Miss TT 2009 Aufgabenstellung Freestyle (ottoman)

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Ottoman

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Es kann beginnen (viel Spaß und viel Glück :razz:)

IHR POSTET EURE BEITRÄGE NICHT HIER HINEIN!
(Bitte auch sonst keine Kommentare!)

Eure Beiträge zu diesem Thema sendet ihr bitte an mich

EURE BEITRÄGE STELLE ICH DANN ANONYM HIER REIN. DIE DANKE DARUNTER WERDEN DANN AUSGEZÄHLT. LOGISCH: WER BEITRÄGE SCHREIBT, HAT DIE CHANCE , DANKE ZU SAMMELN. WER KEINE BEITRÄGE SCHREIBT, KANN DEMZUFOLGE NICHT BEWERTET WERDEN.....EIGENE DANKE UNTER EIGENEN BEITRÄGEN WERDEN NICHT MITGEZÄHLT.


Zur zweiten Bewertung (Umfrage):
Hier werden eure namen genannt und die User haben die Möglichkeit, ihre persönlichen Vorlieben für diesen bestimmten Teilnehmer kundzutun.

Wer ein Benutzerbild in der Galerie oder im Avatar hat, erhält einen Bonuspunkt.


Stichtag ist der 28'ter Februar.
Sollten alle Beiträge vorher eingegangen sein, dann entsprechend früher.
 
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Ottoman

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AW: Miss TT 2009 Aufgabenstellung Freestyle (ottoman)

Kommen wir zum Part Freestyle.

Ihr solltet eine Digitalkamera besitzen. Wenn nicht, dann habt ihr vielleicht die Möglichkeit eine auszuleihen. Kennt ihr wirklich niemanden, dann könnt ihr zur Not ein Foto aus dem Internet verwenden (mit Quellenangabe).

Zur Aufgabenstellung:

Den Freiraum zu dieser Aufgabenstellung gebe ich an euch weiter. Ein Foto und eine Autobiografie dazu. Das Foto muss aber in Beziehung mit euch und eurer Erzählung stehen. Beispielsweise ein Foto eurer Grundschule, eurem Wohnort, Brücke, Zimmer, Hund, Strasse,... . Sicherlich gibt es hierzu einiges und interessantes zu erzählen :razz:
 
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Ottoman

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AW: Miss TT 2009 Aufgabenstellung Freestyle (ottoman)

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Ottoman

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AW: Miss TT 2009 Aufgabenstellung Freestyle (ottoman)

Kandidatin No. 1



Meine Schuhe

Egal ob High- Heels, Ballarinas, Tip- Toes, Turnschuhe, Stifel, Sneakers, Flip- Flops, Sandalen in meinem Schuhschrank, besser gesagt, mehreren Plätzen für Schuhe, findet man alles was das Herz einer Frau begehrt. In den verschiedensten Farben und Formen, ob gelb, pink, blau oder grün, spitz oder rund, klassisch, sportlich oder passend zum Party- Outfit, meine Schuhsammlung ist kunterbunt- so wie mein Leben und mein Charakter!
Wie man merkt Schuhe sind wichtig für mich und viele meiner Schuhe haben ihre eigene Geschichte oder ich habe besondere Erinnerungen die ich mit ihnen verbinde, deshalb schaff ich es auch oft nicht, alte oder schon mitgenommene Schuhe einfach auszusortieren.
Schaue ich zum Beispiel meine gelben Tipp- Toes an muss ich immer daran denken, wie ich und meine Freundin nach der Disko verloren in Berlin standen und nicht mehr wussten, wie wir zum Hostel kommen, meine Füße so weh taten, dass ich irgendwann barfuß, an der U—Bahnstation stand. Oder Schuhe, die ich im Urlaub gekauft habe erinnern mich dann immer an die schöne Zeit und zaubern mir ein Lächeln auf die Lippen...( könnte ein Buch über meine Schuhe- Geschichten schreiben)
Ich weiß nicht mehr genau, wann mein Schuh- Tick an fing, aber ich denke mal ab dem Zeitpunkt, an dem ich regelmäßig jobben ging und Geld verdient habe, dass ich individuell ausgeben konnte, für was ich wollte...Ich war also nie ein Mensch, der alles von seinen Eltern gezahlt bekommen hat. Es macht mich stolz, zu wissen, dass ich mir, die Sachen die ich mir kaufe, immer selbst erarbeitet habe und so sind Schuhe auch manchmal einfach ein Symbol der Belohung für mich.
Schuhe sagen finde ich viel über Menschen aus. Bei mir kann ich auf jeden fall sagen, dass sie meine Laune wieder spiegeln. Gehe ich in Tunschuhen und Jogginghose raus, bin ich einfach nicht gut gelaunt und fertig( außer ich bin auf dem weg zum Sport, da hab ich dann auch eine Jogginghose an...) Stehe ich aber am Morgen auf und fühl mich gut, ziehe ich fast immer hohe Schuhe an.
Auch bei anderen Menschen schaue ich nach dem ersten Blick ins Gesicht sofort auf die Schuhe, und hat ein Mann Schuhe an, die mir nicht gefallen, sinkt die Sympathie erheblich bei mir. Fragt mich nicht warum, ich kann es mir selber nicht erklären.
So habe ich es bis zum jetzigen Zeitpunkt meines Lebens geschafft, die Schuhe anzusammeln, die ihr auf dem Foto seht und ich möchte nicht wissen, wie viele es mal noch werden...:redface:

