Ottoman
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Menschenleben für Wählerstimmen
Da scheinen einige endlich aufgewacht zu sein:
Der Offizier sprach aus, was Menschen aller sozialer Schichten in der Türkei begreifen: wie skrupellos Erdoğan und die AKP agieren, um die bei den Parlamentswahlen am 7. Juni verlorene absolute Mehrheit bei Neuwahlen zurückzugewinnen. Viele Türken glauben, dass Erdoğan den Krieg gegen die PKK forciert, um die AKP als Retter aus Chaos und Gewalt erscheinen zu lassen.Er lässt derzeit keine Gelegenheit aus, das Volk auf weitere „Märtyrer“ - im Kampf gefallene Soldaten - einzustimmen. Energieminister Taner Yildiz hatte sogar erklärt, er selbst wolle "für Religion, Nation und Vaterland" als Märtyrer sterben, sich aber natürlich nicht zum Armeedienst gemeldet.
Während die eigenen Söhne der Minister selbstverständlich nicht einmal den Militärdienst ableisten müssen, stmmt man das Volk so ein. Sind ja nicht die eigenen Kinder, und man selbst sitzt im gepanzerten Wagen, wie der Obersdtleunant richtig sagt. Die Wut wächst nicht nur gegen die Regierung sondern leider auch gegen die Kurden allgemein.
So etwas hat die Türkei in den 31 Jahren, die der Krieg mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) dauert, noch nicht gesehen: Ein uniformierter Armeeoffizier beugt sich über einen mit der türkischen Fahne geschmückten Sarg. Mit Tränen in den Augen ruft er aufgebracht: "Mein Ali. Er war erst 32 Jahre alt. Wer ist sein Mörder?
Die Rebellion des Mehmet Alkan könnte nur der Vorbote weit mächtigerer Tumulte sein
Oberstleutnant Mehmet Alkan protestiert bei der Beerdigung seines getöteten Bruders gegen Ankaras Politik
Aus seiner Rede:„Ein Sohn dieses Landes, 32 Jahre alt, hatte nicht genug Zeit in diesem Land, in dieser Welt, mit seinen Liebsten. Wer ist der Mörder? Was ist der Grund dafür?“, rief Mehmet Alkan am Sonntag bei der Trauerfeier im südtürkischen Osmaniye, an der 15.000 Menschen teilnahmen. “Warum sagen jene, die bisher über Frieden sprachen, plötzlich: Krieg bis zum Ende?“... „Jene, die davon sprechen, dass sie Märtyrer werden wollen, leben in Palästen mit 30 Bodyguards und gepanzerten Limousinen. Das kann nicht sein! Lasst diese Politiker statt der Soldaten kämpfen!“
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