Entschuldigt, aber Ihr seid m.E. zu gutgläubig: Heil dementiert nicht - das sieht nur so aus.
Die Süddeutsche hat es genauer aufgedröselt. Da Sanktionen sich über drei Monate erstrecken, können mehrere aufeinanderfolgende Sanktionen problemlos aufaddiert werden. Das entscheidende Formulierung im sogenannten Dementi ist "innerhalb eines Monats". Das ist nicht gelogen, aber eben nur die halbe Wahrheit.
"Die entscheidende Passage findet sich unter der Randziffer 31.34 des Papiers: "Bei kumulativer Verletzung von Pflichten nach Paragraf 31 und 32 laufen die Minderungen parallel ab, das heißt, die Minderungsbeiträge werden in Überschneidungsmonaten addiert." Übersetzt bedeutet dies, dass die 30-Prozent-Kürzung wegen eines zurückgewiesenen Jobangebots mit dem 10-Prozent-Abschlag wegen versäumter Meldepflichten zusammengezählt wird.
Kürzung könnte so auch 60 Prozent betragen
In einem Rechenbeispiel wird erläutert, dass die Ablehnung eines Arbeitsangebots und ein Meldeversäumnis den Regelbedarf von 432 Euro um 172,80 Euro mindern. Da eine Kürzung drei Monate dauert, können durch neue Verstöße weitere Sanktionen hinzukommen. Dadurch kann das Existenzminimum um 40, 50 oder 60 Prozent schrumpfen, vielleicht sogar mehr."
https://www.sueddeutsche.de/politik...l8hfXWMUmQAAnjJJ8jDwQ8WalIA5uOnpx1dHnn6lTS5Bc
Kurzum, die Lage ist, wenn ich es richtig verstanden habe, noch immer die gleiche: die Jobcenter sollen nur dazu angehalten werden, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts auszuhebeln. Unglaublich!