keine eigentliche Trennung zwischen Eltern und Kind stattfand.

Seinen eigenen Weg gehen bedeutet, dass Du nun eine Abzweigung in eine andere Richtung mit einem anderen "Zielort" einschlägst.

Alle Menschen haben stets eine individuelle Erwartungshaltung. Einen eigenen Weg gehen bedeutet, Deine Erwartungshaltung ans Leben in die Tat umzusetzen (eine Person, die z.B. wohlhabend werden will, muss mehr tun, als nur regelmäßig Lottoscheine auszufüllen und auf den Hauptgewinn zu warten).

Dies wird nicht funktionieren, solange man sich einredet als angeblich sehr offener Mensch (unter falschen Vorzeichen heiraten) in einem angeblich modernen Umfeld (Gesellschaft kann ja nachrechnen, dass der Sex vor der Ehe war) zu leben.

Flieg eternalmoon, flieg!
 
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