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[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Bestseller-Autorin Necla Kelec im Lincoln-Theater
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[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]
[FONT=Arial, Helvetivca]Leise Stimme, klare Position: Necla Kelec.
Foto: Feuerbach
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[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Vom 02.10.2006
Von[/FONT] [FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Ulrike Schäfer[/FONT]
[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Necla Kelec hat mit ihren beiden Sachbüchern "Die fremde Braut" und "Die verlorenen Söhne" die Bestsellerlisten erobert und eine Diskussion in Gang gesetzt, die ihr den Geschwister-Scholl-Preis 2005 einbrachte. Das war Grund für die Casino-Gesellschaft, sie nach Worms zu holen. Ulrich Oelschläger ergänzte stolz bei der Begrüßung im Lincoln-Theater, dass die Autorin seit kurzem zur illustren Reihe der Mercator-Professoren der Uni Duisburg gehöre und an der Islam-Konferenz mitwirke.[/FONT]
[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Mit leiser Stimme erzählte die zierliche Frau von dem alten Haluk, der viele Jahre in Deutschland lebte und doch "nie dort ankam", weil er sein Dorf in Kappadokien in Gedanken nie verließ. Und sie las von der türkischen Schwiegermutter in einer deutschen Großstadt, die einen hohen Kredit aufnahm, um in der Heimat eine schöne Braut für ihren Sohn zu kaufen. Noch in der Türkei wurde das junge Mädchen in Abwesenheit des Ehemanns getraut. Das Schicksal, das sie erwartete, kannte sie nicht. [/FONT]
[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Diese zwei Beispiele, dargestellt mit viel sprachlichem Feingefühl, lösten viele Fragen aus. "Haben Sie die Hoffnung, dass sich hier jemals irgendetwas ändert?", war die erste. Necla Kelek antwortete, dass sie die Diskussion anregen, Bewusstsein schaffen wolle, und zwar nicht in der Türkei, sondern bei den Migranten in Deutschland. Wohl konnte die in Istanbul geborene Autorin nachvollziehen, was einige zu bedenken gaben, dass nämlich der Familienzusammenhalt Sicherheit und Geborgenheit gebe und dass die westliche Kultur mit Blick auf hohe Scheidungsraten und viele Alleinerziehende den Einwanderern kaum überzeugende Alternativen zu bieten habe. Hier machte Kelec jedoch unmissverständlich deutlich, dass für sie Demokratie und persönliche Freiheit das höchste Gut seien. Bewahrung von Kultur könne nicht bedeuten, dass Frauen verkauft, eingesperrt, um ein eigenes selbst bestimmtes Leben betrogen würden. Davon abgesehen fürchtete sie, dass die "Importbräute", meist sehr jung und der Sprache nicht mächtig, kaum in der Lage seien, die schulische Laufbahn ihrer Kinder adäquat zu begleiten. [/FONT]
[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Vehement sprach sie sich gegen das Tragen von Kopftüchern in der Grundschule aus, gegen die Freistellung vom Sportunterricht und vieles mehr, was das Leben der Kinder verbaue. Hier sei die Fürsorgepflicht des deutschen Staats gefordert. "Ich erwarte eine Einmischung der deutschen Gesellschaft in traditionelle Praktiken, wenn die Bürgerrechte bedroht sind." [/FONT]
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[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]
[FONT=Arial, Helvetivca]Leise Stimme, klare Position: Necla Kelec.
Foto: Feuerbach
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[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Vom 02.10.2006
Von[/FONT] [FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Ulrike Schäfer[/FONT]
[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Necla Kelec hat mit ihren beiden Sachbüchern "Die fremde Braut" und "Die verlorenen Söhne" die Bestsellerlisten erobert und eine Diskussion in Gang gesetzt, die ihr den Geschwister-Scholl-Preis 2005 einbrachte. Das war Grund für die Casino-Gesellschaft, sie nach Worms zu holen. Ulrich Oelschläger ergänzte stolz bei der Begrüßung im Lincoln-Theater, dass die Autorin seit kurzem zur illustren Reihe der Mercator-Professoren der Uni Duisburg gehöre und an der Islam-Konferenz mitwirke.[/FONT]
[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Mit leiser Stimme erzählte die zierliche Frau von dem alten Haluk, der viele Jahre in Deutschland lebte und doch "nie dort ankam", weil er sein Dorf in Kappadokien in Gedanken nie verließ. Und sie las von der türkischen Schwiegermutter in einer deutschen Großstadt, die einen hohen Kredit aufnahm, um in der Heimat eine schöne Braut für ihren Sohn zu kaufen. Noch in der Türkei wurde das junge Mädchen in Abwesenheit des Ehemanns getraut. Das Schicksal, das sie erwartete, kannte sie nicht. [/FONT]
[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Diese zwei Beispiele, dargestellt mit viel sprachlichem Feingefühl, lösten viele Fragen aus. "Haben Sie die Hoffnung, dass sich hier jemals irgendetwas ändert?", war die erste. Necla Kelek antwortete, dass sie die Diskussion anregen, Bewusstsein schaffen wolle, und zwar nicht in der Türkei, sondern bei den Migranten in Deutschland. Wohl konnte die in Istanbul geborene Autorin nachvollziehen, was einige zu bedenken gaben, dass nämlich der Familienzusammenhalt Sicherheit und Geborgenheit gebe und dass die westliche Kultur mit Blick auf hohe Scheidungsraten und viele Alleinerziehende den Einwanderern kaum überzeugende Alternativen zu bieten habe. Hier machte Kelec jedoch unmissverständlich deutlich, dass für sie Demokratie und persönliche Freiheit das höchste Gut seien. Bewahrung von Kultur könne nicht bedeuten, dass Frauen verkauft, eingesperrt, um ein eigenes selbst bestimmtes Leben betrogen würden. Davon abgesehen fürchtete sie, dass die "Importbräute", meist sehr jung und der Sprache nicht mächtig, kaum in der Lage seien, die schulische Laufbahn ihrer Kinder adäquat zu begleiten. [/FONT]
[FONT=Geneva,Arial,sans-serif]Vehement sprach sie sich gegen das Tragen von Kopftüchern in der Grundschule aus, gegen die Freistellung vom Sportunterricht und vieles mehr, was das Leben der Kinder verbaue. Hier sei die Fürsorgepflicht des deutschen Staats gefordert. "Ich erwarte eine Einmischung der deutschen Gesellschaft in traditionelle Praktiken, wenn die Bürgerrechte bedroht sind." [/FONT]