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Well-Known Member
Irgendwie bin ich auf ein Interview gestoßen, das Telepolis mit Uwe Krüger im Februar 2013 geführt hat. Uwe Krüger hat Journalismusforschung betrieben und ein Buch darüber rausgebracht.
Was genau haben Sie herausgefunden? Welche Journalisten verfügen über besonders gute Kontakte ins Elitenmilieu?
Das ganze Interview ist sehr interessant und regt zum Nachdenken an ...
In einer beeindruckenden Studie hat Krüger die Netzwerkverbindungen deutscher Spitzenjournalisten analysiert. Seine Studie, die gewaltig am pluralistisch-demokratietheoretischen Medienverständnis rüttelt, ist nun unter dem Titel"Meinungsmacht" als Buch erschienen. Ein Buch, das zu einem Standardwerk in der Journalistenausbildung und in den Redaktionen werden sollte.
Was genau haben Sie herausgefunden? Welche Journalisten verfügen über besonders gute Kontakte ins Elitenmilieu?
Uwe Krüger: Ich habe eine Art Landkarte von Organisationen und Veranstaltungen erstellt, in denen sowohl Eliten aus Politik und Wirtschaft als auch führende deutsche Journalisten involviert sind: darunter etwa das Weltwirtschaftsforum in Davos, die Münchner Sicherheitskonferenz, die Trilaterale Kommission und die Bilderberg-Meetings, aber auch die sogenannten Hintergrundkreise in Berlin, Kulturstiftungen oder Akademien. Insgesamt habe ich 82 solche Eliten-haltigen Organisationen erfasst, und es waren 64 Journalisten dort unterwegs - außerhalb ihrer direkten beruflichen Pflichten wie Recherchen oder Interviews. Am auffälligsten war der Befund, dass vier leitende Journalisten der "Süddeutschen Zeitung", der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der "Welt" und der "Zeit" stark in US- und Nato-affinen Strukturen eingebunden waren.
Das ganze Interview ist sehr interessant und regt zum Nachdenken an ...