 
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Ottoman

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AW: Miss TT 2009 Aufgabenstellung Freestyle (ottoman)

Kandidatin No. 2:

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Ein kleines Dorf in Süd-Ost-Anatolien.

Nach einem Tag in Sanli Urfa kehrten wir in Kartaltasi Köyü ein, dort sollte es eine Hochzeit geben, sehnsüchtig hatte ich diesen Tag erwartet....

Nachdem wir die geteerte Straße verlassen hatten, führte uns eine Schotterstraße durch die zerklüftete Gebirgslandschaft. Ein handvoll Häuser drückte sich an die Bergwand, langsam krochen die Dunkelheit und die Kälte vom Tal herauf.

Unser Fahrer parkte das Auto. Unser Fußweg führte uns auf den einzigen Platz im Dorf.
Dort brannten Lagerfeuer, ich sah nur Männer, mit bangem Blick erklärte ich meinem Begleiter: „Hier kann ich nicht bleiben, da sind doch nur Männer“.

Mit einem dicken Grinsen im Gesicht schob er mich die Treppe eines Hauses hinauf. Hier herrschte Hochbetrieb. Frauen mit zahlreichen Tabletts liefen hin und her und bedienten die Gäste. Ich wurde einer dieser Frauen in die Hand gedrückt, und weg war er, der Typ an meiner Seite..... Das hatte ich nun davon.
Ich kannte niemanden!

Man hatte ein Einsehen mit mir, führte mich in ein anderes Haus, schob mich ins Wohnzimmer. Brachte mir Tee und ich konnte erstmal meinen Mund mit der heißen Flüssigkeit stopfen, kam mir ja gerade recht. Ich lächelte höflich, die Tür ging auf und zu und auf und zu, das Zimmer füllte sich mit lächelnden Frauen und quasselnden Kindern und Kindern und Frauen.... Ich kam mir vor wie ein Alien.... Alle guckten und guckten... Irgendwie ja auch verständlich, ich trug als einzige Frau keinen Rock, kein Kopftuch und hatte noch dazu ein Piercing in der Nase und eine Kamera umhängen.

Vorm Haus spielten Zurna und Davul, ich stand sehnsüchtig am Fenster, wollte da runter und mich unters Volk mischen... da sprachs von hinten: „Hallo, ich bin Aysel“. Ein junges Mädchen, perfektes Deutsch, hier mitten in Südostanatolien?! Sie hatten das ganze Dorf nach ihr abgegrast, die einzige Frau, die Deutsch konnte, für mich aufgetrieben. Sie durfte zu mir, obwohl es zwischen den Familien große Zerwürfnisse gab. Sie erzählte viel von ihrer Zeit in Deutschland, ihrer Trauer im Dorf eingesperrt zu sein, wartend auf den Mann mit dem sie irgendwann verheiratet werden würde.

Sie brachte mich zu ihrer Familie, vom Balkon aus beobachteten wir einige Zeit das Geschehen auf dem Platz vor ihrem Haus, die Männer tanzten, die Feuer brannten.... Es fühlte sich so unwirklich an. Diese junge Frau, die ihre Kindheit in Deutschland verbracht hatte, abgeschoben wurde und nun keine andere Wahl hatte, als auf ihr Schicksal zu warten, keine andere Perspektive, keine Ausbildung, kein Leben gestalten nach den eigenen Vorstellungen.

