Mord an Arzu Ö. - Prozessauftakt

blackcyclist

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AW: Mord an Arzu Ö. - Prozessauftakt

Zitat von pauline09:
Das hatte ich auch schon befürchtet, und die Verteidigung plädierte auf eine Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung (wie nach dem Auftakt nicht anders zu erwarten) - aber die Indizienkette war offensichtlich doch deutlich dichter.

Mal abwarten. Vermutlich legen die ja noch Revision ein.
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Wenn man die Mechanismen innerhalb solcher Familien kennt, ist doch klar, das die Brüder ihre Schwester Arzu nie ohne Einwilligung oder sogar Anstiftung durch den Vater ermordet hätten.

Man muss es natürlich auch beweisen können.
 
Lynx72

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Zitat von pauline09:
Das hatte ich auch schon befürchtet, und die Verteidigung plädierte auf eine Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung (wie nach dem Auftakt nicht anders zu erwarten) - aber die Indizienkette war offensichtlich doch deutlich dichter.

Mal abwarten. Vermutlich legen die ja noch Revision ein.
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Das will ich hoffen.

Das, was ich bisher gehört und gelesen habe, finde ich nach rechtsstaatlichen Gesichtspunkten haarsträubend. Man hat den Angeklagten wegen Beihilfe zum Mord durch Unterlassung verurteilt. Er habe es unterlassen, seine Kinder von der Ermordung ihrer Schwester abzuhalten. Dass er dies unterlassen hat, hat sich das Gericht anhand von Handydaten zusammengereimt. Und dass er die Macht gehabt habe, die Geschwister von ihrem Tun abzubringen, weiß das Gericht aus einem völkerkundlichen Vortrag eines Experten für das Jesidentum.

Sorry, aber die mit Handydaten begründete Annahme, dass etwas nicht gesagt wurde, in Verbindung mit Allgemeinplätzen über Jesiden, darf in Deutschland nicht den Anforderungen eines zweifelsfreien Schuldnachweises genügen.

Wenn "wir wissen doch alle, wie die XY-Volksgruppe/Religion tickt" reicht, um Leute für sechseinhalb Jahre in den Knast zu bringen, dann steht uns noch einiges bevor.
 
M

Mein_Ingomann

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Zitat von pauline09:
Eben. Insofern hoffe ich noch auf etwas detailliertere Berichte.
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Die Anstiftung zum Mord konnte nicht nachgewiesen werden. Das Urteil lautet auf Beihilfe, genauer: Der Richter wies in der Urteilsbegründung darauf hin, dass der Vater mit einer Ermahnung "das dürft ihr nicht" seine Kinder davon hätte abhalten können Arzu zu töten.

Zum Vergleich: Der Vater des Amokläufers von Winnenden ist im Revisionsverfahren zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden, wegen fahrlässiger Tötung, weil er die Waffe mit der sein Sohn 15 Menschen und sich selbst erschossen hat, nicht richtig aufbewahrte. Seltsame Rechtsprechung.
 
Lynx72

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Zitat von Mein_Ingomann:
Die Anstiftung zum Mord konnte nicht nachgewiesen werden. Das Urteil lautet auf Beihilfe, genauer: Der Richter wies in der Urteilsbegründung darauf hin, dass der Vater mit einer Ermahnung "das dürft ihr nicht" seine Kinder davon hätte abhalten können Arzu zu töten.

Zum Vergleich: Der Vater des Amokläufers von Winnenden ist im Revisionsverfahren zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden, wegen fahrlässiger Tötung, weil er die Waffe mit der sein Sohn 15 Menschen und sich selbst erschossen hat, nicht richtig aufbewahrte. Seltsame Rechtsprechung.
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Den Vergleich halte ich für abwegig. Dem Vater des des Todesschützen von Winnenden konnte seine Schuld zweifelsfrei nachgwiesen werden. Die Verurteilung von Fendi Özmen stützt sich auf Schlussfolgerungen und völkerkundliche Studien. Das halte ich für skandalös. Ich glaube auch, dass Fendi Özmen schuldig ist. Guilty as sin. Es geht nur nicht um Glauben, sondern um zweifelsfreies Nachweisen.
 
M

Mein_Ingomann

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Zitat von Lynx72:
Den Vergleich halte ich für abwegig. Dem Vater des des Todesschützen von Winnenden konnte seine Schuld zweifelsfrei nachgwiesen werden. Die Verurteilung von Fendi Özmen stützt sich auf Schlussfolgerungen und völkerkundliche Studien. Das halte ich für skandalös. Ich glaube auch, dass Fendi Özmen schuldig ist. Guilty as sin. Es geht nur nicht um Glauben, sondern um zweifelsfreies Nachweisen.
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Da hast du mich falsch verstanden. Mich wundert das unterschiedliche Strafmass.
 
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