Letztendlich mischten wir uns doch unter die Mädchen und Frauen vor dem Haus, man hakte mich auf beiden Seiten unter, ich wurde in den Sog der Tanzenden gezogen. Zurna und Davul sorgten für einen tranceähnlichen Zustand. Die Zeit verlor an Bedeutung....

Irgendwann ganz spät, durchgefroren und abgefüllt mit unvergesslichen Eindrücken, verabschiedeten wir uns. Nur Aysel hatte ich nicht mehr gefunden zum „Tschüss sagen“, aber mein Leben lang wird sie ihren Platz in meinem Herzen haben..... vergessen werde ich sie nicht.


 
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Ottoman

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AW: Miss TT 2009 Aufgabenstellung Freestyle (ottoman)

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Ottoman

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AW: Miss TT 2009 Aufgabenstellung Freestyle (ottoman)

Kandidatin No.3:

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Ich bin 6 Jahre alt als ich zum ersten Mal eins „live“ sehe. Ja im Fernsehen hatte ich schon welche gesehen, aber dass die so groß sind, davon hatte ich keine Vorstellung.
Die ganze letzte Nacht hatte ich nicht geschlafen, denn ich wusste, dass heute der große Tag sein würde. Wir würden mit einem Flugzeug fliegen.
Meine Eltern hatten mir schon vor ein paar Wochen von unserer Reise erzählt und seitdem trug ich diese Angst mit mir rum. Ich hatte ein Idol, sie hieß Natalia, war kaum viel älter als ich und schon ein großer Star. Sie sang Lieder für Kinder und ich hörte ihre Platten rauf und runter. So wie sie wollte ich gerne sein. Ich wusste alles über sie und dazu gehörte auch, dass sie keine Mama mehr hatte. Diese war selber ein Star gewesen und war vor einigen Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.
Und nun sollte ich selber mit so einem Ding verreisen und hatte sehr große Angst, auch abzustürzen. Meine Eltern versuchten mir zwar zu erklären, dass so was sehr selten passiert und schon alles gut gehen würde. Aber was versteht man als 6 Jähriges Kind schon von Statistiken und Fakten. Ich kannte nur einen Menschen, der mit einem Flugzeug geflogen war und dieses war abgestürzt.
Und nun stand ich da am Flughafen, in der einen Hand meinen Teddy und mit der anderen Hand die Hand meines Vaters umklammert. Und draußen stand dieses große Flugzeug. Ich war so aufgeregt, ich musste dauernd auf die Toilette. Die Tatsache, dass mein Vater ebenfalls sehr nervös war, machte die Sache nicht gerade besser. Wenigstens war ich so aber nicht die einzige, für die dauernd nach einer Toilette Ausschau gehalten werden musste.
Ich weiß nicht mehr wie, aber irgendwann saß ich dann in diesem riesigen Teil von Flugzeug. Und mein einziger Gedanke war, ob jetzt mein letztes Stündlein geschlagen hätte. Dementsprechend schrecklich war der Start für mich. Dieses Rütteln, die Beschleunigung und dann das komische Gefühl im Bauch. So das war es dann wohl, wenigstens bin ich bei meiner Mama und meinem Papa, wenn ich sterbe.....
Aber wir stürzten nicht ab! Im Gegenteil das Flugzeug beruhigte sich und irgendwann hatte ich sogar das Gefühl, es würde stillstehen. Vor Erleichterung musste ich sofort wieder auf die Toilette.
Danach kam auch noch die Stewardess und lenkte mich mit Spielzeug und Süßigkeiten ab, so dass ich mich kaum versah und ich hatte wieder festen Boden unter den Füßen.
Doch damals wusste ich nicht, dass mit der Landung das Abenteuer erst begonnen hatte. Ich landete nämlich nicht nur an einem anderen Ort, sondern in einer anderen Welt.
Einer Welt, in der die Menschen eine Sprache sprachen, die ich nicht verstand, in der alles viel bunter war als bei mir zuhause. Mit Läden voll mit Spielwaren, Süßigkeiten und anderen Leckereien, die ich bisher noch nie gesehen hatte. Und ich hatte absolut keine Ahnung, dass diese Welt zu meiner neuen Heimat werden sollte...
 
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